Nachdem ich letzte Woche mit dem gleichen Tankrostproblem konfrontiert war, ging es heute zum Tankrenovierer und es folgte ein nettes Gespräch mit einem seiner Mitarbeiter über Ursachen und Vermeidungsstrategieen.
Ich zitiere aus der Homepage eines Anbieters:
"Warum rosten Tanks?
Unser heutiges bleifreies Benzin ist aggressiv und greift die Tanks aus Stahlblech an.
Der giftige Bleizusatz wurde durch Beimischung von Methyl-tertiär-Butylether (MTBE) ersetzt. Dieser Stoff ist hygroskopisch. Das bedeutet: Dieser Zusatz zieht Wasser aus der Luft an. Bei Kraftstoff E5 ist der Methanol-Anteil 5%, bei E10 10%, folglich die Wassermenge bis zu doppelt so hoch.
MTBE wurde ab 1999 zunehmend durch das billigere und ungefährlichere Methanol und Bioethanol ersetzt. Diese Alkohole ziehen jedoch in noch stärkerem Maße Wasser aus der Luft.
Weil das giftige Blei fehlt, kommt es durch die in unserer Biosphäre allgegenwärtigen Keime zu einem Bakterienwachstum im Tank, welche durch die Oldtimertypische lange Standzeit gefördert wird. Der Lebenszyklus der Bakterien baut den Alkohol in Essigsäure um.
Lange Standzeiten bewirken eine "Entmischung" des Kraftstoffes - der schwerere Wasseranteil sorgt für Rost am Tankboden. Die "trockene" Tankoberseite ist ebenfalls rostgefährdet.
Die Aussage "Wenn der Benzintank immer voll ist, kann kein Rost entstehen" ist falsch!
Das entmischte und kontaminierte Benzin wird vom Motor meistens klaglos verarbeitet, jedoch leiden die empfindlichen Einspritzanlagen und die Vergaser. Bei den Vergasern, in welchem das Benzin mit Luft in Kontakt kommt, kommt es zu starker Oxidation von Nadeldüsen, Düsen, Zink- und Alu-Teilen.
Aus diesem Grunde können sich Düsen, Kanäle, Siebe und Leitungen zusetzen. Unter Umständen kann es dadurch auch zu einem Motorschaden kommen.
Man sollte daher Fahrzeuge für längere Zeit mit möglichst leerem Tank abstellen. "(Zitat Ende).
Auf die Frage, ob man die Hygroskopie nicht mit Treibstoffzusätzen bekämpfen könnte, gab es leider keine Antwort.
Ich stelle die Frage daher hier zur Diskussion in der Hoffnung, dass mich die Diskussion in meinem begrenzten, chemischen Wissen nicht überfordert.
Da ich befürchte auch nach Tanksanierung genügend Kontamination im Treibstoffsystem zu haben, habe ich mir einen Kraftstoffdruckregler mit Manometer bestellt, den ich vor die Ringleitung setzen möchte, um Problemen schneller auf die Schliche zu kommen. Ich habe auch schon daran gedacht den Filter an einen bequemer zu erreichenden Platz zu setzen, falls ich den öfter wechseln muss. Treibstoffpumpe habe ich ebenfalls bestellt.
Für Ergänzungen oder Hinweise bin ich empfänglich.
Grüsse
Peter