Was "JAD-DRIVER" im wirklich vorbildlichem Deutsch geschrieben hat ist zunächst einmal richtig ( wünschte ich könnte auch so schreiben )
Aber eines sei hier mal klargestellt. Die Standard-Antwort auf alle Möglichen Probleme/Fehler - " Im Werkszustand hat der Wagen das Problem auch nicht " Ist so dermaßen unzutreffend, wie es nur eben geht.
Es werden Maximal 10% der fahrenden XJS, im absoluten Werkstzustand sein.
Jeder Wagen hat nach 10-20 Jahren Abweichungen durch Verbrauchserscheinungen.
Allein durch den Verschleiß ist ein Werkszustand, bei normaler Fahrweise nach ein paar Jahren - nicht möglich! Es ist eine sisyphosArbeit. Läuft das eine wie gewünscht, geht das nächste in die Knie. Auch erreicht man das Ziel ( des Werkszustandes ) manchmal nicht durch Geld und gute Worte. Es gibt einfach kaum Spezialisten die sich mit dem Fahrzeug wirklich auskennen. (Vorallem bei den Sonderserien). Es gibt zwar jede Menge selbsternannter Experten, die grobe Sachen gegen viel Geld beseitigen können, aber nur wenige die den Wagen in den "Werkszustand" bringen können.
Was bringt mir also die Tatsache, das der Wagen sich im "Werkszustand" ganz toll fahren lässt - ich aber dieses Ziel wie 90% der Anderen XJS Fahrer/innen NIE erreichen werde ?!?
Die Aussage das leichtfertig davon geredet wird was ehemals bei diversen Bauteilen falsch konstruiert wurde - ist meiner Meinung zumindest beim XJS, auch falsch.
Gerade bei Jaguar wurden viele Sachen einfach grundlegend falsch gemacht, da der Konzern in den 90ern einfach pleite war, und nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügte, alternative Lösungsvorschläge zu entwerfen.
Der Konzern stand soweit mit dem Rücken an der Wand, das viele Dinge einfach durch die Produktion "gepeischt" wurden, da keine andere Möglichkeit vorhanden war.
Das mag nicht der Grund für alle Konstruktionsfehler sein, aber mit Sicherheit für die Meisten!
Hallo Maximilian-Ernst,
Respekt vor Deiner Fachkenntnis die Du Dir angeeignet hast, um derart allgemeine und konstruktive Kritik an Bauteilgruppen z.B. eines XJS zu üben.
Ich denke Du hast Dich intensiv damit auseinandergesetzt, was der genaue Unterschied zwischen einen XJS und einem XJ-S ist. Mir war nämlich nicht klar, dass wie Du schreibst, der XJS, welcher ja in vielen Teilen stark modifiziert war (ca. 1.500 Teile), so viele konstruktive Mängel offenbarte.
Ich habe mit Nichten davon gesprochen, dass ein Fahrzeug in den Werkszustand versetzt werden muss, damit es einwandfrei läuft. Vielmehr ist es so, dass die wichtigen Komponenten des Fahrzeugs in einem vernünftigen Wartungszustand seien sollten. Dieser Zustand ist übrigens gar nicht mal so schwer oder nur mit immensem finanziellen Aufwand zu erreichen, wie oft fälschlich erzählt wird. Viele Fahrzeuge mit hoher Kilometerleistung laufen einwandfrei und ohne Beeinträchtigungen. Das ist meist keine Glücksache, sondern das Ergebnis sinnvoller und fachmännischer Pflege/Wartung. Erst vorletzte Woche habe ich einen XJ12 mit 394.000 km Laufleistung auf der Hebebühne gesehen. Abgesehen von diversen rostbraunen Alterserscheinungen, war der Wagen lediglich zur normalen Inspektion in der Werkstatt. Der ältere Besitzer (1.Hand) sagte mir, dass er mit dem Wagen noch nie richtige Probleme hatte und die Langstreckenqualitäten immer noch zu schätzen weis. Dieser Wagen ist ganz sicher nicht im Werkszustand, nur eben STÄNDIG gut und fachmännisch gewartet.
Bedauerlicherweise wird an älteren Fahrzeugen, insbesondere wenn sie komplex sind, oft nicht die wirkliche Fehlerquelle erkannt. Die Folge sind Basteleien und Hilfskonstruktionen, die das Fahrzeug dann nicht besser werden lassen. Natürlich ist das für den Fahrzeuglaien teilweise schwer ersichtlich. Doch wenn man sich intensiv mit den entsprechenden Meistern, Technikern unterhält, gewinnt man i.d.R. einen objektiven Eindruck, was und vor allem wie die Schadensbeseitigung durchgeführt wurde.
Das ein Jaguar aufgrund seines teilweise komplexen Aufbaus folglicherweise einen höheren Wartungsaufwand hat, ist kein Geheimnis. Es ist eben kein VW-Käfer. Es bedingt aber auch das entsprechende Durchhaltevermögen und bei Schäden die entsprechenden Reserven zu haben. Ein Kommen und Gehen derer, die sich dann letzten Endes einen Jaguar doch nicht leisten können, bringt leider die Marke oft in Verruf. Nicht wenige meinen nämlich für kleines Geld einen Jaguar ergattern zu können, der dann mit einem unerhört großen Reparaturstau das Budget restlos sprengt. Nicht selten wird dann der Frust und die Wut hierüber in Foren verbreitet.
Zum Thema Kompetenz der Werkstätten. Es gibt diese Fachleute. Und diese sind auch nicht selten in Ihrer Anzahl. Einfach den Stab über die Fachkenntnis vieler sicherlich sehr begabter Werkstätten zu brechen halte ich nicht für angemessen. Eine wirklich gute Werkstatt zeichnet m.E. auch aus, wenn sie auch mal nein sagt, bzw. zugibt, ein Problem nicht lokalisieren zu können. Ich kenne aus eigener Erfahrung mehrere derartige Werkstätten. Hier im Forum werden immer wieder Adressen und Ansprechpartner genannt (z.B. im Branchenbuch), die über eben diese ganz hervorragende Fachkenntnis verfügen. Diese Werkstätten sind mehrfach ausprobiert und ihre Reputation liegt in den vielen zufriedenen Kunden, die Freude an ihren Fahrzeugen haben. Nach meinen Erfahrungen geht mit einer guten Werkstattleistung auch immer eine faire und transparente Berechnung der Arbeiten einher. Wer allerdings von Werkstatt zu Werkstatt tingelt, nur um irgendwo DEN „best price“ zu bekommen, wird am Ende feststellen, dass eine Leistung die 1,- € kostet, für 50 Cent nicht zu haben ist.
Wirklich erstaunlich sind Deine Kenntnisse hinsichtlich der Zustände bei Jaguar in den `90 Jahren. Deine Behauptungen entbehren nämlich jeglicher Vertrautheit mit den internen Vorgängen, wie sie z.B. seinerzeit in den Entwicklungsabteilungen vorherrschend waren. Hierzu empfehle ich Dir mal die einschlägige Literatur über Jaguar, die in jeder guten Buchhandlung zu bekommen ist.
Kann es sein, dass Du früher mal in einem anderen Autoforum recht aktiv warst?
Gruß
JagDriver