Mit der Einstellung der Serie III aus der Baureihe XJ endete die Ära eines Klassikers im Jahre 1992. Nach dem Abgang der Mona Lisa unter den Limousinen können weder der X Type (= der "Ford Mondeo" mit der besseren Ausstattung) noch die aktuellen Modelle aus der XJ Baureihe an die charismatische Linienführung des Vorgängers anknüpfen. Der alte XJ steht für Stil bzw. Noblesse. Jaguar lässt zwar noch einige Stilelemente des Vorgängers in die Linienführung einfliessen, aber das Retrodesign wirkt vom Gesamteindruck her nicht mehr so überzeugend. Dem Karosseriecharme des "Alten" kann man sich nur schwerlich entziehen. Insbesondere was das Interieur betrifft wirkt der XJ aus der Serie III unzweifelhaft edler.
Die Jaguar Modelle der Serie I - III sind für mich ästhetische Kunstwerke, Sculpturen von reiner Schönheit. Ich bezweifele das die derzeitigen Modelle jemals das Zeug dazu haben werden, um sich zu einem reizvollen Klassiker zu entwickeln.
Im Leistungswettbewerb sieht der alte XJ 12 zwar ziemlich alt aus, aber deklassieren kann man ihn nicht, denn wenn es um die Musik (das lautlose Flüstern des V 12 Motors) und um die Darbietung geht, dann spricht alles für den V 12.
Die neueren Modelle berühren mich leider emotional überhaupt nicht und deswegen habe ich mich zumindest in dieser Beziehung von der Marke Jaguar endgültig verabschiedet. Es war für mich ein Abschied mit Wehmut. Bis zum Zeitpunkt der Einstellung der Serie III war ich ein sehr großer Jaguar-Enthusiast. Ford hat es meisterhaft verstanden, dass mir dieser Enthusiasmus verloren gegangen ist. Der große stylistische Wurf von Jaguar steht immer noch aus und wird in Anlehnung an die Historie des alten Firmengründers William Lyons wohl auch nicht mehr kommen. Tempi passati. Das einzige was bleibt von der Marke ist der Mythos. Ich würde mich eher für die Vollrestaurierung meines Double Six der Serie III entscheiden, als für die Anschaffung eines Daimler Super Eight. Mein Herz schlägt nur für die großen Klassiker von Jaguar (z.B. XK, MK 2, E), welche auch heute noch bewundernde Blicke auf sich ziehen. Respekt strahlen sie aus und respektvoll wollen sie auch behandelt werden.