Autor Thema: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?  (Gelesen 6435 mal)

Offline Rolf Bohrmann

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Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #10 am: Sa.15.Dez 2007/ 09:08:56 »
@ Kai,

da werde ich mich mal auf Spurensuche begeben, um heraus zu finden, wann der definitive Wechsel bei Jaguar weg vom thermoplastischen Lack war.


@ Dino,

mit Dino hast Du recht, es ist ein anderer als Du. Es ist nämlich mein Sohn und er ist auch im JOC-Forum zu Hause. Meistens natürlich in Sachen XJ-S.

Welcome to the Club! Vielleicht sieht man sich mal bei einem Anlass. Das nächste mal werden wir aller Voraussicht nach zur Hauptversammlung nach Luzern kommen, da es hier möglich ist sehr viele Freunde in gemütlicher Runde zum Talk zu treffen, ohne gleich wieder ins Auto steigen zu müssen.

Viele Grüsse

Rolf B.


Offline Rolf Bohrmann

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Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #11 am: Sa.15.Dez 2007/ 09:18:12 »
Gefunden unter:    http://www.macbrite.de/vademecum/usLacke.html


Thermoplast-Acryllacke aus den USA sind als Untergrund unter Lackierern besonders gefürchtet, insofern diese überhaupt den Untergrund auf Thermoplastlacke hin untersuchen.

Es wird teuer, wenn sich Lacksysteme nicht vertragen.

Die US-typischen Thermoplast-Acryllacke (TPA) machen neuzeitlichen Lacksystemen das Leben schwer. Der Grund dafür ist, dass jeder Thermoplastlack weich wird, wenn er sich erwärmt. Er beginnt bei höheren Temperaturen zu fließen und schließt so kleine Schäden. Daher der Name Reflow-Lack.

Der US-Lack wurde nach und nach durch fest aushärtende Einbrennlackierungen abgelöst. Fiat, Ferrari, Rolls-Royce und Jaguar verwendeten Thermoplastlacke bis in die achtziger Jahre.

Thermoplastlackierte Fahrzeuge tragen den Buchstaben "A" vor dem Farbtoncode. Ein Drittel aller Reparaturen in den USA werden noch heute mit jenem Lack durchgeführt. Thermoplastlacke lassen sich auch ohne staubfreie Spritzkabine verarbeiten, was ein Grund dafür ist, dass viele Billiglackierer zu der veralteten Technologie greifen. Nach dem Trocknen erscheint die Lackierung matt, erst das Abziehen mit Schleifpapier und Polieren bringt den Glanz zum Vorschein. So weit so gut, doch Pro­bleme entstehen, wenn über diesem Untergrund ein modernes Lacksystem aufgetragen wird. Denn scheint die Sonne, erwärmt sich der TPA und dehnt sich aus. Wird es kälter schrumpft er wieder auf seine ursprüngliche Masse zusammen. Dieses hin und her ist unseren modernen 2K-Lacken zu viel: Es entstehen Risse und abplatzende Farbschollen. Hinzu kommen noch kleine Kratzer, die sich oft zwei Jahre Zeit lassen, um sich sehen zu lassen.

Um zu erkennen, ob es sich um einen TPA handelt, reicht ein kurzes Reiben an einer unauffälligen Stelle mit einem in Nitroverdünnung getränkten Lappen. Färbt sich der Stoff, ist es ein Thermoplast­lack. Thermoplastlacke sind nicht lösemittelbeständig, daher ist auch Vorsicht beim Tanken angesagt. Überlaufendes Benzin sollte schnellstens weggewischt werden.

Es gibt zwei Wege um einen US-Import lackieren zu lassen. Der sicherste Weg ist die mechanische Entfernung der oberen Lackschicht. Denn nur diese besitzt die thermoplastischen Eigenschaften. Sie können die Grundierung und Füller auf dem Blech lassen. Zum Schleifen eignen sich grobe Papiere der Körnungen 80 bis 120. Schleifmaschinen sollten mit niedriger Drehzahl arbeiten, da sich sonst durch die Reibungswärme der TPA erhitzt und weich und klebrig wird.

Der zweite Weg ist ein chemischer Vorgang. Anbieter von Autoreparaturlacken bieten spezielle Isolierfüller an, welche den direkten Kontakt der beiden Lacke verhindern und eine gute Haftung besitzen. Es ergeben sich in der Praxis allerdings Probleme: Der Lackierer muss sorgfältig arbeiten, und darf die Schicht nicht versehentlich durchschleifen. Außerdem kann der Besitzer die Arbeit schlecht kontrollieren - im Gegenteil zum Abschleifen.

In beiden Fällen folgt der anschließende Lackauftrag nach den üblichen Regeln. Falls die alte Ther­moplastschicht noch vorhanden ist, darf der neue Lack nur bei höchstens 50 Grad getrocknet und nicht eingebrannt werden.

Am einfachsten wäre eine neue Schicht Thermoplastlack zu wählen, aber das scheint wenig sinnvoll, da TPA qualitativ schlechter und schwer erhältlich ist. Es kommt noch hinzu, dass Lackierer hierzulande kaum Erfahrung mit der Verarbeitung haben.

k91998

Rolf B.

Michaela

Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #12 am: Mi.19.Dez 2007/ 12:08:40 »

Welcome to the Club! Vielleicht sieht man sich mal bei einem Anlass. Das nächste mal werden wir aller Voraussicht nach zur Hauptversammlung nach Luzern kommen, da es hier möglich ist sehr viele Freunde in gemütlicher Runde zum Talk zu treffen, ohne gleich wieder ins Auto steigen zu müssen.

Viele Grüsse

Rolf B.



Hallo Rolf, hallo Dino und Dino   ;)

Dito :super

Liebe Grüße
Michaela und Gerd

Offline ken Willis

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Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #13 am: Mi.19.Dez 2007/ 12:19:04 »
so ihr Lieben, zurückkommend auf das obige Thema hier noch einmal die original Aussage von JAGUAR/DAIMLER
vom 08.08.1979 Service Bulletin No. JD o9/79 :
The new System which is known as T.P.A. ( Thermoplastic Acrylic ), was introduced from the commencement of the
 Series III Saloon and recently on the Jaguar XJS from VIN No 101855. The Daimler Limousine is unaffected by this paint process change.
Jaguar Cars in conjunction with P.S.F. (  Press Steel Fisher ) have jointly commissioned a completeley NEW Paint Plant at Castle Bromwich, Birmingham.
Hoffe diese Aussage des Herstellers trägt mit zur Aufklärung dieser Frage, bei.
Greetings Euer Ken Willis :) :) :) :whistling

Offline dtsiadgh

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Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #14 am: Mi.19.Dez 2007/ 13:44:09 »
Hallo zusammen,

mein Wagen ist im April 1986 gebaut und im Juli zugelassen worden, er hat thermoplastischen Lack und ein paar kleine Problemzonen am Kofferraumdeckel.
Daher die Frage: Gibt es überhaupt jemanden, der in D´land noch diese Lackart verarbeitet/ aufbringen kann?

Das müsste doch gehen, wenn ich Thermoplastlack mit Thermoplastlack beilackiere, oder?

Grüsse
Daniel
Man hat´s nicht leicht, aber leicht hat´s einen!

Offline ken Willis

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Re: Was ist serienmässig für ein Lack auf ner S1 drauf?
« Antwort #15 am: Mi.19.Dez 2007/ 16:27:23 »
Hier noch ein kleiner Nachsatz :
 Mit Service Bulletin JD 06/86 vom Juni 1986 wurden die angeschlossenen JAGUAR/DAIMLER Vertragshändler darüber informiert, daß für alle Fahrzeuge der S.III und XJS Modelle ab Produktion JUNI/JULI 1986 die Lackierung von Thermoplastischem Acryllack auf   - Klarlack/Kunstharz - geändert wurde.
Lieferanten des Lackes sind : ICI, Dupont, Sikkens, Berger, Inmont, Glasurit, vertreten durch die jeweiligen Importeure oder lokalen Vertretungen.
Greetings Ken :'( :'( :'(