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Jaguar-Technikforum => XJ-40, XJ-81, X300 => Thema gestartet von: Chris P. am Sa.27.Jun 2015/ 04:43:51

Titel: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Chris P. am Sa.27.Jun 2015/ 04:43:51
Bei meiner Katze ist ein Ölwechsel fällig. Mein erster mit ihr und deshalb habe ich einige Fragen:

Die Werkstatt hat beim Vorbesitzer beim letzten Ölwechsel 2013 Castrol Racing 10 W 60 verfüllt. (Seit dem ist er etwas mehr als 10.000 km gelaufen. Davon 7.000 km bei mir, seit Februar 2015. )

Soll ich das wieder nehmen ? Was spricht dafür und was dagegen ?

Was soll/kann/darf der Ölwechsel all inclusive (Öl, Arbeitszeit, Ölfilter etc.) kosten ? Ich habe da leider keine Erfahrungswerte und möchte keinesfalls über den Tisch gezogen werden.

Last not least ist seit einigen Tagen beim Gangwechsel ein leichtes aber deutliches Schaben zu hören. In einem anderen Thread, der meinem "Problem" gleicht, wird die Überprüfung des Getriebeöls empfohlen. Falls das bei mir auch die Ursache sein sollte, was soll/kann/darf das kosten.

Katze, Werkstatt (Ex- Autohaus Nemeth in der Koppel. Eigentlich sehr erfahren mit Jaguar, Bentley, Rolls Royce und Ferrari aber die haben sich seit Februar schon zwei Klopper geleistet und mein Vertrauen ist nicht mehr bei 100%) und meine Wenigkeit sind in Hamburg.
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Peter Pleyer am Sa.27.Jun 2015/ 08:25:47
Moin!
Erstmal grundsätzlich würde ich bei der Fahrleistung auf Kurzstreckenbetrieb und nicht überzogene Autobahnfahrten tippen.
Da ist ein 10W schlicht schon zu dick....ich befülle grundsätzlich mit 5W-40 was vollkommen ausreichend ist.
Wer noch weniger fährt kann auch ruhig auf ein 0W zurückgreifen.
Gruß
Peter  8)
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: TB! am Sa.27.Jun 2015/ 11:03:38
Ölwechsel bei McWash durchführen lassen. Für 0W-40 zahle ich dort 80,- EUR incl. Arbeit (und theoretisch incl. Filter, aber für das Auto haben die den Filter nicht da ... das sind nochmal 50,- EUR).

Der Ölwechsel für den Jaguar ist noch billiger, für 10W-40 bspw. nur 30,- EUR. Und für den XJ6 haben die den Filter da.

Der Vorteil bei McWash sind IMO die niedrigen Pauschalpreise, dass man sicher sein kann, dass das Öl beim Wechsel wirklich heiß ist und die verwendeten Shell-Öle. Lediglich für einen meiner Sportwagen war Shell mir nicht gut genug, da kam ein Ester-Öl von Motul rein.

Der Getriebeölwechsel darf mit neuem Ölfilter vielleicht 80,- EUR Kosten, gut 40,- EUR für Material, der Rest Lohn.

Denk auch daran, das Öl vom Differential wechseln zu lassen.


Dass eine Werkstatt für englische Luxusmarken versagt, wenn sie liefern sollen, kommt mir bekannt vor. Der X300, den ich gerade erworben habe, war bei British Royal Cars in München. U.a. haben die der Vorbesitzerin letztes Jahr noch 6.700,- EUR für die Reparatur eines Heckschadens aus der Tasche gezogen. Unseriös, überteuert und schlampig.

Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: V-Mann am Sa.27.Jun 2015/ 11:23:48
Werksempfehlung ist 15W und das ist für die Motoren völlig ok.
Ich nehme 10W nur wegen besserer Verfügbarkeit  und Turbokühlung
Für alle Fahrzeuge als kleinster gemeinsamer Nenner.

0W halte ich für dieses robusten und alten Motoren für unsinnig  :Cool2*

Aber Öl und Reifen sind Glaubensfragen

Gruß
Florian
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Kai Hoffmann am Sa.27.Jun 2015/ 11:37:16
Hallo,

die Empfehlung der erfahrenen Werkstätten für alle XK und auch die ersten AJ Motoren war immer ein 10W. Ich habe immer das 10W60 genommen.

Viele Grüße
Kai
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: TB! am Sa.27.Jun 2015/ 12:18:09
Natürlich ist ein 0W-40 auch für die alten Motoren immer besser. Das entscheidende ist zumächst die "Endviskosität" 40 ... das 0W besagt nur, dass das Öl bereits bei niedrigeren Temparaturen bereits eine höhere Viskosität aufweist. 0W-Öle sind gegenüber "normalen" Ölen mit höheren W-Angaben und gleicher "Endviskosität" druckfester, haben eine höhere Scherstabilität, eine bessere Fähigkeit Verschmutzungen zu binden etc. etc.     Und man muss im Auge behalten: 90% des Motorverschleißes entfallen auf die Startphase. Ein Öl mit höherer Viskosität ist hierfür ein Segen.

Das gilt natürlich nicht für Hochleistungsöle wie die von Motul ... ein 5W-40 von denen ist sicherlich in jeder Hinsicht besser als ein 0W-40 der Massenanbieter ... sofern die Dichtungen im Ölkreislauf beständig sind gegen Ester-Öle. Bei ingenieursgetriebenen Automarken ist das immer der Fall, bei Jaguar bin ich mir nicht sicher.

Es gibt dennoch einen guten Grund, für einen Jaguar-Motor die billigeren, zäheren Öle zu nehmen: Die Autos leiden ja chronisch unter Ölundichtigkeiten. Und mit einem zäheren Öl verliert das Auto im Stand etwas weniger Öl.

Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Chris P. am Sa.27.Jun 2015/ 15:08:23
Moin!
Erstmal grundsätzlich würde ich bei der Fahrleistung auf Kurzstreckenbetrieb und nicht überzogene Autobahnfahrten tippen.
Da ist ein 10W schlicht schon zu dick....ich befülle grundsätzlich mit 5W-40 was vollkommen ausreichend ist.
Wer noch weniger fährt kann auch ruhig auf ein 0W zurückgreifen.
Gruß
Peter  8)

Du tippst richtig, Peter. :-D Ich fahre hauptsächlich Kurzstrecke in Hamburg, hin und wieder mal nach Köln, an die Ostsee und nach in den Raum Karlsruhe. Demnächst, am 12.07., nach Bremen  ;D. Vielleicht sieht man sich mal dort. Würde mich freuen.
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Peter Pleyer am So.28.Jun 2015/ 08:19:33
Moin!... ;D
...und nix für ungut....aber da fällt mir auf:

Es gibt dennoch einen guten Grund, für einen Jaguar-Motor die billigeren, zäheren Öle zu nehmen: Die Autos leiden ja chronisch unter Ölundichtigkeiten. Und mit einem zäheren Öl verliert das Auto im Stand etwas weniger Öl.

Wenn es süppelt was über schwitzen rausgeht.....is was undicht.
Wenn was undicht ist.....ist das falsch...weil nicht im Sinne des Erfinders... : nein
Ergo....muß es behoben werden.
Zähe Öle mit niedriger Anfangsviskosität sollen da Abhilfe schaffen?  :gruebel
Heißt: Wenn Motor warm....sifft es mehr...beim Abstellen hat man trotzdem die Vogeltränke unterm Auto und dann solls aufhören?
Also bitte Gent's!
Wenn das der Grund sein soll....bin ich von der Ansicht explizit ausgenommen.  ;D

60er Öle wie von Kai beschrieben kann man durchaus sinnvoll für die V12 Automatikgebundenen einsetzen.
Der Grund ist schlicht der leichtere Lauf und das der Öldruck m Gesamtsystem stabiler ist.
Durch die Wandler und die hohen bewegten Massen des V12 insegesamt ist eine Stoßbelastung der Lager dabei nicht zu befürchten. Das ist nämlich die größte und Einzige Gefahr dabei: Stoßbelastungen die den Schmierfilm durchdrücken und zu Kontakt Welle/Lager führen.

Gruß
Peter  8)
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: die-Katze am So.28.Jun 2015/ 16:40:57
Moin Chris,

also ich nutze immer den Ölfinder von  Liquimoly :

http://www.liqui-moly.de/liquimoly/web.nsf/id/pa_oelwegweiser.html?Opendocument&voilalang=d&voiladb=web.nsf

Zum einen ist Liquimoly eine deutsche Firma und die Produkte schneiden im Vergleichstest immer sehr gut ab.
Das bestelle ich dann bei den großen Firmen im Internet, und nehme das auch zur Werkstatt mit (die berechnen meist nur einen kleinen Obolus für die Altölentsorgung).
Zum einen ist das so viel billiger, ich weiß  was drinnen ist, und ich bestelle immer ein oder zwei Liter mehr(dann kann man mal etwas nachfüllen).
Bei 11 Litern Ölinhalt meiner Katze macht sich das enorm bemerkbar.
Ich wechsel immer im Herbst wenn die Convertible Saison zuende ist und bis zum Frühjahr die Decke über das Auto kommt.

Viele Grüße

Hans
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: TB! am Mo.29.Jun 2015/ 00:00:35

Ergo....muß es behoben werden.


Das ist die freundliche Theorie. Die Praxis ist, dass sehr viele der Jaguare mit ein paar Jahren auf dem Buckel Ölundichtigkeiten aufweisen. Praxis ist weiterhin, dass sehr viele Eigner die Kosten scheuen, die (bspw. im Falle eines undichten Kurbelwellensimmerrings) in die Nähe des Zeitwertes des Fahrzeuges kommen können.

Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Peter Pleyer am Mo.29.Jun 2015/ 07:48:21
Das ist die freundliche Theorie. Die Praxis ist, dass sehr viele der Jaguare mit ein paar Jahren auf dem Buckel Ölundichtigkeiten aufweisen. Praxis ist weiterhin, dass sehr viele Eigner die Kosten scheuen, die (bspw. im Falle eines undichten Kurbelwellensimmerrings) in die Nähe des Zeitwertes des Fahrzeuges kommen können.
Moin!  :)
Na denn....wäre vielleicht ein anderes Hobby angebrachter für diese Eigner?
Kosten scheuen is ja ein gutes Schlagwort....aber wer mit einem defekten, sprich geplatzten KW-Dichtring fährt ist sowieso nicht richtig geeignet meiner Meinung nach. Das ist ne riesen Sauerei unterm Wagen.  :-\
Ich hatte das z.B. nur EINMAL....bei jedwegem Getriebeabbau danach, aus welchen Gründen auch immer, wurde dieses Ding STANDARDMÄSSIG von mir gewechselt. Auch wenn's wie ich mich erinnern kann ....so um die 45Euro liegt das gute Teil.  :tongue! Aber sei's drum!
Alle anderen Dichtungen...kann man pflegen....Kork kann (und muß) man nachziehen, Silikon hält eh ewig wenn sie nicht durch rüde Hände verknautscht werden....Alles andere ist meist eh Kleber wie Curil o.Ä. und hält ein Leben lang.
Papierdichtungen sind meist gut erreichbar, O-Ringe gleichfalls schnell gewechselt.  :super
Also ich seh' das Problem nicht....wer ein "Auslaufmodell" fahren möchte hat irgendwas nicht verstanden finde ich.  :bluemchen
Gruß
Peter  8)
Titel: Re: Welches Öl für den XJ40 ?
Beitrag von: Katzen-Coach am Mo.29.Jun 2015/ 10:18:11
Zum einen ist Liquimoly eine deutsche Firma und die Produkte schneiden im Vergleichstest immer sehr gut ab.

Was sind das denn für Vergleichstests, bei denen Liqui Moly Produkte immer gut abschneiden?

Das ist die freundliche Theorie. Die Praxis ist, dass sehr viele der Jaguare mit ein paar Jahren auf dem Buckel Ölundichtigkeiten aufweisen. Praxis ist weiterhin, dass sehr viele Eigner die Kosten scheuen, die (bspw. im Falle eines undichten Kurbelwellensimmerrings) in die Nähe des Zeitwertes des Fahrzeuges kommen können.

Um die Theorie bez. "dickem" und "dünnen" Öl betr. Ölundichtigkeiten aufzugreifen haben dickere Öle einen höheren Öldruck zur Folge, was wiederum höheren Ölaustritt an Leckstellen zur Folge hätte, der aber durch die höhere Viskosität kompensiert werden könnte.

In der echten Praxis sehe ich auch keinen Unterschied zwischen den angesprochenen Viskositätsklassen und der Leckmenge.


Also ich seh' das Problem nicht....wer ein "Auslaufmodell" fahren möchte hat irgendwas nicht verstanden finde ich.  :bluemchen
Gruß
Peter  8)

Wer ein "Auslaufmodell" fahren möchte sollte zu einem entsprechendem Fahrzeug greifen, z. B. einem sehr alten Gefährt bei dem Undichtigkeiten bauartbedingt sind. Bei bestimmten Herstellern, z. B. Harley Davidson, muss das Fahrzeug dafür gar nicht soo alt sein...

KC