Autor Thema: Jetzt wird es Ernst für Jaguar  (Gelesen 74472 mal)

Offline JagDriver

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #110 am: Di.12.Jun 2007/ 08:55:18 »
Hallo Gerhard,

war eigentlich zu erwarten. Alle Pressemitteilungen der Konzerne sind mit größter Vorsicht zu genießen.

Hoffentlich verstehen die Briten das Signal und schnappen zu. :whistling

Wäre doch mal klasse, eine urenglische Automanufaktur wieder in englischen Händen, oder?

Gruß
Detlef
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Offline Kai Hoffmann

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #111 am: Di.12.Jun 2007/ 11:59:25 »
Hallo,

hier der Artikel aus der Financial Times Deutschland.

Viele Grüße
Kai

Offline freeman04

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #112 am: Di.12.Jun 2007/ 12:31:44 »
tja

sollen wir mal zusammenlegen ?  :gruebel

wenn ich mich nicht irre wurde ja auch schon mal in Berlin einem Bäckermeister für 1€ ne Menge Immobilien verkauft.

Wenn also Ford Jaguar unbedingt loswerden will (was wahrscheinlich wieder mit Einbußen bei der Fertigungsqualität endet) dann sollten wir da mal ein Angebot machen  :)
Denn der Fehler liegt im Anfang, und der Anfang, heißt es, ist die Hälfte des Ganzen, so daß also auch ein kleiner Fehler im Beginn entsprechend große Fehler im weiteren Verlauf zur Folge hat.

Offline Kai Hoffmann

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Ford will Jaguar und Land Rover getrennt verkaufen
« Antwort #113 am: Do.14.Jun 2007/ 12:40:56 »
13. Juni 2007
Quelle: FAZ

An den zum Verkauf stehenden Automarken Jaguar und Land Rover sind offenbar mehrere branchenfremde Investoren interessiert. In Londoner Bankenkreisen heißt es, die Beteiligungsgesellschaften Cerberus, Blackstone sowie Cinven hätten wegen eines Kaufs beim bisherigen Eigentümer Ford vorgefühlt. Der Verkaufspreis für Jaguar und Land Rover wird dabei auf insgesamt fast 6 Milliarden Euro taxiert.

Das rege Interesse der „Private-Equity“-Gesellschaften war erwartet worden, nachdem mehrere Konkurrenten aus der Branche einen Zukauf zwar erwogen, danach aber aus unterschiedlichen Gründen verworfen hatten. Die Aussicht, dass womöglich ein Finanzinvestor die Regie bei Jaguar und Land Rover übernimmt, sorgt indessen bei Politikern und der organisierten Arbeitnehmerschaft für Unruhe. Tony Woodley, Chef der Gewerkschaft Unite, appellierte an die britische Regierung, einen möglichen Kahlschlag bei den 19.000 Beschäftigten durch staatliche Intervention zu verhindern. Ein solchen Schritt schließt der scheidende Premier Tony Blair jedoch bislang aus.

Werbung für einen geordneten Rückzug gemacht

Um mögliche Bedenken der heimischen Politiker zu zerstreuen, traf sich Ford-Manager Lewis Booth am vergangenen Dienstag mit dem für die Autoindustrie zuständigen Wirtschaftsminister Alistair Darling. Booth, der als Chef der zu Ford gehörenden Premier Automotive Group (PAG) die Nobel-Marken Jaguar, Land Rover und Volvo repräsentiert, warb in dem vertraulichen Gespräch um Verständnis für den geordneten Rückzug des amerikanischen Mutterkonzerns.

Ford hatte am Vortag offiziell bestätigt, die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley beauftragt zu haben, um sämtliche „strategischen Optionen“ für seine Luxusmarken auszuloten. Um sich auf die Sanierung seines verlustreichen Stammgeschäftes in Amerika zu konzentrieren, gilt die Abgabe von Jaguar und Land Rover seitdem als ausgemacht. Offen bleibt dabei jedoch, ob beide Marken im Paket oder jeweils einzeln die Besitzer wechseln, heißt es jetzt im Umfeld von Jaguar.

Keine separate Ergebnisrechnung für Luxusmarken

Ford favorisiere zwar eine „Paketlösung“, zeige sich aber bei Bedarf für Kompromisse bereit. Die beiden Traditionsmarken sind bei Teilen ihres Vertriebsnetzes und bei der Produktion eng miteinander verzahnt. Während dabei Jaguar 10.000 Mitarbeiter in Coventry, Birmingham und Liverpool beschäftigt, stehen bei den Stützpunkten von Land Rover in den West Midlands und in Warwickshire insgesamt 9000 Personen unter Vertrag.

Ford veröffentlicht keine separate Ergebnisrechnung für seine Luxusmarken. Bekannt ist allerdings, dass Land Rover ansehnliche Gewinne einfährt und Jaguar in der Verlustzone operiert. Ford verordnete dem langjährigen Kostgänger eine drastische Schrumpfkur, der erst kürzlich das legendäre Stammwerk in Coventry zum Opfer fiel.

Besondere Skepsis bei externen Investoren

Der Sparkurs bei Jaguar müsse sich unter neuer Regie fortsetzen, sind Fachleute überzeugt. Doch angesichts der angespannten Finanzlage wird der Einzug von branchenfremden Investoren mit besonderer Skepsis betracht: „Warum soll ein Finanzier die Sanierung von Jaguar schaffen, wenn daran zuvor Ford gescheitert ist?“, sagt Lord Bhattacharyya, Wirtschaftsexperte und führender Vertreter der regierenden Labour-Partei. Ford-Manager verweisen indessen auf die wachsende Expertise der Finanzgesellschaften im Autosektor.

Mitte Mai trennte sich Daimler-Chrysler von seinem verunglückten Engagement in Nordamerika, indem er die Mehrheit an Chrysler an Cerberus übertrug. An der Übernahme des amerikanischen Autoherstellers war zuvor Branchenrivale Blackstone interessiert. Nicht von ungefähr sind beide Gesellschaften jetzt als Interessenten für Jaguar und Land Rover im Gespräch.


Text: F.A.Z., 14.06.2007, Nr. 135 / Seite 18
Bildmaterial: AFP

Offline Dietrich

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #114 am: Do.14.Jun 2007/ 17:01:21 »
Moin gents,

ich frag´mal den Herrn Schiesser, ob er noch mal eine Mark (jetzt 50 cent) riskiert und diesmal kein gewerkschaftseigenes Wohnungsunternehmen, sondern vielleicht einen Automobilhersteller erwerben will - zur Not vielleicht auch für ein Pfund Sterling.

kind regards
Dietrich


Offline Kai Hoffmann

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Ford kassiert erste Absagen für Jaguar
« Antwort #115 am: Do.21.Jun 2007/ 00:09:02 »
Ford kassiert erste Absagen für Jaguar

Der ehemalige Stolz der britischen Autoindustrie, die Nobelmarken Jaguar und Land Rover stoßen bei der Käufersuche auf wenig Interesse
Frankfurt/Main - Der angeschlagene US-Autobauer Ford hat bei seiner Suche nach Käufern für seine britischen Luxusmarken Jaguar und Land Rover einem Zeitungsbericht zufolge erste Absagen kassiert. Neben Renault und Fiat haben laut einer Umfrage des "Handelsblatts" auch die führenden deutschen Hersteller abgewinkt. Nach Angaben der Sprecher von DaimlerChrysler, BMW, VW und Porsche bestehe bei keinem dieser Unternehmen Interesse an einem Erwerb der beiden Marken, berichtete die Zeitung.

Damit wachse die Wahrscheinlichkeit, dass letztlich Finanzinvestoren zum Zug kommen, hieß es weiter. Daimler hatte vor einem Monat seine kriselnde US-Sparte Chrysler an das Private-Equity-Unternehmen Cerberus verkauft.

Ford hatte am Dienstag eingeräumt, man prüfe den Verkauf der beiden Traditionsmarken. Diese Meldung hatte in Großbritannien die Alarmglocken schrillen lassen. Das Büro von Premierminister Tony Blair erklärte, man stehe in enger Verbindung mit der Konzernführung. Die britische Gewerkschaft Unite verlangte von Ford Aufklärung und ein Dringlichkeitstreffen. (APA/AP)

Quelle: derStandard

Offline Kai Hoffmann

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Mega-Magnat Deripaska visiert Land Rover, Jaguar und Volvo an
« Antwort #116 am: So.08.Jul 2007/ 12:44:03 »
 MOSKAU, 05. Juli (RIA Novosti). Das kanadische Unternehmen Magna International will die unrentable Premium-Klasse des US-Autokonzerns Ford kaufen, berichtet die Internetzeitung "Gazeta.Ru".

Der russische Großunternehmer Oleg Deripaska, der an Magna sowie am russischen Autowerk GAZ beteiligt ist, will nun um Aktiva von Land Rover, Jaguar und Volvo kämpfen. Seine Rivalen werden dabei amerikanische Unternehmer aus der Investmentgesellschaft Cerberus Capital Management sein, die Deripaska vor kurzem beim Kampf um Chrysler geschlagen haben.

Autoproduzenten aus Russland wollen alle nur möglichen Mittel einsetzen, um den großen Mangel an eigenen Technologien wettzumachen, der die Entwicklung der russischen Autoproduktion stark behindert.

"Wenn das Geschäft gelingen wird, so wird der russische Geschäftsmann zu einem Mitbesitzer mehrerer europäischer Marken der Premium-Klasse", stellt Iwan Bontschew, der für die Kfz-Industrie zuständige Berater der Gesellschaft Ernst & Young, fest. "In weiterer Perspektive wird das Autowerk GAZ in der Wolga-Stadt Nischni Nowgorod eine reichhaltige Ressource bekommen, um sich durch ausländische Erfahrungen zu bereichern."

Vorerst holt sich Deripaska Experten aus ausländischen Unternehmen. Ein Vizepräsident der Volvo Car Corporation ist jetzt ein Top-Manager bei GAZ. Vor einigen Jahren hat der russische Mogul den für die GUS-Länder zuständigen Ex-Präsidenten von Volvo Construction Equipment für GAZ abgeworben.

Offline HeikoK

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Re: Mega-Magnat Deripaska visiert Land Rover, Jaguar und Volvo an
« Antwort #117 am: So.08.Jul 2007/ 21:02:51 »
... Autoproduzenten aus Russland wollen alle nur möglichen Mittel einsetzen, um den großen Mangel an eigenen Technologien wettzumachen, der die Entwicklung der russischen Autoproduktion stark behindert.
...
In weiterer Perspektive wird das Autowerk GAZ in der Wolga-Stadt Nischni Nowgorod eine reichhaltige Ressource bekommen, um sich durch ausländische Erfahrungen zu bereichern."

Na super  >:( Das hat gerade noch gefehlt. Jemand, der Jaguar als Bereicherung wegen eigener Unfähigkeit braucht. Das führt sicher zu Innovationen ... bei denen.

Offline admin

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Ford setzt Interessenten für Jaguar und Land Rover Frist bis zum 19.7.
« Antwort #118 am: Mo.09.Jul 2007/ 16:08:46 »
Der US-Autobauer Ford will von Interessenten für Jaguar und Land Rover einem Pressebericht zufolge bis zum 19. Juli indikative Angebote haben. Diese Frist sei von Ford, dem die beiden Unternehmen gehören, gesetzt worden, berichtete "The Sunday Times". Offiziell hat der US-Konzern seine Verkaufsbereitschaft bisher allerdings noch nicht mitgeteilt.

Quelle: dpa-AFX

Offline humble8

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Re: Mega-Magnat Deripaska visiert Land Rover, Jaguar und Volvo an
« Antwort #119 am: Mo.09.Jul 2007/ 18:21:20 »
Zum Thema: Das kanadische Unternehmen Magna International will die unrentable Premium-Klasse des US-Autokonzerns Ford kaufen



Frankie Boy Stronach von Magna hat hier das Ostpotential wohl erkannt und die Kooperation mit GAZ und Oligarchen Deripaska als Putin Intimus wird in den nächsten Jahren sicher Früchte tragen.....dass dieser nun versucht sich ein paar prächtige Federn wie die Premium Automotive Group an den Hut zu stecken ist nur allzu verständlich
« Letzte Änderung: Mo.09.Jul 2007/ 18:39:59 von humble8 »
Life should NOT be a journey to the grave with the intention of arriving safely... but rather to skid in sideways, champagne in one hand, strawberries in the other and screaming: woohoo, what a ride!