Quelle: AMSAston Martin Vantage vs Jaguar XKR: Air-WürdenJaguars XKR fordert seinen Landsmann zum urbritischen Duell. Das wilde Raubein Vantage trifft auf den sportlichen Adel von Jaguar. Möge der Bessere gewinnen, von ihren Fans geliebt werden sie so oder so.
Zwei Briten unter sichAuf Knopfdruck sirren die Stoff-Faltdächer. Das knapp geschnittene Aston-Häubchen sinkt nicht nur zwei Sekunden früher in seine Behausung, es vollführt das Klapp-Kunststück sogar noch bei 50 km/h (beim Jaguar maximal bis 16 km/h). Ein kleiner Zeitgewinn beim Start, den das Bond-Cabrio auch nötig hat, denn der Jaguar donnert fast eine halbe Sekunde schneller von null auf 100 km/h. 5,9 Sekunden braucht der Vantage für diesen Spurt.
Was da durch das Lenkrad des Vantage hervorlugt, gehört in seinem anthrazitfarbenen Metallglanz zum Schönsten, was Instrumentenbau bieten kann - aber zusammen mit der fuzzelknöpfchenübersäten Mittelkonsole auch zum ergonomisch Unsinnigsten. Was für ein Kontrast zum distinguierten Jaguar mit seinen reduzierten Anzeigen. Auch sein Ton ist gesetzter. Er faucht und grollt feiner und weniger aufreizend, wie hinter einem Vorhang. Der Aston kontert mit schierer Drehzahl und lässt sein in Köln gebautes 4,3-Liter-Aggregat mit rheinischem Frohsinn bis in die lichten Höhen der 7.000er rotieren.
Der Verbrauch macht sie zu SporttrinkernDie Sportshift getaufte sequenzielle Schaltung klopft die sechs Gänge mit dem Sanftmut eines Vorschlaghammers rein. Der ZF-Automat im Jaguar flutscht dagegen so geschmeidig und schnell, dass manch stufenloses Getriebe eine Sinnkrise bekommen dürfte. Wer die offenen Briten scheucht, lässt bei beiden die Benzinuhr spurten, ob zwei Liter mehr (Aston Martin) oder weniger, wird in diesen Sporttrinker-Kreisen jedoch zur Randnotiz.
Der XKR ist ein Vollblut-Sportler und querdynamisch keinen Deut schlechter als sein Konkurrent, aber er macht nicht so viel Aufhebens drum herum. Selbst die Lenkung ist harmonischer, exakter und vibrationsfreier. Vor allem aber erteilt er seinem Landsmann eine Komfort-Lektion.
Seitenstabile Sitze und ein feinmodulierter Luftstrom machen die Fahrt an der Sonne zum reinen Vergnügen. Nicht nur Traditionalisten werden jedoch im etwas klinischen Touchscreen-Interieur klassische Elemente vermissen. Der Vantage zieht seine Show dagegen auch im Interieur durch: Vollmetall-Schaltpaddel, Glas-Startknopf, hell abgestepptes Leder und knackig gepolsterte Sportsitze.
Sexappeal ist im Preis dabeiReden wir noch übers Geld. Beide kosten mehr als eine kleine Eigentumswohnung - und ob der Vantage nun ausstattungsbereinigt 30.000 Euro teurer ist oder nicht, wird allen Betuchten, die seinem Sexappeal erliegen, recht egal sein. Sie werden sich mit einem Was-soll’s-Grinsen damit abfinden, dass der Jaguar objektiv das viel bessere Auto ist.
Technische Daten
Aston Martin V8 Vantage RoadsterLeistung:283 kW (385 PS)
Beschleunigung:5,9 s
Elastizität 80-120 km/h im höchsten Gang:k.A.
Höchstgeschwindigkeit:280 km/h
Testverbrauch:18,9 L/100 km
Bremsweg aus 100 km/h:36 m
Grundpreis
126800 €
Jaguar XKR CabrioLeistung:306 kW (416 PS)
Beschleunigung:5,5 s
Elastizität 80-120 km/h im höchsten Gang:k.A.
Höchstgeschwindigkeit:250 km/h
Testverbrauch:16,6 L/100 km
Bremsweg aus 100 km/h:40 m
Grundpreis
105700 €
Anmerkung: Auch wenn ich den Test nur mal wieder ganz interessant fand und überflogen habe, fielen mir natürlich die typischen Sätze auf wie:
ob zwei Liter mehr (Aston Martin) oder weniger, wird in diesen Sporttrinker-Kreisen jedoch zur Randnotiz
.... gegen den SL war es wichtig wie sparsam dieser ist, da waren auch 1,6 Sekunden die er dabei langsamer ist egal. Fast hätte ich diesen Bericht hier wieder gelöscht
