Hallo Klaus,
ich denke das ganze Thema gehört eher in den Off Topic Bereich. Aber Ralf wird uns schon nicht verbannen.
Bei Deinem Keller wirst Du keine Chance haben. Weder mit den Belüftungsübungen noch mit einem Gutachter zwecks Baumängel etc.
Ganz klar, wie Du den Keller nutzt ( als Trockenraum) ist er nicht geplant und nicht gebaut worden. Damit stehst Du aber nicht alleine, das geht Tausenden so. Wie Du selbst erkannt hast, ist es ein physikalisches Problem und das ist mit einer Baumägelanzeige nicht lösbar.
Du ruinierst damit Dein neues Haus und durch den Schimmel die Gesundheit aller Bewohner / Familienmitglieder.
Das meiste kannst Du aber selbst tun, dafür brauchst du keinen Spezialisten.
Fangen wir mit dem Schimmel an:
Schimmel wächst ab 80% rel. Luftfeuchte, Temp. von 15-30°C und leicht saurer Untergrund pH 4,5-6,5. Als Nährstoffe reichen Hausstaub, Küchendämpfe, ja sogar Tabakrauch vollkommen aus. Licht ist nicht nötig.
Gipskarton ist eine sehr gute Grundlage für Schimmel. Man kann ihn mit Essig beseitigen, allerdings bilden die Essigrückstände nach kurzer Zeit selbst eine gute Nahrungsgrundlage.
Chemische Keulen aus dem Supermarkt schaffen zwar Abhilfe, sind aber auch für Menschen bedenklich, besonders bei mehrfacher Anwendung.
Am pH Wert des Untergrundes kann man nicht viel ändern, es sei denn man wechselt den Untergrund. Bei 15 -30°C fühlen wir uns selbst am wohlsten, also bleibt nur die Luftfeuchte.
Wohl gemerkt, Schimmel entsteht schon bei 80% rel. Luftfeuchte, Kondensat erst bei 100% (Taupunkt)
Ich habe hier mal eine Taupunkttabelle
http://www.thermhaus.cz/allgemein/taupunkt.pdfSicher ist Dein Keller gut gehen Feuchtigkeit von aussen gedämmt. Wenn die Räume im Projekt aber nicht als Wohnräume geplant waren ( und auch dann nicht immer) gibt es sicher eine , sagen wir mal, nur mittelmässige Wärmeidämmung. Hier ist durch Deine Fliesen auch nichts mehr zu machen. Sicher gibt es eine große Temperaturdifferenz zwischen der Raumluft und den Aussenwänden. Aus der Tabelle kannst Du aber ersehen, das bei hoher rel. Luftfeuchte ( durch das Wäschetrocknen hast Du Wasser im Überfluss) Taupunkt und Raumluft eng beisammen liegen. Da die Wände aber kälter sind, läuft das Wasser in Strömen.
Selbst in normalen Wohnräumen mit guter Wärmedämmung sind die Wände in Ecken, hinter Schränken etc wo keine Luft zirkuliert manchmal 5°C oder mehr kälter als die Raumluft.
Viele kennen auch Folgendes : Haus wurde saniert, mit Thermofenstern und Wärmedämmung an der Fassade. Obwohl es vorher keine Probleme gab, bilden sich jetzt Schimmelflecken in den Ecken und es riecht muffig. Jetzt heißt es "Sie lüften falsch!". Aber warum soll man lüftenund alles rausblasen, wenn doch mit extra Wärmedämmung die Energie gespart werden sollte ?
Ganz klar. Alte Fenster waren schlecht isoliert, es bildete sich Kondensat und es gab teilweise sogar eine Rinne, wo das Wasser abfloss.
Jetzt ist nicht mehr das Fenster der kälteste Punkt, sondern ein Eisenträger in der Wand, eine schlechter gedämmte Hausecke oder Dachkante etc.
Ist bei 22°C Raumtemperatur eine solche Wand unter 18°C warm ( was schnell geht) hat man dort bereits 80% rel Luftfeuchte und der Schimmel sprießt.
Aber zurück zu Deinem Keller.
Ich empfehle dringendst einen Wäschetrockner zu kaufen !!
Nix mehr auf die Leine, auch nicht geschleudert (1-1,5l Wasser auf 4,5 kg Wäsche pro Tag )
Ein Thermometer um Luft und Wandtemperatur zu messen und ein Hydrometer können für langfristige Prüfungen auch nicht schaden.
Als Faustregel gilt : Die Differenz aus Wand- oder Bodentemperatur und Taupunkttemperatur der Raumluft sollte größer/gleich 3°C sein
Gruß
Michael
