erste Fragen eines Anfängers..

[wiggerl]

...verbunden natürlich mit einer kurzen Vorstellung.

Erstmal ein herzliches Grüße Gott, Servus oder Hallo aus Bayern,
bin der Klaus (der Name war als Nick natürlich schon weg), knapp noch uFü mit einem Sohn und einer Frau, deren mein jetziges Auto zu "unsicher" ist. Sie möchte angeschnallt mit Kopfstützen und klimatisiert reisen, was mit unserem derzeitigen Auto nicht möglich ist und ehrlicherweise von mir auch nicht so gewollt ist. Deshalb steht dieser:

http://rumfordstrasse.de/rumfordstrasse/autos/auto_images/mercedes/220SE_084.jpg

nun zum Verkauf.
Damit der Abschied nicht gar so schwer fällt habe ich folgenden Plan: Ein vernünftiges Alltagsauto für ca. 5.000,- € (ein Winterauto bräuchte ich sowieso wieder bald) und einen Jaguar XJ 6 Serie II mit Klimaanlage (für die Frau).
Budget würden dann (ohne Reserven) so ca. 10.000,-€ zur Verfügung stehen.

Nun wie angedroht ein paar Fragen (ja, ich hab bereits die Suchfunktion benutzt und auch eine Kaufberatung aus 2003 gefunden und sonst noch einige interessante Artikel)

Die Rahmenbedingungen:
Jahresfahrleisung ca. 7.000 km, in der Hauptsache 1 * München - Nordsee und zurück und einmal München - Italien und zurück und wenn's schönes Wetter ist ein paar Ausflüge.
Keine hochbegabten aber doch nicht ungeschickten Schrauberhände mit ausreichend Werkzeug auch in Zoll - leider keine Hebebühne.
Insoweit auch eine gewisse Leidensfähigkeit und Improvisationstalent, sollte das Auto nicht so tun, wie ich es gerne hätte - nur im Urlaub, da muß er zuverlässig sein!

Ersatzteilversorgung ist wohl gesichert und auch finanzierbar, soweit ich das gelesen habe - richtig?

Gibt es für die Autos ein vernünftiges Werkstatthandbuch?

Haben die XJ schon elektronische Zündung?

Haben alle vor 1978 Vergaser?

Besteht die Möglichkeit auch einen Serie II auf Euro wasweißich umzurüsten - wahrscheinlich nicht oder?
Möchte ja gerne einen mit Hakennzeichen aber da ich in einer "Umweltzone" (was ist eigentlich dann keine Umweltzone) wohne, könnte das vielleicht von Vorteil sein.

Zu einem Jaguar möchte ich sehr gerne verchromte Speichenräder, gibt's die noch, wenn ja zu welchen Kurs und gibt's außer der Putzarbeit gravierende Nachteile (außer den Kosten)?

Braucht's zum Vergaser einstellen spezielle Synchronuhren oder tun's normale Unterdruckanzeiger?

Lieber einen mit Schalt- oder Automatikgetriebe (fahre beide gleich gerne) aber am Automaten kann (ich zumindest) nichts machen, Kupplung zu tauschen würd ich mir schon zutrauen. Heißt, sind die Automaten zuverlässig (beim Mercedes sind's eher Ruck-o-maten).

Gibt's so typische Schwachstellen (Scheibenrahmen sollen wohl sehr gefährdet sein)?

Und zum Schluß die ganz unverschämte Frage: Wäre evtl. jemand im Raum München bereit, mit mir gegen Kostenbeteiligung ein Auto anzusehen?

Vielen Dank für's Lesen und vielleicht für ein paar Antworten auf die für einen Kenner sicher dumme Fragen.

Grüße aus München vom

Klaus

[X-Man]

Hallo Klaus,

Herzlich Willkommen im Club

So einen Benz wie du ihn hast hat mein Bruder auch jahrelang bewegt, ist doch ein 108er, oder vertu ich mich da jetzt?

Zu deinem Anliegen kann ich dir nicht viel helfendes schreiben weil ich mich mit den Modellen nicht auskenne.

Solltest du aber mal wieder von München aus an die Nordsee unterwegs sein - komm doch mal in Vechta vorbei. Dann gibt es nen Kaffee zur Stärkung u. damit du wach bleibst bis zu am Wasser bist....

Gruß nach Bayern

Ingmar

[wiggerl]

Hallo Ingmar,
danke für die nette Begrüßung und natürlich für die Einladung.

Der Benz ist ein W 111 - der 108er ist der Nachfolger.

Grüße

Klaus

[X-Man]

Aah shit  - knapp vorbei ist auch daneben....

Grüße

[YMgood]

Hallo Klaus!
herzlich willkommen im Forum!
Ich beschäftige mich seit 1 1/2 jahren mit einem XJ 12 Serie 2, BJ 1978.
zu ein paar Punkten von deinen Fragen kann ich nach meinem bisherigen Erfahrungsstand was sagen:

Umrüsten auf Euro X geht m.E. nicht, weil in dem Fahrzeug kein Kat eingebaut ist, d.h. auch keine Motorsteuerung darauf vorgesehen ist.

Ersatzteillage an Verschleißteilen ist gut und günstig.
Ich habe den Eindruck das fast alles zerlegbar ist und die Verschleißteile einzeln erhältlich.
Wenn mal eine ganze Baugruppe defekt ist wirds natürlich teurer.

Die Automatik sollte beim Kauf gut getestet werden, wenn sie geht schaltet sie seidenweich.

Vom Preis her wirds dann wohl kein 1a Fahrzeug werden.
Zur Karrosserie würde ich wie folgt suchen. Rost sollte man sich gewissenhaft anschauen. Scheibenrahmen sollte man (wie schon erwähnt) sich anschauen. Unter umständen läuft es an den Fensterecken vorn und hinten rein - auch ohne weggerostete Scheibenrahmen. Dann tropft es hinter der Ablage vorne in den Fußraum - also mal die Matten hochheben und nachsehen obs hier korrodiert ist.
Die unteren Abschlüsse der A, B und C-Säulen würde ich mir anschauen. Evt. sind die Türdichtungen nicht mehr dicht und Wasser drückt rein. Dann saugt sich die Textilverkleidung im Bereich der Einstiegsbleche voll. Hier mal ein bischen puhlen!
Aufgrund der sinnigen Konstruktion das Dach via A-Säule hinter den Kotflügel zu entwässern besteht die Gefahr das Laub und Schmutz den Abfluß unten verstopfen. Die Folge ist Rost an der unteren Ecke des Kotflügels und das Wegrosten der Schwellerecken. Ist hier irgendwas zu sehen ist mit Sicherheit mehr zu erwarten.
Radläufe hinten sind anfällig, sieht man aber schnell.
Türunterkanten sind auch gefährdet (Wasser läuft evt. an der Scheibendichtung rein und unten wegen verstopften Abfluß nicht wieder raus...)
Ich sage mal in der Preiskategorie sollte der Wagen weitgehend rostfrei sein.

Verschleißteile der Vorderachse ist ein Thema. Der Wagen ist recht schwer und da leiert es schnell aus.
Traggelenke oben und unten, Gummibuchsen Radlager sollten gecheckt werden. Die Reperatur ist aber unkompliziert, bezahlbar und ohne Hebebühne machbar.

Bremsen vorne ist auch kein Problem und hinten eine Straf-Arbeit. Die Bremsen liegen innen an der Achse und man kommt wenn nur mit ordentlicher Bühne oder Grube mit Spagettifingern daran. Will man mehr als nur die Beläge wechseln lohnt sich der Ausbau der ganzen Hinterachse. Ich hab sie drin gelassen und ein bischen geflucht...

Spezialwerkzeuge habe ich noch nicht gebraucht. Geht alles so. Was die Werkstattbesuche m.E. teuer macht ist die Tatsache, daß man mindestens noch drei andere Bauteile demontieren muß, um an irgendwas ranzukommen. das frisst Arbeitszeit. Aber alles in allem kein Hexenwerk!

mit besten Grüßen aus Leipzig
Stefan

[Dietrich]

Moin Klaus,

ich weiß nicht, ob der Kostenrahmen von 5.000,- ausreicht, um ein XJ6 4.2 Serie II in einem anständigen zu erwerben. Vermutlich helfen hier Glück und/oder Geduld.

Wichtig ist, nicht an einen Blender zu geraten. Diese Auto können sich sehr schnell zu wahren Groschengräbern entwickeln.

Mein Tip: Die Lackierung sollte einige Jahre alt sein und es sollten keine Rostansätze vorhanden sein. Mit dem Mangneten um Auto gehen. Ruhigen Motorenlauf feststellen. Der Pflegezustand sollte ingesamt gut sein - Türdichtungen ? - Sieh auch an den Türen in den Ecken nach - verdreckt ? Automatikgetriebe sollten ruckfrei schalten. Es sollte nichts an der Vorder- oder HInterachse poltern. Es sollte kein übermäßiger Flüssigkeitsverlust am Motor, Getriebe oder Hinterachsgetriebe festgestellt werden. Das Lenkgetriebe und die Hydraulikleitungen dürfen überhaupt nicht ölen.
Die Elektrik sollte vollständig funktionieren. - Sabbern die Vergaser ?

Und natürlich sollte der Chrom anständig aussehen.

Grundsätzlich sind die Autos als Reisewagen nur zu empfehlen. In meinen XJ6 Serie I passen nicht nur ein Kinderreisebett und ein Kinderwagen, sondern auch noch das gesamte Gepäck, so einiges an Werkzeug und die Schminkköfferchen für die bessere Hälfte.

kind regards
Viel Erfolg
Dietrich

[wiggerl]

Guten Abend Dietrich, guten Abend Stefan,
danke für Eure schnellen Antworten.
Das Budget für den Jaguar sollten ca. 10.000,- sein - die 5.000,- waren für's Winterauto. Bei Bedarf kann man ja noch etwas umverteilen.
Euren Antworten zu Folge ist alles kein Hexenwerk und daß man die Säulen, Türunterkanten und unter den Teppichen schaut ist ja Standard. Daß die Autos nicht sabbern sollten ist auch nicht markenspezifisch.

Kann ich davon ausgehen, wenn er liebevoll gewartet und gepflegt wird, bekomm' ich ein ähnlich zuverlässiges Auto wie mein alter Benz?
Werkstattbesuche wollt' ich weitgehendst vermeiden, denke die Technik ist überschaubar und ohne großen Elektronik-Schnick-Schnack.

Danke erstmal und vielleicht bekomm' ich auf die restlichen Fragen auch noch Antwort

Grüße aus München
Klaus
@ Dietrich: Große Kofferräume bin ich gewohnt und müssen auch sein

[Guenter Seelinger]

Hallo Klaus,

auch von mir herzlich willkommen ...

Neuralgische Punkte sind auch die Kofferaumwanne (es empfiehlt sich unbedingt die Entnahme des Reserverads) sowie die Stehbleche im hinteren Radlauf, da bei der Fahrt der ganze Schmodder gegen und in den hinteren Kotflügel geschmissen wird.

Wenn man sich unter das Auto legt, kann man hinten unten auch mal einen Blick auf die Abdeckung der Ablassschraube der Tanks in den Kotflügeln riskieren. Wenn es da runterherum rostet, die Gummiteile entfernen und mal einen Blick auf die Tanks und in das innere der Kotflügel werfen.

Bei den Tanks empfiehlt es sich auch, die Tankdeckel zu öffnen, nach Rost im Bereich der Tankdeckel zu schauen, da dort der Ablauf oft verstopft ist und mit einer Taschenlampe - keine Feuerzeug  - mal rein zu leuchten.

Wurden die Tanks noch nie getauscht und der Verkäufer bringt Sprüche wie "ich benutz immer nur den rechten Tank, keine Ahnung wie intakt der linke ist" sollte man hellhörig werden. 

Falls der Verkäufer tolerant ist, dann schadet auch ein Abnehmen des vorderen Lüftungsgitters im Bereich der Scheibenwischer nicht, ebenso wie ein Blick hinter die Rücksitzbank/Heckablage. Ist aber eher die Ausnahme, dass ein Verkäufer der Teilzerlegung des Fahrzeugs zustimmt...

Ersatzteilversorgung ist ganz gut, die Stoßstangen sind ohne "Pickel" aber schwer zu finden und sollten beim Kauf daher schon in gutem Zustand sein. Die Lampentöpfe vorne sind wohl auch schwer erhältlich.

Werkstadthandbuch gibt es bei den Lieferanten hier im Forum, bzw. im JOC-Shop http://www.jaguar-online-club.de/xj_serie_1-3.0.html.

Mit dem Budget von 10k sollte sich aber bei etwas Ausdauer was passendes finden lassen. 

Viel Erfolg,
Günter 2

[Kai Hoffmann]

Hallo Klaus,

willkommen und ein gutes Gelingen des Vorhabens 

Kurz zur Ergänzung: Eine KAT oder gar Euro 2 Nachrüstung für Kat"lose" gibt es nicht und wird es seriöser Weise auch so nicht geben. Die Steuerung müßte komplet ausgetauscht und ergänzt werden. Jaguar bot für die Serie 3 ein Nachrüstsatz (der in den KAT Modellen vom Werk aus war) an. Die Kosten wären heute nicht mehr machbar. Schon alleinig an den Steuerteilen mangelt es. Dazu kommt, daß es um einen Umbau einer Serie 2 geht. Das steht in keinem Verhältnis mehr. Da kostet der Umbau mindestens soviel wie der JAG - leider...

Viele Grüße
Kai

[wiggerl]

'n Mogen,
vielen Dank für die nette Begrüßung.

Was haltet Ihr denn so aus der Ferne von dem - scheint mir gut und günstig:
http://www.mobile.de/SIDf5c1SgRzRPmlD8pOZ-3clw-t-vaNexlCsCsK~BmSB11JparkingBayJ1190208155A1D5000B-4/cgi-bin/da.pl?bereich=all&id=11111111276241935&

Danke für's nachschauen.
Grüße
Klaus