Hallo Harald,
nachfolgend nochmals die Kopie meines Postings von 2006:
Gruß
Rolf B.
Re: Ist XJ-S "Le Mans" was spezielles???
« Antwort #17 am: Di.23.Mai 2006/ 20:47:50 »
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Hallo Jungs,
Ralf hat recht. Da läuft mit den Erläuterungen der "Le Mans"-Versionen des XJ-S einiges nicht so richtig.
Im Mai 1988 wurde JaguarSport gegründet. 50 % gehörten der TWR Group von Tom Walkingshaw und die anderen 50 % Jaguar. JaguarSport modifizierte Fahrzeuge der offiziellen Jaguar-Produktpalette wie XJ 40 sowie XJ-S - später kamen noch der XJR 15 und der XJ 220 - und vertrieb diese über das Jaguar-Händlernetz. Seit 1984 gab es zwar auch schon von TWR an Karosserie und Fahrwerk modifizierte XJ-S, aber diese wurden nicht offiziell über das Händlernetz vertrieben.
So entstand der erste originale XJR-S, also als Fortsetzung der Produktion des TWR XJ-S V12 Coupés unter neuem Label. Auch diese XJR-S wurden nur an Karosserie und Fahrwerk modifiziert. Die Motorleistung war gleich wie bei den Serien-XJ-S. Doch das Fahrverhalten war ein ganz anderes. Denn die Federn der Vorderradaufhängung waren 11 % härter, Bilstein Sportstoßdämfer kamen an allen vier Rädern zum Einsatz, die Silentgummis der Rad-und Achsaufhängungen waren härter, Änderung der Lenkungsübersetzung für direkteres ansprechen bei weniger Servounterstützung und nicht zuletzt 7.5" breite Felgen mit Pirelli P600 235/60 VR 15 Reifen taten ihr bestes, dem mit Seitenschwellern, Front- und Heckspoilern optisch veränderten XJ-S, auch in fahrtechnischer Hinsicht gut zu stehen zu kommen. Obwohl nicht PS-stärker modifiziert, ließ sich der Wagen erheblich schneller bewegen, speziell auf kurvenreichen Strecken.
Und nun kommt's: Von diesen ersten XJR-S, welche nur in Groß-Britannien verkauft wurden, wurden die ersten 100 gebauten als "Le Mans Celebration Model" bezeichnet. Weitere Erkennungsmerkmale sind die mit der limitierten Produktionsnummer versehenen Türschwellerabdeckungen sowie die Einheitslackierung in Tungsten Grey mit der einheitlichen Innenausstattung in doeskin mit grey piping.
Im September 1990 wurde zum zweiten mal eine Le-Mans-Sonderserie des XJ-S vorgestellt; und zwar der "XJ-S V12 Le Mans Special Edition". Dieses Modell wurde nicht wie beim ersten mal von JaguarSport gebaut sondern von Jaguar Cars Ltd. selbst und basierte auf einem ganz normalen, standardmäßigen Serien XJ-S Coupé.
Von dieser Serie wurden 280 Stück gebaut, welche nun prozentual aufgeteilt nach den stärksten Verkaufsmärkten von Jaguar, mit Ausnahme der USA, zum Verkauf kamen. Äußeres Erkennungszeichen waren die Doppelscheinwerfer, 16" lattice style Felgen, Autolux-Volllederausstattung mit neu gestylten Sitzen, speziell kontrastiert gestaltete Walnusswurzelholz-Armaturenbretter und -türabdeckungen sowie ein Vierspeichenlederlenkrad und Wilton-Teppichausstattung. Auch bei diesen Modellen wurden die Edelstahlabdekungen der Türschweller mit den Seriennummern der Sonderserie versehen, ergänzt mit dem Schriftzug "Le Mans V12". Nicht äußerlich zu erkennen war das spezielle Sportfahrwerk.
In den USA kam statt den "XJ-S V12 Le Mans Special Edition" im Oktober 1990 eine andere, speziell nur für diesen Markt vorgesehene Sonderserie des XJ-S zum Verkauf und zwar die "XJ-S Classic Collection" mit V12-Motoren, sowohl als Coupé als auch als Convertible. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Rolf B.