Hallo Micha,
das Problem mit hinten tiefem E V12 2+2 FHC hatte ich nach der Vollrestauration auch. Da wurden nämlich neue Federn und Konidämpfer eingebaut. Die alten Federn wechselte der Restaurationsbetrieb seinerzeit aus, weil deren Oberfläche sehr stark korrodiert waren.
Immer wieder ging der Wagen bei langen Bodenwellen auf die Anschläge, bis eines Tages Öl des Differentials derart stark an den Simmeringen vorbeigedrückt wurde, daß eine Überholung unumgänglich war. Hierzu mußte die Hinterachse ausgebaut und zerlegt werden.
Hiebei wurde festgestellt, daß auf den vier Federn, unter dem Abdeckblech der Federköpfe, mit weißem Lackstift geschrieben stand "E S1 OTS". Kein Wunder, daß mein E-Type einen Hängehintern hatte, denn man hatte dem schwersten aller E-Types die Hinterachsfedern des leichtesten Serien-E-Types verpaßt. Allem Anschein wurde dieser Einbau durchgeführt, weil zu diesem Zeitpunkt entweder keine anderen lieferbar waren oder man hatte diese auf Lager und dachte sich, daß der Eigentümer diesen Faux Pas nicht merken würde.
Nach erneutem Austausch der Federn mit den richtig kalibrierten, stand der Wagen wieder so da, wie es zu sein hat und das mit auf die Anschläge gehen war ebenfalls vorbei.
Am Rande sei angemerkt, daß dieser renommierte Betrieb es bei der Vollrestauration ebenfalls unterließ die Simmerringe der Achsabtriebseiten auszutauschen. Dies ist eine sträfliche Unterlassungssünde, da das Differentialöl auf die sich direkt daneben befindlichen Bremsscheiben ausbreitet. Sie quietschen dann zwar nicht, aber sonst tun sie auch nicht all zu viel.
Also, trotz der neuen Federn, bei aufgebocktem Auto mal auf die Schnelle die Dicke der Federwindungen zwischen neu und alt gegenüberstellen. Wenn dünner, dann sind diese auf alle Fälle falsch.
Gruß Rolf B.