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Jaguar-Talk => Rechtliches / Probleme => Thema gestartet von: marcusschreiner am Fr.14.Aug 2009/ 19:57:43
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Hallo zusammen,
ich hoffe Ihr habt vielleicht ein paar Ideen und Anregungen, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Ich bin stolzer Besitzer eines '92er DDS. Beim Kauf Juni letzten Jahres knapp 125Tkm gelaufen, rostfrei(!), neuer TÜV, Scheckheftgepflegt, also kurz und knapp alles perfekt.
Ich bin den Wagen jetzt ziemlich genau ein Jahr im Alltagsgebrauch gefahren (auch im Winter – man möge Nachsicht üben) habe etwa 20Tkm runter. Prinzipiell war ich bisher Pannenfrei, aber irgendwas ist ja immer. Bis auf ein Paar Kleinigkeiten an der Elektrik die ich mir selber zugetraut habe, wurde alles bei einer Jaguar Vertragswerkstatt gemacht inkl. 132tausender Inspektion, Endtöpfe, Bremsbeläge, Lenkbuchsen, Zusatzluftventil…also nichts wildes.
Bis hierher war ich also äußerst zufrieden, und auch erleichtert, da ich nicht der große Autoversteher bin, und ich mir auch im Klaren war, das der Kauf einer Serie III schon so einige Risiken birgt, wenn man nicht vom Fach ist. Soweit der positive Teil meiner Geschichte.
Und jetzt kommt’s:
11. Juni, also Fronleichnam dieses Jahres ist mir ein kleines Missgeschick passiert.
Ich hatte den Wagen vor dem Haus geparkt, die Motorhaube geöffnet (wollte Wasser, Öl, etc checken) war 10 Minuten im Haus, und währenddessen hatte sich eine ziemlich üble Gewitterschauer in meinen Motorraum ergossen (nein ich habe keine Motorwäsche gemacht…das wurde ich jetzt schon mehrmals gefragt….nur um hämischen Fragen vorzubeugen). Fazit…der Wagen sprang nicht mehr an. Ich habe dann mal alles abgetrocknet was meiner Meinung nach nicht feucht sein sollte, Zündkabel, Zündspule, usw., Verteilerkappe auch mal von innen auf Feuchtigkeit geprüft. Kein Erfolg. Freitagmorgen ADAC gerufen, der Engel hat mal ehrfuchtsvoll in den Motorraum geblickt, war aber bis auf einen kläglichen Versuch mit Startpilot wohl noch ratloser als ich. Na gut den Versuch war’s wert. Dann Montagmorgen den Wagen in meine Jaguarwerkstatt schleppen lassen, ich hatte dort sowieso einen Termin für die 144tausender Inspektion eine Woche später. Man Versprach mir sich zu kümmern…
Dann am Nachmittag der erste Anruf von der Werkstatt, man wisse nicht, aber man wolle die Zündkabel tauschen(waren auch ziemlich verschmoddert) Zündkerzen wären im Rahmen der Inspektion sowieso drangewesen…OK… Zündkabel müssen Bestellt werden, dauert ein zwei Tage…auch OK. Dann Mittwoch nächster Anruf: Wagen springt an, nimmt aber kein Gas an, man wolle die Vakuumdose noch tauschen, außerdem habe man ein Kerzengewinde nachschneiden müssen. Donnerstag dann die Gute Nachricht: Wagen ist fertig. Restliche Inspektion dann am Montag. Freitag abgeholt, 800 Euro dagelassen, Motor läuft perfekt, alles gut. Am Sonntag nicht gefahren. Montagmorgen (22.6.) wollte ich mich dann auf den Weg zur Werkstatt machen um den Rest der Inspektion durchführen zu lassen…..Wagen springt nicht an. ADAC… Abschleppwagen… Werkstatt….man wolle sich kümmern. Mehrfach nachgefragt: ja, der Wagen springe definitiv nicht an, aber man wüsste noch nicht…..Montag (29.6.) Anruf von der Werkstatt: Man habe den Fehler gefunden…Unterdruckventil…muß bestellt werden…2 Tage Lieferzeit….3 Tage…4 Tage…Freitag dann Anruf: Wagen springe jetzt an, aber die Zündung verstelle sich immer wieder von selbst(?)...man wolle noch den Verteiler tauschen…muß bestellt werden….Lieferung voraussichtlich Mittwoch… Donnerstag (9.7.) Anruf: Verteiler ist eingebaut, Wagen läuft, Inspektion fertig, man wolle aber am Freitag morgen noch mal testen und ggf. am kalten Motor noch mal neu einstellen, Bremsscheiben hinten müssten noch neu, man würde neuen Termin machen sobald Teile verfügbar….Wenn’s denn sein muss… Feitag Nachmittag abgeholt, 1400Euro dagelassen(OK, mit Inspektion). Lehrlauf viel zu hoch 1200U/min, sobald Motor warm wurde total unrunder Lauf, geht im Lehrlauf fast aus. Zum reklamieren war’s zu spät…also Montag ganz vorsichtig zur Werkstatt gekrochen, Verbraucht knapp 15 l /100km (vorher c.a. 21 l) … man wisse nicht, man müsse nachschauen. Dienstag…Mittwoch…dann Donnerstag(16.7.) Anruf: Wagen ist fertig….und, was war’s jetzt…..Zündspule, rechnen wir dann Zusammen mit den Bremsscheiben ab, Termin 28.7.
Bin skeptisch….Wagen Donnerstagnachmittag abgeholt, nichts bezahlt, Motor läuft perfekt, Blick unter die Motorhaube: neue Zündspule, anderer Zündverstärker, sieht nicht neu aus....hauptsache läuft. Verbrauch immer noch 15-16l…..Leistung OK, runder Lauf, dann spar ich jetzt eine Menge Sprit, auch schön. Am Wochenende ein paar schöne Touren unternommen, alles bestens, muß wohl meine Tankgewohnheiten ändern. Dann Montagabend (20.7.) unterwegs auf der Autobahn, moderate Geschwindigkeit(max. 170) plötzlich lässt die Leistung nach, fahre ab, im Lehrlauf geht Motor aus. Springt nicht mehr an….ADAC…Abschleppwagen…erstmal nach Hause…Nachdenken…Werkstatt wechseln?....Mechaniker töten?....Naja einen Versuch sollen sie noch bekommen. Mittwochmorgen(22.7.) ADAC…Abschleppwagen…zur Werkstatt…Wir kümmern uns. Donnerstag, Freitag, Montag...Mittwoch (29.7.)rufe ich dann an: Urlaubszeit, Krankheit, nur zwei Leute in der Werkstatt, diese Woche nicht mehr…wer sollte denn vor mir dran sein, warten da noch mehr Leute seit eineinhalb Monaten auf die Behebung eines Fehlers….ich will nicht zickig sein…nächste Woche also. Montag…Dienstag…Mittwoch (5.8.) ich rufe an: Urlaubszeit, nur zwei Leute in der Werkstatt, wir versuchen morgen mit Ihrem Wagen anzufangen, vielleicht schaffen wir’s bis Freitag…Anzufangen…also noch gar nichts passiert….gut die haben’s auch nicht leicht aber Freitag scheint mir jetzt eher unrealistisch, wie erwartet kein Anruf…also nächste Woche, was soll’s. Montag, Dienstag, Mittwoch (12.8.) ich rufe an: Werkstattleiter aus Urlaub zurückgepfiffen, alles drunter und drüber gegangen (war mir auch schon aufgefallen…danke) heute wolle man sich der Sache annehmen. Donnerstag…Freitag (14.8. heute) ich rufe an: grade keiner zu sprechen, man ruft zurück… Anruf verpasst…Mailbox: man müsse sich wegen des Motors noch mal unterhalten…..Panik!…fahre zur Werkstatt: Auf drei Zylindern keine Kompression mehr, Ursache unbekannt, einen gebrauchten Motor solle ich mir besorgen, man könne das nicht selber, weil man ja dann Garantie geben müsse. Reparieren würde mich teurer kommen. Man würde den dann aber gern einbauen. Ich solle mir das in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Den Leihwagen erstmal noch behalten…Danke!
So, da stehe ich jetzt, habe eine Traumhaft schöne Serie III aber anscheinend keinen Motor mehr, oder einen den man nicht mehr reparieren kann?
Jetzt habe ich eine ganze Menge Optionen, und ehrlich gesagt keine Ahnung wie’s weitergehen soll. Wo zur Hölle kriegt man 'nen Motor her, und vor allem woran erkennt man ob der OK ist, und was kann/muß der kosten? Meine Kollegen kamen gleich mit ADAC Rechtsberatung, Gutachten, klagen, aber wie stehen die Chancen bei so was? Die Werkstatt war eigentlich recht kulant mit kostenlosem Leihwagen für die entstandenen Verzögerungen, etc. Ich bin gar nicht auf Streit aus. Aber habe ich per se Ansprüche, wenn mir nach Reparatur incl. Inspektion nach vier Tagen der Motor verreckt? Dann wäre ich ja blöd, wenn ich’s nicht machen würde. Zumindest bin ich mir recht sicher, dass ein bisschen Wasser von oben, keinen Einfluss auf den Gesundheitszustand meiner Zylinder haben sollte. Aber der Werkstatt eine Schuld zu beweisen scheint mir auch kein leichtes Unterfangen. Was kann da eigentlich passiert sein? Der Motor war nie zu heiß, hatte nie zu wenig Öl, wie kriegt man den 5,3er HE überhaupt kaputt? Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Ich wäre für Euren Rat wirklich dankbar.
Grüße
Marcus
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Hallo Marcus,
das ist ja eine blöde Geschichte. Ich kämpfe im Moment mit ähnlichen Problemen (nach einer -ja, ja, ich weiß :tongue!- Motorwäsche). Was mich bei Dir hellhörig werden lässt ist der plötzlich viel geringere Verbrauch. Ich tippe mal darauf, dass der Motor zu mager lief und Du Dir so ein paar Kolben durchgebrannt hast. Ob Du da Ansprüche gegen Deine Werkstatt geltend machen kannst, weil der Motor ja eigentlich in repariert war, sollte Dir ein versierter Anwalt sagen können.
Viele Grüße
Christian
P.S.: Bei mir war die Zündspule der Übeltäter, und der Zündverstärker hat nun auch das zeitliche gesegnet
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Hallo
ja wie Christian schon schreibt gehe ich auch davon aus,das das Abgas zu niedrig eingestellt war und dadurch sich die Zylinder verabschiedet haben.Hatte schon mehrfach Motoren wo die Kolben und Laufbuchsen hin waren.Nach Tausch der Laufbuchsen und Kolben laufen sie aber wieder zur Zufriedenheit der Besitzer.Ob Du rechtlich da etwas machen kannst ist fraglich.
Schöne Grüße
Günter
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Das ist ja ein guter Tipp. Der magere mix stammt definitiv von der Werkstatt. War beim fahren aber nicht zu spüren bis er hin war.
Erstmal vielen Dank Euch beiden!
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Also ich werde mit Sicherheit mal beim Anwalt anklopfen, wie er die Chancen sieht.
Aber je mehr Info und Erfahrungen Ihr mir mitgeben könnt, auch zu Plan B also, überholen lassen oder neuer Motor, wo und wie und vieviel, geben mir natürlich eine wesentlich bessere Entscheidungsgrundlage.
Also immer her mit den Tips... Danke!!!
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Hallo Marcus,
was für eine Horrorgeschichte. :o :o :o
Der Schaden ist nicht unerheblich. Ich würde erst einmal einen Anwalt konsultieren, damit Du Deine rechtlichen Möglichkeiten kennst.
Dann ich würde mich zunächst mit der Werkstatt ins Benehmen setzen, Ihnen Deine Sichtweise und Deine Vorstellungen schildern und versuchen eine Einigung zu erzielen. Das geht m.E. immer vor, bevor man sich mittels Rechtsweg (für beide Seiten teuer) auseinander setzt.
Das Auswechseln von Kolben bei den 12 Zylindermotoren ist zwar aufwendig, aber kein unlösbares und schon garnicht seltens Problem. Bei einem Ersatzmotor weisst Du nicht immer was Du bekommst.
Aus welcher Ecke unserer Republik kommst Du? Evtl. könnte Dir ja jemand hier im JOC einen erfahrenen Motoreninstandsetzer nennen.
Viele Grüße
Detlef
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Ich möchte meine Werkstatt hier (noch) nicht outen, auch nicht indirekt, deshalb sagen wir mal ... Grossraum Köln.
Ich hatte hier im Forum auch schon mehrmals gesehen, dass überholen wohl sicherer ist als die Katze sprich Motor im Sack zu kaufen. Das war halt O-Ton Werkstatt: Überholen sehr aufwendig, daher mit Sicherheit teurer als sich einen ganzen Motor besorgen. Zu einer groben Aufwandsabschätzung konnte ich die aber nicht überreden. Mittlerweile habe ich bei so einigen Aussagen von denen meine Zweifel. Meine Nachfrage bezüglich des plötzlich gesunkenen Verbrauchs ergab sowas wie: ein Kollege hatte auch so einen, der hat um die 16 17 Liter verbraucht.
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Hallo Marcus,
Deine Geschichte hört sich wieder mal an, als ob man in der Werkstatt versucht hätte, Dich als Kunden zu binden... .
So, an Deiner Stelle würde ich als erstes den Wagen aus dieser Werkstatt holen und einen Gutachter einschalten.
In Deinem Fall tippe ich auf zwei Ursachen:
- Zündung falsch eingestellt (zu früh, was den kapitalen Motorschaden bei 170 km/h erklärt und den niedrigen Verbrauch in der Teillast)
- Probleme mit der Einspritzung
Auf jeden Fall würde ich bei dem Wagen den Motor instandsetzen lassen, denn wenn eine Serie 3 jemals interessant werden sollte, dann zählen "matching numbers".
Hast Du die Möglichkeit, den Motor zu endoskopieren?
Viele Grüße,
Marcel.
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Endoskopieren?
Also ausser dass ich mir vorstellen kann was damit gemeint ist, nein.
Bin seit einem Jahr Kunde bei meiner Werkstatt, und da in meinem Umkreis sonst keine Vertragswerkstatt ist, muß ich mich noch Umhören ob's da wen gibt, der sich mein Auto zutraut(und dem ich das auch zutraue).
Ich hatte bisher noch keinen Anlass, die Werkstätten in meiner Umgebung diesbezüglich abzuklopfen. Die gute Nachricht habe' ich ja erst gestern erhalten.
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Hi Marcus ;),
hört sich ja schlimm an Deine Story. Wenn ich aber Vertragswerkstatt höre und dann Äusserungen in Form von: Einer der Kollegen hatte auch mal so Einen. Dann wird mir jedesmal schlecht.
Für ein Auto, wie Deines gibt es Spezialisten aber keine Vertragswerkstätten mehr. Habe ich selbst an meinem damals 5 jahre alten X308 in Prag schmerzlich erfahren müssen. Meist sind die Spezialisten auch noch günstiger im Stundenlohn. Such Dir jemanden, der als Mechaniker/Meister mit dem DDS alt geworden ist und fahre dafür lieber etwas weiter ins Umland.
Sollte es die Vertragswerkstatt in Bonn sein <-- die sind verantwortlich für den Service in den ersten 5 Lebensjahren meines X308 Daimler SV8, sage ich mal Bogen drum machen.
Gruß
Michael :angelnot!
PS
Ich habe zirka vor Monatsfrist in CZ kurz vor der Grenze vollgetankt. 10m nach der Säule stand das Auto (X300). Die Analyse ergab 50% Wasser im Tank -> der Erdtank war bei einen Unwetter kurz zuvor abgesoffen.
Auto nach Deutschland geschleppt. Tank mehrfach gespühlt, Benzinfilter gewechselt, Zündkerzen gewechselt, Zündspule Zylinder 3 gewechselt (war wohl beim "nuddeln" abgeschmiert) und 1 Woche (Filter und Spule kamen esrt aus GB) später lief er wieder. Gemacht hat es ein kleiner Fachbetrieb hier im Dorf in telefonischer Rücksprache mit meinen Spezialisten. Kosten der Aktion 870€ bei unter 40€ Stundenlohn. Zahlt der Tankstelleneigner. :super
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Moin Marcus,
schei** Geschichte.
Kenne ich mich (leider) mit aus....
Nur war ich selber schuld.
Ich kann da Detlef nur zustimmen.
Egal was du vorhast (Motor wechseln oder reparieren), such dir einen "Spezialisten" außerhalb von Jaguar, sonst wird es wohl nicht bezahlbar...
Zum Rechtlichen kann ich mich nicht äußern - damit kenne ich mich leider nicht aus.
Auf alle Fälle ein glückliches Händchen
wünscht
Ingmar
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Hallo Marcus,
auch ich gehöre zu den Jaguarfahrern, die Erfahrungen mit einem Motorschaden (klemmenden Kolben) erleben durften, obwohl eine 12 Zylindermaschine theoretisch unkaputtbar ist.
Eine der Ursachen war möglicherweise die wiederholte "Nuddelei", weil der Motor nicht anspringen wollte, und als er dann ansprang, erfolgte die Fahrt - auch wenn nur wenige Kilometer - mit reduzierter Zylinderzahl (Ursache eine defekte Verteilerkappe).
Das dabei die Zylinderwände "reingewaschen" wurden (Startpilot "reinigt" besonders gut), was dann später bei ca.160km/h zu 4 "Kolbenklemmern" führte, ist nachvollziehbar.
Ich hatte das Glück, einen versierten Fachmann zu kennen, der die Maschine wieder - sehr kostengünstig - repariert hat.
Inzwischen habe ich weitere 8.000km damit zurückgelegt, und die Kosten sind längst vergessen, besonders deshalb, weil die 8000km ein sinnlicher Genuss der besonderen Art waren.
Hätte ich ein modernes Auto, das mir auch nur annähernd einen solchen sinnlichen Genuss bereiten würde, würden die Leasingkosten für dieses Auto, schon nach 2 Monaten die Kosten der Motorrevision übersteigen.
Also Augen zu und durch... und so schnell wie möglich wieder GENIESSEN. :Cool2*
Gruss Egon :xxx
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Kar, die Investition ist auch erstmal zweitrangig. Nur wenn ich Ansprüche haben sollte, will ich natürlich nichts tun um die die zu verwirken. Das mit dem genießen ist ja eigentlich auch das Schlimmste. Da lechzt man dem nächsten Sommer entgegen, verteilt seinen Jahresurlaub extra auf die warmen Wochen. Träumt von Fahrten mit offenem Schiebedach und dann ist am 11.6. ist der Traum ausgeträumt. Fünf Wochen Urlaub verteilt über Juni, Juli und August, in der Zeit konnte ich den Wagen genau 4 Tage fahren, und an denen war auch noch das Wetter nix. Leihwagen, naja der Alpha von der Werkstatt ist nicht wirklich zu verachten, den Fahre ich dieses Wochenende auch noch. Das ist ein 156er Kombi, Diesel aber 175 Pferdchen, Sportfahrwerk, Sechsganggetriebe… müßte lügen, wenn der keinen Spaß machen würde, aber halt kein Vergleich zum genügsam relaxten dahinblubbern mit meinem Daimler. Und dann hatte ich zwischendrin noch die Höchststrafe: 3 Wochen untermotorisierten Golf Diesel (sorry an alle Golfsympathisanten) das ist seelische Grausamkeit erster Klasse. Dann schaust Du auf den Kalender und siehst die Tage und Wochen verstreichen, und du hoffst vielleicht morgen, irgendwann nur noch vielleicht nächste Woche, und dann ist dir klar, diese Saison ist gelaufen. Mir ein bisschen Glück noch ein Paar warme Herbsttage.
Naja, Eure Beiträge sind schon mal generell aufmunternd, anscheinend ist’s ja doch kein Hexenwerk den Motor überholen zu lassen, und Fachkundige für diese Arbeit scheinen auch nicht so spärlich gesät. Ich habe jetzt auch schon einige Tipps bekommen wer als zukünftige Werkstatt meines Vertrauens in Frage kommt.
Ich suche mir auch so einiges aus dem restlichen Forum zusammen, aber ich bin nach wie vor glücklich über jeden Hinweis, Raum Köln – Koblenz wäre Spitzenklasse, aber auch wenn Eure Empfehlungen vielleicht regional nicht passen, u.U. kann’s ja trotzdem von Vorteil sein ein paar Kilometer mehr zu Fahren, sich dafür aber qualitativ und/oder finanziell besser zu stehen.
Auf jeden Fall sehe ich schon ein Bisschen positiver in die Zukunft. Als ich die Nachricht gestern bekam, kamen erstmal so düstere Gedanken auf wie: Auto verkaufen, ohne relevanten Restwert, irgend eine billige Schleuder zulegen…oder doch Bus fahren. Da kann man Schwermütig werden.
Nochmals besten Dank für die Anteilnahme und die guten Tipps, weiter so…
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Hallo Marcus,
nicht alle Werkstätten können Motoren überholen. Auch wenn es eigentlich zum Handwerk einer guten Werkstatt gehören sollte, ich kenne duzendweise Werkstätten, die damit hoffnungslos überfordert wären, weil sie dafür nicht aufgestellt sind. Also nur den Profi ranlassen.
Versuche erst eine gütliche Einigung mit Deiner Werkstatt hin zu bekommen und nicht gleich mit dem Anwalt dort aufzutauchen. Beißt Du dann auf Granit oder wird Dir Dir Sache zu fadenscheinig, lasse Dich von einem Rechtsbeistand über Deine rechtliche Situation aufklären.
Viel Glück
Detlef
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Moin Marcus,
hinsichtlich der Technik wurde das Wesentliche schon geschrieben: Motor überholen lassen.
Hinsichtlich des Rechtlichen ist es so, dass es an Dir ist, der Werkstatt nachzuweisen, dass sie mangelhaft gearbeitet hat, so dass der Motor nunmehr beschädigt ist und repariert werden muss. Leider ist der Hinweis, dass das Auto, seitdem du es aus der Werkstatt zurückerhalten hast, lediglich 15 - 16 Liter auf 100 km verbraucht, obwohl der Verbrauch zuvor bei ca. 21 Liter/100 km gelegen hat, nicht ausreichend. Und deswegen wirst Du leider schlechte Karten haben.
a) Die Werkstatt wird sich hinstellen und erklären, dass das Auto repariert und anschließend ordnungsgemäß überprüft die Werkstatt verlassen hat. ....."Wenn dann aber urplötzlich, nach einer Fahrt von beispielsweise fünf Kilometern, ein neuer Fehler auftritt, den man zunächst gar nicht bemerkt, der dann aber irgendwann zu dem von dir geschilderten Motorschaden führt, hat man Pech. Letztendlich ist ein DD6 eben ein altes Auto." .....
b) Selbst wenn Du den geringen Verbrauch durch Fahrtenbuch oder andere Unterlagen dokumentieren könntest, würde man dir ggf. sogar vorwerfen die Unterlagen manipuliert zu haben.
Dennoch würde ich höflich bei der Werkstatt anfragen, die Sache schildern, inhaltlich Bezug nehmen auf den Hinweis von Marcel und um eine Einigung bitten.
kind regards
Dietrich
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Hallo Marcus,
halte uns doch mal auf dem Laufenden, wie die Geschichte bisher weitergegangen ist.
Gruß
Detlef
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Bin diese Woche erstmal beim Anwalt. Lasse meine Chancen und das weitere Vorgehen abklären. Sobald die Geschichte weitergeht, halte ich Euch natürlich auf dem Laufenden. Besten Dank auch für die Mails, wer noch 'nen Motoren rumstehen hat, seine Werkstatt empfehlen möchte, Angebote und Tipps sind immer willkommen. Allerdings wird sich meine Entscheidung wohl noch was hinziehen.
Grüße
Marcus
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Hallo Marcus,
vielleicht kann Dir mein Katzendocktor weiterhelfen. Eine freie Werkstatt in Neuwied, arbeiten gerne an englischen und italienienischen Fahrzeugen. Car-Concept-Nikitin: Tel.: 02631/33033.
Gerne darfst Du Dich auf meinen Tipp beim Kontakt beziehen (Matthias Jung).
M.f.G.
Matthias
Ps.: Wäre der Christoph nicht, hätte ich mich nicht an den Kauf meiner Katze und meines Landy's getraut.
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....die Geschichte geht weiter.
Ich hatte mich Mitte der Woche mit einem Anwalt zusammengesetzt. Dieser hatte mir geraten so schnell wie möglich Beweise sichern zu lassen, und zwar sofort durch ein gerichtliches Gutachten. Er wollte zuerst mit ein paar Sachverständigen reden die solche Gutachten erstellen, um Vorab grob Kosten und Erfolgsaussichten abzuklären. Ich erwarte da nächste Woche antwort. Jetzt kam gestern der Tipp von Matthias rein. Neuwied ist nur’n Katzensprung von mir entfernt, also hab’ ich mal in einer Email kurz den Sachverhalt beschrieben, und nachgefragt ob man mir helfen könne. Da bekomme ich prompt heute Vormittag schon einen Anruf. Superfreundlich und kompetent, wir haben alles einmal kurz durchgesprochen, auch das weitere vorgehen bezüglich Gutachten. Das war jetzt ein echter Lichtblick. Noch mal danke Matthias; ich habe jetzt schon eine Ahnung weshalb Du dich da gut aufgehoben fühlst. Allerdings scheint mir die Möglichkeit der Werkstatt ein Verschulden nachweisen zu können, jetzt doch noch um einiges komplizierter…mal abwarten wie mein Anwalt das nach Rücksprache mit den Sachverständigen einschätzt. Auf jeden Fall kenne ich jetzt schon mal jemanden, der mir den Wagen wieder flott machen kann, und das ist schließlich das wichtigste. Wer’s dann zahlt, wird man sehen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Grüße
Marcus
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....und weiter geht's. Der ADAC ist ja manchmal komisch. Eigentlich wollte ich nur einmal vorsichtig nachfragen, ob die ggf. den Transport nach Neuwied übernehmen würde. Zuerst die Infonummer angerufen, die haben mir eine Nummer in München gegeben, und die wiederum haben mir gesagt ich solle die Nummer der Pannenhilfe anrufen, aber eigentlich wäre das als Zweitschleppen in der Plusmitgliedschaft mit drin. Dann bei der Pannenhilfe, hat man sich nach den Adressen erkundigt, und dann...der Wagen ist in den nächsten 60 Minuten da. S t o p p!! Mit etwas Mühe konnte ich das dann noch auf den nächsten Vormittag verschieben. Anscheinend gibt's bei denen nur dringend oder gar nicht. Ich war zwar etwas überrumpelt, aber am Ende konnte ich mich dann doch mit dem Gedanken anfreunden, das der Wagen schon diese Woche zu Car-Concept geht. Ein Gutachter kann ja auch nach Neuwied fahren, und man wollte dort sowieso erst mal mit dem Endoskop reinschauen. Also dann dort vorgewarnt das der Wagen am nächsten Tag schon kommt, das war OK. Am nächsten Vormittag schnell von der Arbeit bei meiner alten Werkstatt angeklopft, Leihwagen zurück und Auto mitnehmen. Das war auch kein Problem. Rechnung bezahlt(...da der Wagen ja eh nicht mehr läuft, hatte man dann die Zeit genutzt und eben noch die Bremsscheiben hinten erneuert...naja prinzipiell hatte ich ja den Auftrag erteilt, aber da dachte ich noch einen funktionstüchtigen Motor zu haben...was soll’s), und dann auf den Abschleppdienst gewartet. Der kam dann auch prompt eine halbe Stunde später als verabredet, prinzipiell nicht schlimm, aber wärmend der Arbeitszeit braucht man das auch nicht. Kollegen angerufen, ein paar Termine verschoben, OK. Dann kam der Abschlepper, Wagen aufgeladen, Papierkram erledigt, Adressen abgeglichen, Taxi gerufen zurück zur Arbeit. Dann Anruf vom Abschleppunternehmen, dem ADAC sei jetzt eingefallen das er die Fuhre doch nicht übernehmen wolle. Rechnung oder Kartenzahlung kennen die nicht, also Termine noch mal verschieben, einen Kollegen gefragt ob er mal eben mit mir....Bankomat, Werkstatt, Abschlepper bezahlen und zurück zur Arbeit...und dann war mein Wagen tatsächlich auf dem Weg nach Neuwied. Irgendwann muss diese Pechsträhne doch mal ein Ende haben. Am nächsten Tag bekam ich dann schon das Ergebnis. Aus den 3 Zylindern sind jetzt 4 geworden aber nichts desto trotz, sie können’s machen, und der veranschlagte Preis ist heftig, aber passt noch ins Budget. Sie können ende nächster Woche loslegen und werden um die 14 Tage brauchen. Also mit ein bisschen Glück hab' ich ihn nächsten Monat wieder. Vielleicht gibt’s ja noch ein paar schöne Herbsttage.
Mein Anwalt hat bisher noch nichts von sich hören lassen, wenn da noch was ginge, wär's natürlich schön, aber so richtig glaube ich nicht mehr dran. Jedenfalls sah man bei Car-Concept die Vorgehensweise, Befestigungsschrauben vom Verteiler und Teile des Tempomaten (jetzt weis ich auch wieso der es plötzlich nicht mehr tat) von ihrem eigentlichen Bestimmungsort kurzerhand zwischen die Zylinderköpfe auszulagern, als sehr unorthodox an. Nur das ist halt immer noch weit von einem Beweis den Motorschaden verursacht zu haben entfernt. Ich denke einen Beitrag unter „Werkstattbewertungen“ bin ich meiner alten Werkstatt auf jeden Fall noch schuldig.
Grüße
Marcus
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"Aus den 3 Zylindern sind jetzt 4 geworden" Welchen Schaden haben die Zylinder denn konkret ? Ventile durchgebrannt, Kolben durchgebrannt, Zylinderlaufbahn stark gerieft ?
Wenn eine Werkstatt den Verteiler neu montiert und dabei einen Fehler macht, kann es sein, dass danach der Zündzeitpunkt zu früh liegt und es zu Hochgeschindigkeitsplopfen kommt, das den Motor schnell zerstören kann. WENN sich der falsche Zündzeitpunkt von einem versierten vereidigten Gutachter nachweisen läßt, könnte ich mir vorstellen, dass die Werkstatt einen Prozeß verliert. Ich würde das fachlich klären lassen, bevor ich den Motor woanders für viel Geld machen lasse und die Werkstatt ungeschoren davonkommt, obwohl sie VIELLECHT den Schaden ursächlich zu verantworten hat.
Zumindest drohen kann man mit dem "vollen Programm" und sehen, zu welchem Entgegenkommen die Werksatt bereit ist. Man ist als Leistender immer gut beraten zu überlegen, ob man in so einem Fall nicht freiwillig einen Teil der überschlagenen Gesamtrisikos leistet, oder sich auf einen Prozeß mit wesentlich höheren Vollkosten einläßt. Selbst bei Halbierung der Gesamten Kosten im Urteil, würde es für die Werkstatt noch richtig teuer werden. Da ist Kopf einziehen manchmal billiger. Frage: was würde die Werkstatt machen , wenn der Geschädigte ein erfolgreicher, gut verdiender Anwalt ist, den die Kosten nicht schrecken ? "Vorsichtig die Kuh vom Eis holen" ist das oft das klügste.
Ich vermute, dass Fachgutachter aufgrund des Schadens ziemlich sicher auf die Ursache des Schadens schließen können. Ich habe gehört, dass Automobilwerke bei potentiellen Kulanzfällen eigene Fachgutachter in die Vertragswerkstätten schicken, die aufgrund des genau untersuchten Schadensbildes des Motors auf die Ursache schließen können.
Viel Erfolg und eine weise Entscheidung wünscht Wolfgang Gatza
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Moin gents,
selbstverständlich wird ein Gutachter den Schaden feststellen können. Die Werkstatt wird sich jedoch darauf zurückziehen, dass das Auto in einem tadellosen Zustand die Werkstatt verlassen hat und behaupten der Eigentümer, Besitzer oder irgend ein Dritter hätte nachträglich an dem Auto gefummelt und so den Schaden verursacht.
Wenn das Gutachten vorliegt, würde mich der Inhalt wirklich mal interessieren.
kind regards
Dietrich
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Von Ventilen war noch nicht die Rede, Kolben sind durchgebrannt, wie stark die Riefen auf der Laufbahn sind mag er nach dem Endoskopieren noch nicht abschließend sagen, weil wie er sagt die Reflexionen von der LED das wohl etwas undeutlich wiedergeben. Woran's lag wissen wir auch noch nicht, das mit dem zu mageren Gemisch,würde zwar passen, er kann sich aber nicht vorstellen wie das bei einem Modell mit GKat möglich ist, da das eigentlich kompensiert werden sollte. Das mit dem Gutachter klang für mich anfangs auch gut, ich bin mir auch ziemlich sicher, daß die Werkstatt den Schaden zu verantworten hat, aber dies zu Beweisen ist halt ein ganz anderes Ding. Und bei einer Erfolgswahrscheinlichkeit von 60-70% muss ich schon abwägen ob ich das Geld für die Reparatur vorher nochmal in ein Gutachen investiere. Und selbst wenn ich erstmal selbst versuchen solte was auszuhandeln, brauche ich zumindest eine fundierte Vermutung(sonst würde ich meinen Lebensunterhalt ja mit Pokern verdienen). Wie gesagt sobald ich weis was der Gutachter haben will, kannn ich entscheiden wie's weitergeht. Zum anderen liegt mein Fokus darauf meinen Wagen bestmöglich wiederherzustellen, und da graut's mir bei dem Gedanken, ich müsste genau dieser Werkstatt
die Möglichkeit einräumen, ihren Fehler wieder auszubügeln. Dann kann ich gleich hinterher jemand dransetzten die Arbeiten zu kontrollieren....
Grüße
Marcus
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Ups, der Beitrag von Dietrich kam rein als ich schon am schreiben war, aber das ist genau das wovor ich angst habe: die Ursache feststellen, und beweisen das die Werkstatt auch Verursacher diese Ursache ist..... Indizien gibt's da sicher viele, aber selbst wenn sich rausstellt das Fremdkörper im Zylinder die Ursache waren, wie beweist man wer die dort verloren hat?
Wie gesagt...ich halte Euch auf dem Laufenden
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Hallo Marcus,
Jedenfalls sah man bei Car-Concept die Vorgehensweise, Befestigungsschrauben vom Verteiler und Teile des Tempomaten (jetzt weis ich auch wieso der es plötzlich nicht mehr tat) von ihrem eigentlichen Bestimmungsort kurzerhand zwischen die Zylinderköpfe auszulagern, als sehr unorthodox an. Nur das ist halt immer noch weit von einem Beweis den Motorschaden verursacht zu haben entfernt.
Hast Du mal Bilder vom Motor nach diesem Umbau? Dazu gibt es eigentlich keinen Grund. Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast würde ich mich mit denen mal in Verbindung setzen.
Viele Grüße,
Marcel.
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Tja, ärgerliche Geschichte. Und wohl kaum was zu machen. Wie für jedes Investment gilt: man sollte schlechtem Geld nicht noch gutes hinterher werfen. Kapitel abschließen und fertig. Ich bin mir nicht sicher, ob man der Werkstatt tatsächlich etwas vorwerfen kann. Dazu sind diese alten Mühlen mit ihrem metastabilen Betriebszuständen zu komplex.
Meine Meinung: man sollte die Arbeiten zumindest einmal selbst gemacht haben bevor man zum Anwalt rennt. Sogenannte Markenwerkstätten kennen ihre Pappenheimer und reißen ohne Rücksicht auf die Kosten alles raus. Das spart ne Menge Ärger. Darauf gibt es denn auch Gewährleistung.
Peter
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Wie für jedes Investment gilt: man sollte schlechtem Geld nicht noch gutes hinterher werfen. Kapitel abschließen und fertig.
...und je eher das Auto wieder fährt, je eher kann ich es - wie schon gesagt - geniessen, ja geniessen.
Gruss
Egon ;)