Hallo Martin !
möchte Dir kurz berichten was mein Cousin von den sogenannten Billigölen hält.
Dazu muss ich sagen, dass meine Cousin kein "Alltagsautoschrauber" ist, sondern Diplomingenieur Maschinenbau, der seit seinem 16ten Lebensjahr begeisterts schraubt, nach abgeschlossenenem Studium ein Angebot hatte, als Renningenieur in der Formel 1 zu arbeiten und unter anderem Teilhaber einer Oldtimertestaurationswerkstatt ist. Seit seinem 26ten Lebensjahr fährt er (mittlerweile mehrere) ältere 12-Zylinder Ferraris.
Jetzt die Frage: welches Öl hat er früher in diese sehr teuren Motoren gekippt ?
Richtig ! Die klugen unter den Lesern haben es sofort gewußt: Praktiker Sonderangebot mit "Zack"-Preis. 5 Liter für 5 Euro.
Seine Begründung lautete: die mineralischen Grundöle sind alle ähnlich, lediglich die teure Additierung macht den Unterschied. Diese Additive machen das Öl alterungsbeständiger. Da aber ein älterer 12-Zylinder Motor eines Ferraris ca. 2 Liter auf 1000 km verbraucht, muß ständig frisches Öl nachgekippt werden. Dadurch hat der Motor immer gutes Öl drinnen.
Ich persönlich habe ein ähnliches Billigprodukt Ende der Neunziger Jahre 2 Jahre in meinem 75PS Golf-Motor gefahren, bis der Motor an Lagerschaden aufgrund von Schwarzschlamm gestorben ist.
Im 12-Zylindermotor meines E-types habe ich die letzte Ölfüllung 4 Jahre (ca. 20000 km) gefahren. Momentan hat er eine Füllung 10W40 von Mr. Wash für 25.- Euro drin. Ich kann nichts negatives feststellen.
Persönlich GLAUBE ich, dass man mit einem hochlegierten modernen Öl für einen modernen Alltagswagen auf der sicheren Seite ist. Ebenso GLAUBE ich aber, dass die unlegierten Öle der "Oldtimer-Ölspezialisten" den Baumarkt-Billigstölen entsprechen. Ich bin immer skeptisch, wenn ich das Geschwätz von "24-karätigem" Öl von cleveren Verkäufern/Händlern oder von leichtgläubigen Kunden höre.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza