Neues Forum des Jaguar-Online-Club
Jaguar-Talk => Neue Mitglieder und Jaguare => Thema gestartet von: Bukowski am Mi.14.Jan 2015/ 20:04:12
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aber einen scheckheftgepflegten, rostfreien X300 konnte ich in dieser Zeit einfach nicht finden.
Nun ist hier oben in Schleswig-Holstein die Auswahl auch nicht besonders groß.
Nachdem ich für einige Offerten hunderte von Kilometern zur Besichtigung zurückgelegt habe, nur um ernüchtert festzustellen, dass Besitzerbeschreibungen, Fotos und nicht zuletzt eigene Wunschvorstellungen Erwartungen erzeugen, die nicht erfüllt werden können, beschränkte ich meine Suche auf einen kleineren Umkreis.
Ende Oktober dann stieß ich auf einen einfachen XJ6 in der hintersten Ecke eines Flensburger Gebrauchtwagenhändlers:
- fünf! Vorbesitzer
- stumpfer, baumharzgeschädigter Lack
- Dellen und Kratzer
- Durchrostung am hinterem rechtem Türeinstieg
- Land-unter beim Tankstutzen
Eigentlich wollte ich (wie schon viele Male vorher) mich einfach abwenden, in meinen zuverlässigen W124 steigen, durchatmen und die betörende Wirkung der zum Niederknien schönen Linie des XJ ignorieren, verdrängen und vielleicht eines Tages auch vergessen...
Aber irgend etwas ließ mich zögern. Der Verkäufer ließ mich mit Schlüssel, roten Nummern und den Vorbesitzer- Unterlagen allein.
Probefahrt, Hebebühne und Funktionsprüfung der Klimaautomatik und aller elektrischen Helferlein offenbarten tatsächlich keine weiteren Mängel. Die Schmiernippel wiesen frische Fettspuren auf, alle Flüssigkeiten wirkten frisch und korrekt gepegelt.
Der letzte Halter besaß den Jaguar 8 Jahre lang, bewegte ihn zwar nur wenige tausend Kilometer pro Jahr und sparte offenbar nicht an der Wartung.
Also jetzt oder nie!
"Also, ich würde ihn nehmen, aber nicht zu dem Preis!" "Okay, aber es gibt keinen Kaufvertrag. Ich bekomme die Kohle, Sie die Papiere und Schlüssel und danach kennen wir uns nicht mehr..."
Nun ja, ein rundum-sorglos-Garantiepaket bei einem 3000,- Euro- Wagen hatte ich auch nicht erwartet. Und alle fehler, die ich nicht entdeckt habe gehen halt auf meine Kappe.
Jetzt steht er also hier, in guter Gesellschaft eines Land Rover Series 3.
Mein Mercedes ist in die guten Hände eines anderen Liebhabers gewandert und der Jaguar ist jetzt mein Daily Driver.
Happy end !
Gruß ans Forum (ich hoffe, das mit den Bildanhängen hat funktioniert...)
Euer Sven
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Moin Sven,
dann mal herzlichen Glückwunsch!
Diese Art von Geschäften ist sehr unkompliziert und durchaus sympathisch. :D
Gruß Florian
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Moin Sven,
sieht doch so erst mal schick aus :super
Und da brauchen wir uns nix vor machen - irgendwas ist immer.... :D
Wenn ich ein Auto in dieser Preisklasse kaufe - noch dazu eines welches schon ca. 17 - 18 Jahre auf dem Buckel hat.....
Von daher - gute Fahrt allseits
Grüße ;)
Ingmar
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Hallo Sven,
wirklich ein tolles Fahrzeug 8) Irgendwann werde ich mir auch noch mal einen schönen alten Landy zulegen :D
Gruß
Olli
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Hallo Sven,
herzlichen Glückwunsch zu Auto und Wackeldackel (?) :welcome
sonnige Grüße
Martin
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Vielen Dank für die Glückwünsche!
Bisher habe ich nichts bereut!
Seit dem Kauf und den ersten 5000 km ist folgendes geschehen:
- die Durchrostung wurde fachmännisch instand gesetzt,
- die hinteren Stoßfängerhalterungen wurden ersetzt (die Druckguß- Höhenjustierungen der alten Halterungen haben sich bereitwillig den Gesetzen der elektrochemischen Spannungsreihe unterworfen...),
- die (vorhandene) Hohlraumversiegelung habe ich mit Fluid- Film aufgefrischt,
- und den Lack schonend gereinigt und aufpoliert.
Auf jeden Fall bin ich hoch zufrieden! Der Jaguar lässt selbst die montag-morgendliche Fahrt zur Arbeit zu einem Vergnügen werden!
Der Wackeldackel ist übrigens aus dem Mercedes umgezogen. Doch möchte ich das Augenmerk auch auf den darunter sichtbaren Aufkleber des Kölner Jaguar- Händlers richten...
Demnächst steht die 192.000er Wartung mit Einstellung des Ventilspiels an, aber darüber werde ich dann in der XJ40/ X300-Sektion berichten.
Bis dahin
Sven
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....und gefunden. Schön.
Ventilspieleinstellen, warum?
Gruß Rüdiger
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Ventilspieleinstellen, warum?
Gruß Rüdiger
Moinsen! ;)
Ja.... :gruebel...die Argumentation würde mich auch interessieren. 8)
Gruß
Peter 8)
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Hallo Sven,
dann auch von mir ein herzliches Wilkommen und allzeit gute Fahrt!
Auf den Bilder macht Deine Katze doch einen guten Eindruck...auch der Lack :super :super :super
Einzig das "Six" - Schild vom Daimler stört die Ansicht. Das ist aber schnell gewechselt... :whistling
Beste Grüße
Erik ;)
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Bis vor knapp zwei Jahren hatte ich auch einen XJ6 X300, ich habe das Auto über zehn Jahre besessen und jeden Tag genossen.
Wahrscheinlich werde ich nie wieder ein so guten Wagen besitzen...
Verkauft habe ich ihn nur aus einem einzigen Grund: Zwei Jaguar-Limousinen in meiner Garage erschienen mir etwas übertrieben und die andere ist eben ein klassischer DD6 aus Familienbesitz, der erst die Hälfte gelaufen ist.
Aber ich trauere dem XJ jeden Tag hinterher, wenn ich einen gut gepflegten XJ auf der Straße sehe, gottseidank ist er in sehr gute Hände gekommen, die auch hier im Forum vertreten sind und wohnt jetzt auch im Norden der Republik.
Und um die Trauer über den Verkauf zu mindern, habe ich mir einen Defender gekauft...
Einfach die perfekte Kombination, der Land Rover fürs Grobe und der Jaguar fürs Feine - herzlichen Glückwunsch und viel Vergnügen!
Beste Grüße, G.
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Hallo Freunde,
vielen Dank für Eure Kommentare!
@Rüdiger und Peter Pleyer:
Vor dem Einstellen werde ich das Ventilspiel natürlich messen. Eure Frage lässt darauf hoffen, dass ich mir die aufwendige Einstellung tatsächlich sparen kann.
Bis dahin kann ich aber nicht sicher ausschließen, dass das Spiel wirklich nirgends zu klein ist. Gerade dass wäre an den Auslassventilen kritisch und fällt auch akustisch nicht auf. Kleiner werden kann das Spiel durch Einlaufen der Ventile in die Sitzringe, ob der AJ16 dazu neigt, weiss ich nicht, da fehlt mir (noch) die Erfahrung.
@Sovereign4.0:
das Typenschild wird noch gegen das originale XJ6- Schild getauscht.
By the way: ist der Wählhebelknauf original? Das Holz passt nicht zum Furnier, ich vermute, dass dort ein Knauf aus schwarzem Leder hingehört.
@Doppelsechs:
Du hast recht, diese Kombination ist klug gewählt. Es ist schön abwechslungsreich, zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge zu betreiben!
Und ein Defender als Alltagsfahrzeug entbindet einen etwas von der (im Jaguar doch manchmal vorhandenen) Angst vor Parkplatzremplern, Tür-Aufschlag-Dellen, etc.
Grüße
Sven
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@Sovereign4.0:
das Typenschild wird noch gegen das originale XJ6- Schild getauscht.
By the way: ist der Wählhebelknauf original? Das Holz passt nicht zum Furnier, ich vermute, dass dort ein Knauf aus schwarzem Leder hingehört.
Hallo Sven,
bei mir war auch dieser "andersfarbige" Schaltknauf verbaut.
Ich habe mir dann einen Anderen (Original Zubehör) eingebaut - mit dem "geschnitzten" Jag-Kopf. Dieser harmoniert wunderbar mit dem restlichen Holz...
Aber es muss denn Knauf auch in Lederausführung geben. In der gleichen Form wie mein NEUER - aber mit Leder bezogen.
Gruß Erik ;)
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Hab noch ein Bild von einem Lederschaltknauf entdeckt... ;D
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Hab noch ein Bild von einem Lederschaltknauf entdeckt... ;D
So einer war in meinem XJ6 verbaut, obwohl der eine helle Lederausstattung hatte.
Grüße, G.
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Vor dem Einstellen werde ich das Ventilspiel natürlich messen. Eure Frage lässt darauf hoffen, dass ich mir die aufwendige Einstellung tatsächlich sparen kann.
Äh.....Kannst Du....kannst dir wahrscheinlich auch das Messen sparen. ;D
Bis dahin kann ich aber nicht sicher ausschließen, dass das Spiel wirklich nirgends zu klein ist. Gerade dass wäre an den Auslassventilen kritisch und fällt auch akustisch nicht auf.
Äh....Hast du ein Auto mit 7-stelliger Laufleistung um in solchen Gedanken zu schwelgen? :gruebel
Ein offenstehend bleibendes Auslaßventil ist nicht nur kritisch....du wirst es sofort merken. Dauert nur ein paar Verbrennungszyklen und das Ventil ist verbrannt. Das fällt dir dann auch akustisch auf! ;D
Ein DOHC mit Plättcheneinstellung ist so ziemlich das langlebigste was man sich vorstellen kann. :)
Wenn....man mit dem Material nicht schludert und schlecht gehärtete Nockenwellen und/oder Stösselkappen verbaut.
Haben andere Hersteller in den Jahren ja bewiesen das man da schludern kann.
Bei Jaguar ist das meines wissens noch nie vorgekommen..... : nein : nein
Diese Ventiltriebe kann man, sofern da ausreichend Öl dran ist..... ;D...eigentlich nur mit dem Hammer zerstören. 8)
Zudem...schon mal gemacht? Bei einem 6-Zylinder mit 4Ventil-Dachkopf brauchst du ne ganze Garage Platz, Setzkästen um die Teile zu sortieren.....um die 20° Raumtemperatur.....ausreichend Plättchen (die ein gefühltes Vermögen kosten), Schreibzeugs, und elend viel Geduld. :-\ ....und bei eingebautem Kopf wird man zudem für eine Tapferkeitsmedaillie vorgeschlagen. :super Wenn da zwischendurch das Telefon klingelt mußte manch einer wieder von vorne anfangen!
Also...wenn das Fahrzeug läuft und eine optische Begutachtung der Nocken keine Auffälligkeiten wie matte Stellen, Grübchenbildung an der Nockenspitze, oder ähnliches aufweist....wüßte ich zum Beispiel nicht warum ich da den Schlüssel rausholen sollte. ???
Gruß
Peter 8)
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Guten Tag Peter,
du sprichst mir aus der Seele und ich glaube spätestens, wenn die Werkstatt einem die anfallenden Kosten nennt, wird man sich besinnen. Das Ganze dann noch bei eingebauten Zylinderkopf (wer hat schon das Spezialwerkzeug), nee nee, da hört man spätestens auf.
Allerdings habe ich bei einem meiner 5 Motoren ein Ventil gehabt, das zu stramm war.
Gruß Rüdiger
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Auch aus Neugier gefragt: Was ist denn im Wartungsplan vorgesehen?
Daß sich ein DOHC Motor mit Plättcheneinstellung nicht unbedingt so wenig verstellt, kann ich an meiner ital. Diva sehen. Obwohl die Nocken wie neu aussehen und der Motor definitiv mehr oder weniger die volle Leistung hat, soll alle 10tkm das Spiel kontrolliert werden, spätestens nach 20tkm ist dann auch ein recht heftiges Spiel in alle Richtungen festzustellen.
Nun ist allerdings ein 4,0l Motor in einem Jag, noch dazu ohne Turbo, etwas gemütlicheren Bedingungen ausgesetzt...
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Auch aus Neugier gefragt: Was ist denn im Wartungsplan vorgesehen?
Daß sich ein DOHC Motor mit Plättcheneinstellung nicht unbedingt so wenig verstellt, kann ich an meiner ital. Diva sehen. Obwohl die Nocken wie neu aussehen und der Motor definitiv mehr oder weniger die volle Leistung hat, soll alle 10tkm das Spiel kontrolliert werden, spätestens nach 20tkm ist dann auch ein recht heftiges Spiel in alle Richtungen festzustellen.
Nun ist allerdings ein 4,0l Motor in einem Jag, noch dazu ohne Turbo, etwas gemütlicheren Bedingungen ausgesetzt...
Also....ich hatte ja geschrieben... :)...es gibt Hersteller die da immer und ewig mit Probleme hatten und haben.
Man muß da eben eine lauffähige Konfiguration finden. Schon eine leicht veränderte Nockenform kann da ein Hammerwerk sein das man nie gesund kriegt. Da wird man ewig dran rumpflegen.
Die Jaguar Ventiltriebe gehören da aber meiner Erfahrung nach definitiv NICHT dazu. (Spätestens seit den HE's) Das ist eine lauffähige Einheit an der man nicht rumbasteln muß. Bei normaler Nutzung geht da die Lebensdauer schon in den mehrfach 6-stelligen km-Bereich.
@Rüdiger:
Ist ja nicht auszuschließen das es auch Köpfe gibt die mal Probleme hatten. Wer baut schon 100%ig über Jahre?
Gefeit ist man vor sowas nie. Ich wollte eigentlich nur damit sagen das es mit einer der letzten Sachen ist bei Jaguar-Motoren wo ich mir besondere Zuwendung ántun müßte. :) Grundsätztlich sind diese Ventiltriebe ausgesprochen ausgereift und suchen Ihresgleichen. Da wurde auch nicht viel verändert in all den Jahren....."never touch a running System".... ;D
Gruß
Peter 8)
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Meine Herren,
zum Thema Ventilspiel:
Ich entdecke ja gerade erst, was für ein feines Stück Maschinenbau so ein Jaguarmotor darstellt!
Heute nachmittag habe ich, weil die Nockenwellendeckeldichtung eh getauscht werden musste, das Ventilspiel gemessen.
Eure Erfahrungen werden bestätigt: Spiel zwischen 0,30 und 0,35 mm, wobei die Werte auslassseitig gegen 0,30 mm und einlassseitig gegen 0,35 mm tendieren.
Also alles im grünen Bereich. Deshalb wird das Ventilspiel im Wartungsplan wohl auch gar nicht erwähnt. Wer will da noch Hydrostößel!
Laufleistung des Motors: 180.000 km jedoch in den letzten fünf Jahren (bei Vorbesitzer) nur 3000 km jährlich.
Gruß
Sven
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Na siehste.... ;D ;D
Sieht doch gut aus mit den Werten. Bei 180Tkm..... zzz...würde ich da auch nix dran machen.
Tendenziell ist der Auslass je nach "Heiße" der Maschine um ca. 0,1mm i.a. höher gelüftet, bei einem Straßenmotor
wird aber oft drauf verzichtet, gerade bei direkten Antrieben. Da ist die Auslaßerwärmung eh' nicht soooo kritisch und man erhöht den Einlaßwert ein wenig um die Maße anzunähern. So kann dann mit einem einzigen Wert gearbeitet werden.
Ansonsten liegt ein Einlassventil meist um die 0,20-0,25...ein Auslaß um die 0,25-0,30. (Bei Vollventilen und normalen Längen)
Bei Natriumausläßen geht's da enger zu oder man rechnet mit wirklich hohen Abgaswerten.
Gruß
Peter 8)