Autor Thema: automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang  (Gelesen 47677 mal)

Offline NoPlastics

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #70 am: Mi.31.Aug 2005/ 23:20:46 »
hi rudi, also kopf runter, neues ventil rein, einschleifen, schaftdichtungen ern. und dann schnurrt dein kätzchen. hätte schlimmer (und teurer) kommen können. ist doch eine schöne arbeit beim 6 zyl.
Oh Jürgi,
Das kann man zwar so machen, sollte man aber eigentlich nicht.  ::)Diese "Teilreparatur" mag zwar die preiswertere Alternative sein, aber der Profi würde wohl eher zu einer gründlichen Überholung raten. Das Auto hat fast 160000 km gelaufen und die Wahrscheinlichkeit von nachfolgenden Defekten ist nicht unerheblich.

Ausserdem ist die Frage, was zum Ausfall des Ventils geführt hat, noch zu klären. Das brennt schliesslich nicht aus Jux und Dollerei weg. So ein Auslassventil ist aus richtig gutem Stahl hergestellt. Wir haben mal versucht, aus so etwas einen Schlüsselanhänger zu basteln und wollten den Schaft durchbohren. Was soll ich sagen: Man wird älter und weiser.

Mein Fazit: 1. Gründliche Analyse der Ursache des Defekts vornehmen (mechanisch oder elektronisch?).
2.Komplettüberholung des Zylinderkopfs und der Ventilsteuerung ins Auge fassen (Spanner nicht vergessen)
3. Zustand des Shortblocks beurteilen und dessen Überholung erwägen.
4. Wenn 2. und 3. zu teuer kommt evtl. Tauschaggregat ins Auge fassen.

Kostet zwar etwas mehr, hält aber auch länger! Es muss ja nicht jeder Jaguar zur unendlichen Geschichte werden und als schlechtes Beispiel dienen, >:(
findet

Udo
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Offline apriceno

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #71 am: Do.01.Sep 2005/ 04:20:35 »
guten morgen,

erstmal danke für die tipps: so werde ich denn einstweilen mal die finger vom wagen lassen (:da fehlt noch gewaltig platz und ausrüstung, um momentan zum erfolgreichen schrauber zu werden) und den motor zum laufen bringen lassen.

daß ich das mit den 5 zylindern nicht bemerkt habe, fällt mir jetzt allerdings auch auf, aber es ist dann doch ein unterschied, ob bei einem 4-zylinder volvo mit 1,9l hubraum (das familienauto) ein zylinder ausfält oder eben bei 6 zylindern: ich kann nur sagen, ich bin erfreut gespannt, wie der wagen zieht, wenn er erst mal auf 6 zylindern läuft...

ich denke sinnvoll ist es, in der werkstatt während oder vor den arbeiten am kopf schauen zu lassen, was da sonst noch alles ansteht / anstünde, um mal überhaupt eine ahnung zu bekommen, mit was ich's da finanziell zu tun bekäme: falls das zu viel für einen nicht-schrauber ist, denke ich, die beste lösung wäre das ventil machen zu lassen, damit der wagen so weit ordentlich ist, ihn dann zu verkaufen und in längeren winternächten nach einem anderen ausschau zu halten (ja: früher gab's für so was weihnachten). oder was meint ihr? ...?

beste grüße,
rudi


Offline Schmittmann

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #72 am: Do.01.Sep 2005/ 09:17:18 »
Ventile beim AJ6 Motor brennen "gerne" durch, wenn das Ventilspiel zu klein ist. Das liegt meistens daran, daß die sehr kostspielige, aber im nachinein Geld sparende 96.000 Inspektion geschlabbert wird. Hierbei sollte  das Ventilspiel geprüft und eingestellt werden.

Dummerweise hört man ja zu kleines Ventilspiel nicht und man denkt, der Motor läuft ja mechanisch so schön leise...

Mit etwas Glück ist es mit dem Ertsetzen der defekten Ventile getan, die restlichen sollten aber in jedem Fall geprüft und neu eingeschliffen werden. Daß dann das Ventilspiel eingestellt werden muss, ist klar. Bei 24 Ventilen können da schon ein paar Stunden ins Land gehen.

Steuerketten und -spanner sollten in jedem Fall geprüft werden, der obere Spanner kann auch bei eingebautem Motor getauscht werden. Alles in allem ärgerlich, aber wenn der restliche Zustand des Fahrzeugs o.k. ist, eine lohnende Investition.

Gruß
Tom

Offline Rüdiger

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #73 am: Do.01.Sep 2005/ 11:09:08 »
Hallo,
wenn der Kopf runter ist, sollte er auch geplant werden evtl auch gleich die Krümmer mit planen. An Teilen (Dichtungen, Dehnschrauben, Ventileinstellscheiben) und Fremdarbeiten fallen dabei alleine mind. 400 € an zusätzlich zu eigentlichen Demontage und Montagekosten.
Die eigntliche Schrauberei kann ein versierter Schraube alleine machen. Bei Jaguar dauert Ventileinstellen alleine 8 Std. mit dem entsprechenden Stundensatz von ca 80 €.
Gruß Rüdiger
« Letzte Änderung: Do.01.Sep 2005/ 11:10:24 von Rüdiger »

Offline jaglude

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #74 am: Do.01.Sep 2005/ 11:51:41 »
hi, mit solchen antworten habe ich gerechnet, aber keine angst ich habe 25 jahre berufserfahrung, einen eigenen fuhrpark von 10 fahrzeugen und mehr köpfe gemacht als mach anderer "teiletauscher" in sogenannten fachbetrieben. ausserdem hatte ich gestern keine lust jeden einzelnen arbeitsschritt zu dokumentieren. natürlich werden alle ventile geprüft, wenn die schaftdichtungen ern. werden. auch das ventile einstellen stellt kein problem dar beim ausgebauten zylinderkopf. in jaguarwerkstätten wird nach richtzeit abgerechnet  . d.h. du zahlst 8h auch wenn der mech. nur 4h braucht. hat der mechaniker einen schlechten tag stellt er gar nichts ein. natürlich ist die einstellung zwingend erforderlich wenn die ventile eingeschliffen werden. der zylinderkopf muss nicht unbedigt geplant werden wenn die kopfdichtung nicht defekt war oder das fahrzeug heiss geworden ist. das kann man mit einem haarlineal prüfen. meiner meinung sollten die rep. in finanziellen rahmen ablaufen und mann muss abwägen ob das fahrzeug den aufwand lohnt. wenn ich mit diesem schaden in eine jaguarwerkstatt fahren müsste (stundenlohn bei uns im münchner raum min. 100.-) würde ich es bleiben lassen.
gruß jürgi
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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #75 am: Fr.02.Sep 2005/ 14:29:37 »
Hallo zusammen,

XXXDas Auto hat fast 160000 km gelaufen und die Wahrscheinlichkeit von nachfolgenden Defekten ist nicht unerheblichXXX

naja, bei der Laufleistung sollte ein AJ6 doch eigentlich gerade seine Einlaufphase hinter sich haben - bei einem modernen Motor hier von einer nicht unerheblichen Wahrscheinlichkeit weiterer Defekte (oder auch nur von fortgeschrittenem Verschleiß) am Motor selbst auszugehen halte ich für sehr stark übertrieben. Ersetzt man die 1 durch eine 3, dann kann man darüber nachdenken.


XXX2.Komplettüberholung des Zylinderkopfs und der Ventilsteuerung ins Auge fassen (Spanner nicht vergessen)
3. Zustand des Shortblocks beurteilen und dessen Überholung erwägen.
4. Wenn 2. und 3. zu teuer kommt evtl. Tauschaggregat ins Auge fassenXXX

Ich glaube hier würde man, gerade bei den Punkten 3 und 4, mit Atomraketen auf eine Stubenfliege schießen.  ::)


XXXVentile beim AJ6 Motor brennen "gerne" durch, wenn das Ventilspiel zu klein istXXX

Das stimmt leider - allerdings tun sie dies bei allen Motoren wenn das Spiel zu klein ist ... das Dumme dabei ist allerdings, daß Ventilspieleinstellen beim AJ6 ein regelrechtes Drama ist im Vergleich zu anderen Motorkonstruktionen (daß das so dumm aber eigentlich gar nicht ist folgt weiter unten ...).
Das Einstellen[/i] wohlgemerkt ... nicht aber das Überprüfen des Ventilspiels!
Es schadet nichts letzteres alle 100.000 km mal zu machen, dann weiß man wenigstens was Sache ist.


XXXDas liegt meistens daran, daß die sehr kostspielige, aber im nachinein Geld sparende 96.000 Inspektion geschlabbert wird. Hierbei sollte  das Ventilspiel geprüft und eingestellt werdenXXX


Hmmm, wer sagt das eigentlich? Weder in den Wartungsvorschriften für den XJ40, noch in denen für den X300 ist eine Überprüfung des Ventilspiels vorgesehen - auch nicht bei der großen 96.000 km Inspektion.

Warum eigentlich nicht? Nun ja, es gibt so gut wie keine Übertragungsteile die einem natürlichen Verschleiß unterliegen, die Ventile selbst und auch die Sitzringe sind aus besonders gehärtetem Stahl. Zu großes Ventilspiel ergibt sich ja grundsätzlich aus Verschleiß der Übertragungselemente oder der Nockenwellen selbst, zu kleines Ventilspiel wird durch Verschleiß am Ventilsitz (entweder kopfseitig oder ventilseitig) oder aber durch "gelängte" Ventile verursacht.
Nehmen wir z. B. einen herkömmlichen älteren Motor, dessen Nockenwelle(n) die Ventile über Kipphebel oder Schlepphebel betätigt - eventuell sogar über Stößelstangen und eigene Kipphebelwellen: Hier kommt es naturbedingt zu (an sich unbedenklicher) Abnutzung dieser Übertragungselemente und somit zu einer Vergrößerung des Ventilspiels, das durch einstellen dann entsprechend ausgeglichen werden muss. Auf der anderen Seite hatten solche Motoren in der Regel Zylinderköpfe aus Grauguss oder aber Leichtmetallzylinderköpfe mit Sitzringen aus Grauguss (auch das gab es!), wodurch auch die Ventilsitze einem natürlichen Verschleiß unterlagen (der sich bei diesem Konstruktionsprinzip unter Verwendung von bleifreien Kraftstoffen, insbesondere bei Motoren mit hoher Brennraumtemperatur (!), heutzutage ins Unnatürliche steigern kann). Verschleiß an den Ventilsitzen führt nun aber zu einer Verkleinerung des Ventilspiels, das ebenfalls durch einstellen ausgeglichen werden muss - andernfalls kommt es unweigerlich zu einem "Verbrennen" des Ventiltellers (meist fehlt zunächst nur eine kleine Ecke, was aber natürlich ausreicht die Kompression gegen null tendieren zu lassen).

Zurück zum AJ6: Hier betätigen die Nockenwellen direkt[/i] ohne irgendwelche abnutzungträchtigen Übertragungselemente die Ventilstößel, die wiederum direkt die Ventile herunterdrücken. Zwischen Stößel und Ventil liegt dabei ein kleines Ausgleichsscheibchen (Shim), durch dessen gewählte Stärke das vorgegebene Ventilspiel in der werksseitigen Produktion einmalig festgelegt wird. Ein Austausch dieser Shims gegen andere ist danach nur noch bei einer Reparatur des Zylinderkopfes erforderlich, z. B. nach einem Austausch einzelner Ventile, deren Sitzringe und grundsätzlich nach dem Einschleifen von Ventilen.

Eine Veränderung des Ventilspiels während der Nutzungsdauer des AJ6-Motors kann sich daher nur aus einem Defekt heraus ergeben! Ein solcher Defekt kann dabei eine verschlissene Nockenwelle, ein verschlissener Stößel (in beiden Fällen würde sich das Ventilspiel vergrößern oder ein verschlissener Ventilsitzring oder ein verschlissenes Ventil (in diesen beiden Fällen würde sich das Ventilspiel verkleinern[/i] sein.

Schäden dieser Art lediglich nur durch einstellen des Ventilspiels zu kaschieren würde wenig Sinn ergeben und auch nur kurzzeitig einen mildernden Effekt erwirken (der in keinerlei Verhältnis zum enormen Aufwand des Ventilspieleinstellens beim AJ6 stünde ...).
Nockenwellen und Stößel bestehen aus oberflächengehärtetem Guss, liegt hier Verschleiß vor, dann ist diese gehärtete Oberfläche zwangsläufig abgenutzt und die Bauteile sind damit zu verschrotten (die weitere Abnutzung der nun zum Tragen kommenden nicht mehr gehärteten Oberflächen würde quasi wöchentlich drastisch zunehmen, was ein immer neues "Nachstellen" des Ventilspiels erfordern würde, von den im Inneren des Motors dann verteilten Metallspänen einmal ganz abgesehen ... übrigens ist Verschleiß an Nockenwellen und Stößeln (abgesehen von einzelnen Materialfehlern, die sich in der Regel aber schon in den ersten Lebensjahren des Motors zeigen) sehr stark abhängig von der Qualität des verwendeten Motoröls und dem Einhalten der Wechselintervalle.
Die Ventile selbst und ihre Sitzringe im Zylinderkopf sind hingegen nicht oberflächengehärtet, sondern sie bestehen aus gehärtetem Stahl. Verschleißerscheinungen an den Dichtflächen (sei es nun ventilseitig oder kopfseitig - also sitzringseitig) sollten aber ebenfalls nicht durch bloßes einstellen des Ventilspiels kaschiert werden, da hierdurch eine hundertprozentige Abdichtung nicht mehr gewährleistet werden kann - was wiederum zu einer Verschlechterung der Kompression und bei den Auslaßventilen zu deren Verbrennen führen kann (auch wenn das Ventilspiel selbst nun stimmen mag ...).
In diesen Fällen ist nach Sichtkontrolle zu entscheiden ob ein Einschleifen der Ventile durchgeführt werden kann oder ob diese Teile zu ersetzen sind. In beiden Fällen ist danach natürlich das Ventilspiel neu einzustellen.


Gerade zum Thema Ventilspieleinstellen am AJ6 habe ich zufällig erst vor wenigen Monaten interessante Gespräche (unabhängig voneinander) mit zwei versierten Jaguar-Meistern hier im Raum Frankfurt geführt, die sich beide mit dieser Motorkonstruktion recht gut auskennen (der eine davon ist bei einigen Mitgliedern dieses Forums gut bekannt und hoch geschätzt ;) ).


XXXDummerweise hört man ja zu kleines Ventilspiel nicht und man denkt, der Motor läuft ja mechanisch so schön leise...XXX

Doch, auch zu geringes Ventilspiel kann man durchaus akustisch wahrnehmen: Es äußert sich bei betriebswarmem Motor (nur dann!) durch ein dumpf klingenes "Hämmern" (eindeutig kein mechanisches Geräusch) bei Leerlaufdrehzahl. Man braucht allerdings ein geschultes Ohr um dieses geringfügige "Abblasen" in die Auspuffkrümmer während des Verbrennungstaktes heraushören zu können - das typische mechanische Geräusch zu großen Ventilspiels dürfte hingegen auch dem Laien zweifellos auffallen, letzteres tritt im Gegensatz zum leisen dumpfen Hämmern zu kleinen Ventilspiels am lautesten bei kaltem Motor auf.
Außerdem äußerst sich zu kleines Ventilspiel durch Leistungsverlust und eine gewisse Unruhe im Motorleerlauf bei betriebswarmem Motor (aufgestellte Münze würde umfallen ;) ).


XXXMit etwas Glück ist es mit dem Ertsetzen der defekten Ventile getan, die restlichen sollten aber in jedem Fall geprüft und neu eingeschliffen werden. Daß dann das Ventilspiel eingestellt werden muss, ist klar. Bei 24 Ventilen können da schon ein paar Stunden ins Land gehenXXX

Genau - wobei man bei der vergleichsweise geringen Laufleistung von lediglich 160.000 km nicht zum pauschalen Einschleifen aller 24 Ventile raten sollte ... immerhin müssen dann für alle 24 Ventile neue Shims nach der Formel genau berechnet und einzeln bestellt werden.
Dennoch würde ich es selbst natürlich auch so machen.


XXXder zylinderkopf muss nicht unbedigt geplant werden wenn die kopfdichtung nicht defekt war oder das fahrzeug heiss geworden ist. das kann man mit einem haarlineal prüfenXXX

Das ist richtig, ein kurzes Abziehen des Kopfes kann allerdings auch bei ansonsten völlig geradem Kopf u. U. die Qualität der Dichtflächen insbesondere rund um die Kühlmittelkanäle erhöhen - aber auch hier sollte man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen ... und immer bedenken, daß einmal abgetragenes Material für immer weg ist ...
Man muß das im Einzelfall nach dem Prüfen mit dem Haarlineal und einer Sichtkontrolle der Dichtflächen entscheiden.

In diesem Zusammenhang vielleicht noch ein Wort zu den unterschiedlichen Zylinderkopfdichtungen:

3,2-l, 3,6-l und 4,0-l haben alle grundsätzlich die gleiche Zylinderkopfdichtung - allerdings gab es im Laufe der Jahre erhebliche Qualitätsunterschiede! Die ursprüngliche Dichtung des 3,6-l kann sicherlich bedenkenlos als Fehlkonstruktion bezeichnet werden. Mit der Einführung des 4,0-l kam gleichzeitig eine stark verbesserte Ausführung der Zylinderkopfdichtung zum Einsatz, dennoch konnte es auch hier noch unverhältnismäßig oft zu Schäden kommen, die durchschnittliche Haltbarkeit konnte damit aber auf ca. 100.000 km erhöht werden. Erst seit wenigen Jahren (!) ist nun eine erneut erheblich verbesserte Dichtung erhältlich (NBC2520AB) die, nach zahlreichen hier nicht genannten Zwischentypen von  nicht nennenswert höherer Haltbarkeit, das Problem endgültig und dauerhaft gelöst zu haben scheint.
Aus diesem Grund sollte man beim Kauf einer neuen Zylinderkopfdichtung auch sorgfältig darauf achten nur diese neueste Ausführung ausgehändigt zu bekommen! Dichtungen aus Altlagerbeständen (sei es nun aus einer verstaubten Ecke des lokalen Jaguar-Händlers oder von einem Sekundäranbieter) sollten nicht verwendet werden und müssten eigentlich verschrottet worden sein.
Hochinteressant finde ich auch die mir von den schon o. g. Personen berichteten Erfahrungen, daß in den meisten Fällen die Kopfdichtungen des AJ6 nach einer Autobahnfahrt beim ersten Anlassen danach "plötzlich" defekt sind und der Motor oft erst gar nicht mehr anspringt oder vernünftig läuft. Mir wurde von einem regelrechten "Einsammeln" der XJ40 gerade von den Autobahntankstellen (!) hier im Umkreis in früheren Jahren berichtet ...
Aus diesem Grund vermeide ich es auch nach einer Autobahnfahrt den Motor abzustellen, wenn es sein muss fahre ich zum Tanken lieber von der Autobahn runter und lasse den Wagen einige Kilometer "auslaufen" - und selbst dann stelle ich den Motor nicht sofort ab (auch nicht im normalen Fahrbetrieb ... das Abstellen des Motors ist immer das Letzte nach dem Abschnallen usw. erst unmittelbar vor dem Aussteigen).


XXXmeiner meinung sollten die rep. in finanziellen rahmen ablaufen und mann muss abwägen ob das fahrzeug den aufwand lohntXXX

Zweifellos - an einem insgesamt verbrauchten Fahrzeug, das vielleicht die letzten Jahre sogar "wartungsfrei" verbringen musste, lohnt der Aufwand nicht. Und mit lebensverlängernden Maßnahmen an endzuverbrauchenden Fahrzeugen zum Fast-Nulltarif um sie noch eine Weile traurig am Rollen zu halten mag ich mich nicht beschäftigen.  :o
Der grauselige Begriff der "Zeitwertgerechten Reparatur" mag auf einen Volkswagen oder Mercedes Diesel anwendbar sein, bei einem Jaguar sollte er jedoch meiner Meinung nach nicht greifen ... es würde wenig Sinn ergeben und nur das Leid verlängern (auch das des Besitzers ...).

Abschließend noch ein letztes Wort zum Ventilspiel aus eigener Erfahrung:

Neben den technisch vorgegebenen unterschiedlichen Ventilspielmaßen bei kaltem und betriebswarmem Motor kann das aktuell messbare Ventilspiel auch von den unmittelbar zuvor stattgefundenen Betriebsbedingungen des Wagens abhängig sein!
Wurde der Wagen mehrere Wochen nur für Kurzstrecken (kürzer als etwa 60 km und keine Autobahnen) genutzt, dann können natürliche Ablagerungen auch an den Ventilsitzen zu einer zeitweiligen Vergrößerung des Ventilspiels führen. Ich beobachte das an meinem eigenen Wagen immer wieder sehr schön, wenn ich einmal zwei Wochen lang nur morgens ins Büro und abends wieder zurück gefahren bin ohne ihm den notwendigen Auslauf zu gönnen: Am noch nicht betriebswarme Motor tickern dann zunächst einige Ventile aufgrund (temporär!) zu großen Spiels, was nach wenigen Kilometern natürlich restlos verschwunden ist und auch nur im Leerlauf zu hören ist. Die Katze will mir damit aber nur zu verstehen geben, daß es ihr nach Auslauf verlangt - hat sie ihn bekommen tickert auch bei kaltem Motor für die nächsten Wochen kein Ventil mehr.

Nun stellt Euch einmal vor man würde stattdessen übereifrig (und sinnlos, wie oben beschrieben ...) das Ventilspiel verringern um das Tickern bei kaltem Motor abzustellen ... sobald die Ablagerungen nach dem nächsten Auslauf verschwunden sind wäre das Ventilspiel nun zu klein ... mit den unausweichlichen teuren Folgen ...

Ventilspieleinstellen sollte also sorgfältig vorbereitet und gründlich überdacht sein - meiner Meinung nach nur am ausgebauten Kopf und nach dem Einschleifen der Ventile ... und genau für diese Situationen ist es auch von Jaguar, sicherlich nicht ohne Grund, auch vorgesehen.
Eine reine Kontrolle nach rund 100.000 km schadet aber natürlich nichts (sofern man die Spielregeln beachtet und sich nicht von eventuellen Ablagerungen ins Bockshorn jagen läßt!) - dann weiß man wenigstens wo man mit dem Motor verschleißmäßig dran ist.

Alle diese Ausführungen betreffen ausdrücklich nur den AJ6 bzw. AJ16 - sie sind größtenteils nicht auf andere Motorkonstruktionen übertragbar!



Viele Grüße

Peter
« Letzte Änderung: Fr.02.Sep 2005/ 14:44:35 von Premier Automotive »

Offline Schmittmann

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #76 am: Fr.02.Sep 2005/ 15:22:14 »
Hallo Peter,

dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Besser könnte es kaum er- (ge-)klärt werden. :xxx

Die Sache mit dem prohylaktischen Einschleifen der Ventile dient ja auch zur Beruhigung des Gewissens: Wenn man schon mal den Kopf runter hat, sollte man da auch mal nachschauen, denn hinterher ärgert man sich, wenn das nächste Ventil den Löffel abgibt.

Bei 160.000 km ist ein (gut gepflegter) AJ6 Motor in der Tat gerade erst eingefahren. Ich habe schon einwandfrei laufende Modelle mit Laufleistungen jenseits der 500.000 km gesehen und die Maschinen lief gut.

Wie Du schon gepostet hast ist die Einstellung der Ventile eine aufwändige Sache, das Kontrollieren dagegen ein Kinderspiel, auch für nicht versierte Schrauber, da nach Demontage des Ventildeckels alles schön auf dem "Präsentierteller" liegt. Ich mache das auch hin und wieder mal und muss sagen, der Ventiltrieb sieht bei meinem 4.0 neuwertig aus, keine Anlaufspuren, keine  Kratzer, keine Verfärbungen etc und das bei nunmehr 265.000 km.  

Man kann also davon ausgehen, daß die anstehende Reparatur tatsächlich eine Instandsetztung und keine Komplettrevision sein wird.

Grüße an Alle

Tom

p.s.

Im Wartungsplan ("Scheckheft") meines damaligen 90er Daimlers war die Kontrolle und Einstellung des Ventilspiels bei der 96.000er Inspektion aufgeführt, ich habe das damals auch bei Jaguar machen lassen, war teuer ;-)))

Offline Jürgen E. Schillings

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #77 am: Fr.02.Sep 2005/ 19:15:00 »
Hallo Peter!

Alle Achtung!!  :xxx :xxx :xxx :+++

Bessere Erklärungen gibt es nicht.

Gruß Jürgen

Offline NoPlastics

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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #78 am: Fr.02.Sep 2005/ 23:46:06 »
Hallo zusammen,

XXXDas Auto hat fast 160000 km gelaufen und die Wahrscheinlichkeit von nachfolgenden Defekten ist nicht unerheblichXXX

naja, bei der Laufleistung sollte ein AJ6 doch eigentlich gerade seine Einlaufphase hinter sich haben - bei einem modernen Motor hier von einer nicht unerheblichen Wahrscheinlichkeit weiterer Defekte (oder auch nur von fortgeschrittenem Verschleiß) am Motor selbst auszugehen halte ich für sehr stark übertrieben. Ersetzt man die 1 durch eine 3, dann kann man darüber nachdenken.
Hallo Peter,
Leider zeigt die Anzahl der Fahrzeuge, die mit Motorschaden angeboten werden, dass das eher dem Wunschdenken der Eigner entspricht.
Selbstverständlich können Fahrzeuge dieser Baureihe weitaus höhere Kilometerleistungen erreichen. Bei einem Jaguar ist das auch wesentlich wahrscheinlicher als bei einem Opel Omega o.ä., da die Besitzer zumeist eine andere Einstellung zu ihrem Fahrzeug haben, wie in diesem Forum auch immer wieder sehr schön zu lesen ist.

Allerdings sind Motoren aus dieser Zeit konstruktiv auf eine Laufleistung von 120000 - 160000km ausgelegt. Das heisst selbstverständlich nicht, dass der Motor dann auseinanderfällt. Aber es muss von da an mit einem grösseren Defekt oder einer Überholung gerechnet werden.

Das ist der generelle Grund, warum ich zur weitergehenden Überholung raten würde. Der Ausfall des Ventils speziell in diesem Fall und die anderen geschilderten Mängel sprechen eigentlich die Sprache der Vernachlässigung. Daher gehe ich von weitern Defekten in der Zukunft aus. Wenn nun der Motor eh schon geöffnet wird, ist es auf Dauer wohl ökonomischer, ihn jetzt fit für seinen zweiten Frühling (nach seiner Einlaufphase) zu machen. Man sollte zumindest erst einmal kontrollieren was unbedenklich wiederverwendet werden kann. Oft haben Fahrzeugbesitzer ihre vermeintliche Sparsamkeit in ähnlich gelagerten Fällen bereut.
Gruß

Udo
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Re:automatikgetriebeerschüterungen im oberen gang
« Antwort #79 am: Sa.03.Sep 2005/ 00:46:35 »
Hallo Udo,

> Allerdings sind Motoren aus dieser Zeit konstruktiv auf eine Laufleistung
> von 120000 - 160000km ausgelegt.

Das meinst Du doch hoffentlich nicht ernsthaft! :o

Mit allem geschuldeten Respekt vor Deiner persönlichen Ansicht dazu:
Selbst in der 70er Jahren waren Motoren in dieser Fahrzeugklasse konstruktiv für weitaus höhere Kilometerleistungen ausgelegt als 120-160 TKM. Und wenn wir uns über Fahrzeuge der frühen 90er Jahre unterhalten, haben selbst billigste Kompaktklassen-Fahrzeuge aus dieser Zeit diese Kilometerleistungen locker und ohne Probleme erreicht.

Ich habe auf meinen Entdeckungsreisen zum Thema "Jaguar XJ40" bisher auch relativ wenige Fahrzeuge mit kapitalen(!) Motorschäden entdeckt.

Jeder kann hierzu anderer Ansicht sein, aber unzutreffende pauschale Aussagen über die Qualität der XJ40, die unsere Autos in Gänze abwerten und selbst im Verdacht stehen, dem Wunsch- oder Rechtfertigungsdenken einzelner Eigner zu entspringen (allgemein gesprochen, nicht auf Deine Person bezogen), fordern meinen Protest heraus!

Ich denke aber, dass diese Aussage so pauschal auch gar nicht gemeint war, wie sie rüberkam, denn sonst wäre dieser Satz nicht verständlich:

> Der Ausfall des Ventils speziell in diesem Fall und die anderen geschilderten Mängel
> sprechen eigentlich die Sprache der Vernachlässigung.

Damit wäre das Grundproblem vieler XJ40 angesprochen.
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