Moin gents,
wie ich bereits vorab geschrieben hatte, wird sich in Berlin vermutlich das Verwaltungsgericht, vermutlich zunächst im einstweiligen Rechtsschutzverfahren, mit der Sache beschäftigen.
Fraglich ist nämlich, ob die Maßnahmen verhältnismäßig sind. Im Rahmen einer Güterabwegung soll nämlich der Güterkraftverkehr zum Zwecke der Versorgung der Bevölkerung rundweg Ausnahmegenehmigungen erhalten. Da aber genau die LKW-Abgase die bei weitem überwiegende Ursache für die Feinstaub- und Stickoxidbelastung an den Hauptverkehrsstraßen (24h-Intervall) sind, wird man die gewünschte Reduktion an Emissionen nicht erzielen. Und man erzielt eine Reduktion schon gar nicht durch ein Fahrverbot für Benziner; und noch weniger durch ein Fahrverbot für Oldtimer. Hier hilft einfache Mathematik weiter.
Ob Lobbyarbeit der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Ich denke, mit Lobbyarbeit erzielt man eher Einfluss auf Gesetze. Hier geht es aber um lokale Verordnungen - und die kann man ganz einfach durch das Verwaltungsgericht oder das Landesverfassungsgericht anfechten:
Wird mir die Ausnahmegenehmigung im April 2007 durch die Behörde verweigert, lege ich Widerspruch ein. Wird der Widerspruch spätestens nach drei Monaten zurückgewiesen, wird geklagt und im übrigen spätestens am 02.01.2008 ein Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gestellt, weil ich nämlich bereits am 03.01.2008 in die Fahrverbotszone fahren möchte. Wird dem Antrag vom VG nicht stattgegeben und später meine Klage abgewiesen, wende ich mich an das Landesverfassungsgericht zwecks Normenprüfung der Verordnung.
Die 10. Kammer des VG Berlin hat die zuständige Senatsverwaltung hinsichtlich einer Schließung des Flughafens Tempelhof bereits zweimal auflaufen lassen, weil im verwaltungsrechtlichen Sinne von den hochbezahlten Juristen gepfuscht worden ist.
Der Klageweg kostet natürlich alles ziemlich viel Geld, das ich nicht habe, für den Fall einer Niederlage vor Gericht. Deshalb hoffe ich, dass der ADAC auf dem Gebiete tätig wird, oder einer der führenden Köpfe in der Berliner Verwaltung zu sich kommt.
Schöne Grüße
Dietrich