Autor Thema: Drum prüfet, was sich ewig bindet... Inspektionskosten & Kilometerleistung  (Gelesen 2056 mal)

Offline Sturnn

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Guten Abend, werte Katzenfreunde.

Vorab: Volkes Mund weiß: "Geben ist seliger denn nehmen", dies gilt insbesondere für Communities wie diese, ganz besonders im Bezug auf Informationen. Da sich meine (fundierten) Erfahrungen im hier diskutierten Fachgebiet aber bisher auf einem derart niedrigen Level bewegen, dass man fast ein Mikroskop braucht um sie zu finden, hoffe ich man wird es nicht als vermessen betrachten, wenn ich mich vorerst aufs "nehmen" beschränken muss.

Wie an anderer Stelle in diesem Forum schon erwähnt, stehen zwischen mir und der ernsthaften Suche nach dem passenden Wagen nur noch einige wenige Grundsatzfragen. Die konnte ich inzwischen auf zwei reduzieren, auf die ich bisher keine adäquate Antwort finden konnte. Möglicherweise weil sie wohl teilweise in den subjektiven Bereich fallen, ich würde mich aber sehr freuen, wenn "Katzenhalter" ihre Erfahrungen diesbezüglich mit mir teilen würden.

Eines noch vorgeschoben: Seit der Festlegung auf eine bestimmte Fahrzeuggruppe habe ich mich durch eine gefühlte Tonne an Kaufberatungen, Magazinen, Foren und Fachliteratur gelesen, teilweise mehrfach, im Prinzip sollte ich also wissen worauf beim Kauf zu achten ist. Aber wie heißt es so schön bei Goethe: "Grau, mein Freund, ist alle Theorie". Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Mir ist klar, der Kauf eines Oldtimers birgt immer ein Restrisiko, das man zwar minimieren aber fast unmöglich eliminieren kann. Zudem weiß ich, dass einen Klassiker halten, Fahren und Warten teuer ist. Ich gebe mich diesbezüglich keinen romantischen Illusionen hin. In diesem Sinne sollten meine Fragen verstanden werden.

Generelle Informationen

Das Objekt der Begierde:
Jaguar XJ 4.2, Serie I oder II (vorzugsweise I, des großen Kühlers wegen)


Verwendungswunsch:
Sommer-Wochenendfahrzeug für Spaziertouren, Alltagsverwendung ausdrücklich nicht vorgesehen, angepeilte Laufleistung: zw. 3.000 - 5.000 km maximal per annum.

Das Budget:
7.000 - 10.000 €

Ich weiß, für einen XJ nicht die Welt,  aber ich hoffe für eine "solide drei" sollte es den Preislisten nach mit etwas Geduld reichen. Man möge mich korrigieren wenn ich hier falsch liege.


Die Fragen:

1. Lebenserwartung des Motors & Kilometerleistung im Zeitpunkt der Anschaffung.
Darüber liest man ja nun sehr viele unterschiedliche Meinungen, z. B. auch in Richtung "Wenn Kilometerstand XY überschritten wurde,  Finger weg" usw. usw. Das führt mich zu den Fragen: Wie hoch ist denn die Lebenserwartung des XK-Langhubers, eine regelmäßige Wartung selbstredend vorausgesetzt. Gibt es ein "no-go"-Limit was den Kilometerstand angeht? Und ab welchem Bereich fangen die Probleme erfahrungsgemäß an massiv und damit teuer zu werden?

2. Die Inspektionen
Das ist nun sowas wie die Gretchenfrage an der im Prinzip noch vieles scheitern könnte. Wie Olli zwar so treffend unter meine Vorstellung schrieb "Liebe hat nichts mit Vernunft zu tun !", so würde ich doch gerne in der Lage sein die jährlichen Fixkosten einschätzen zu können. Und gerade im Bereich der (schlussendlich jährlich) vorzunehmenden Inspektionen kann man eigentlich irgendwo jede beliebige Zahl mal genannt finden. Mich würde deswegen interessieren, wie stark die jährliche und die große Inspektion erfahrungsgemäß zu Buche schlagen.
Hierzu sei noch gesagt, dass ich kein erfahrener und qualifizierter Schrauber bin, aber mich an dieser Stelle durchaus lernwillig sehe, zu meinem eigenen Schutz aber eher von einer sehr flachen Lernkurve ausgehe. Will sagen: Mit Sicherheit kann man mit der Zeit eine Menge selbst machen, würde sich bei mir aber für den Anfang auf die absoluten Basics reduzieren. Wobei auch hier interessant wäre: Was könnte denn (im Groben) selbst erledigt werden?


Das wären meine beiden Grundsatzfragen. Meine Kollegen werfen mir ab und an vor, kein Freund großer Worte, dafür aber ein sehr großer Freund vieler Worte zu sein. Wenn ich mir meinen Text nochmal durchlese sehe ich sie hier leider wieder mal bestätigt... Danke an alle die sich hier durch gelesen haben  :)

Offline Olli69

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Hallo Markus,
also, mir gefällt, vom Äußeren, auch die "Serie 1" und die Serie 2. Die S1 hat halt noch mehr Oldtimercharme, die S2 wirkt um einiges (insbesondere von vorn) eleganter und moderner. Mein Hauptaspekt pro "Serie 1" war der Innenraum. Ich liebe dieses wunderbar, altmodische Armaturenbrett, im "E-Type-Style". Dies ist halt im S2 wesentlich moderner. Und mir persönlich gefällt, das originale S2 Lenkrad z.B. überhaupt nicht. Insofern, kann ich Deinen Hang zur "Serie 1" nur goutieren !  :super
 
Eins noch vorweg. Ich kann zu vielen Themen hier auch noch nicht so viel beitragen, da ich meinen S1 erst Mitte letzten Jahres erworben habe und er dann auch noch eine ganze Zeit in der Werkstatt stand. Insofern sind meine Erfahrungen noch begrenzt.

Wenn ich berücksichtige, was ich für meinen S1 bezahlt habe und bisher investieren mußte, um ihn in den Zustand zu bringen, wie er beim Kauf hätte sein sollen - bzw., wenn man die aufgerufenen Preise auf den einschlägigen Seiten heranzieht, sollten man für 10000 Euro ein ordentliches Fahrzeug bekommen. Wobei ich, nachdem ich allen Ratschlägen zum Trotz, alleine und ohne entsprechende Hilfe (Mehr nach Gefühl, als mit Verstand), den Kauf vollzogen habe, nur dazu raten kann, wenn möglich, jemanden (z.B. von hier) mit XJ-Erfahrung, zwecks Kaufberatung, mitzunehmen ! ! ! Ich denke, z.B. eine komplette Überarbeitung des Zylinderkopfes, ist nicht das, was man sich gleich nach dem Erwerb eines Fahrzeuges, antun muß !? Ich schon !   ;D:tongue!

Es gibt sicherlich irgendwelche Faustformeln um die durchschnittlich anfallenden Kosten, zu berechnen. Es kommt, in meinen Augen,  ja aber auch immer darauf an, welche Ansprüche man an sein Fahrzeug hat. Mal abgesehen davon, daß immermal ein Verschleißteil kaputt geht, ist ja z.B. auch die Frage, welche optischen Ansprüche man hat. Für 10000 Euro bekommt man nun höchstwahrscheinlich keine perfekte S1. Wenn man will, kann man da doch locker einige Tausender investieren, um alles zu verschönern. Z.B. nicht perfekte Stoßstangen verchromen, das Armaturenbrett überarbeiten, Teile der Innenausstattung aufarbeiten oder erneuern, von, z.B. einer etwaigen Neulackierung mal ganz abgesehn etc., pp..
Letztenendes hat so ein Oldie ja (neben vielen anderen) einen Vorteil. Da man nicht zwingend auf ihn angewiesen ist, läuft er dann halt, zur Not, mal eine Zeit lang nicht, bis man die entsprechenden Barmittel zur Verfügung hat ! Für mich war dies ein Grund, warum ich mich, nach langem Zögern, doch noch, für einen Jag entschieden habe.
Ich werde an meinem S1 keine regelmäßige Inspektion durchführen lassen, sondern versuchen, die Punkte selbst abzuarbeiten. Kontrolle der Flüssigkeits-/Ölstände, abschmieren des Fahrwerks, das traue ich mir schon zu ! Ich weiß ja nicht, inwiefern, Du da Ambitionen hast ? Vom Motor lasse ich allerdings die Finger, die Einstellung der Vergaser überlasse ich auch lieber `nem Fachmann. Ansonsten - mal abwarten, wann als nächstes was kaputt geht !  :D
Was auf jeden Fall gut selbst instandzusetzen ist, ist (auf jeden Fall für mich, bin in der Elektrobranche tätig) die Elektrik ! Ist doch alles recht einfach aufgebaut und nachzuvollziehen ! Wobei ich gestehen muß, ich habe auch die "Buchhalteraustattung" !  ;D Sprich, keine elektrischen Fensterheber, keine Klimaanlage etc. .

Gruß
Olli




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Offline Olli69

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PS : Du siehst, es gibt auch noch andere, die mit vielen Worten, nicht soo viel sagen !  ;D ;D ;D
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