Hallo Sakis,
bei der Laufleistung deines Daimlermädchens müsste auch ein deutlich preiswertere Weg verfügbar sein, den sieht man allerdings immer erst wenn das Ding auf ist.

Ein singendes Lager

ist per Definition ersma noch nicht kaputt. Die Geräusche kommen beim Kegelrollenlager daher dass zu viel Spiel vorhanden ist wobei die nicht tragenden Rollen dann im unbelasteten Lagerumlauf hin und her scheppern. Ein kaputtes Lager erkennt man nach dem Waschen mit Diesel oder Benzin (letzteres für Raucher

nicht zu empfehlen), an der sogenannten "Grübchenbildung" Hierbei schaut man sich zuallererst die Laufflächen der Ringe an (bei Kegelrollenlagern ein Leichtes, da diese Lager ja nicht selbsthaltend sind und auseinandergenommen werden können) Diese müssen silberfarben sein, sind sie gräulich ist das ein Hinweis auf die obengenannte Grübchenbildung. Erkennbar ist das Ganze am deutlichsten mit einer Uhrmacherlupe, da sieht man dann aus den Laufflächen kleine Herausgebrochene Teile die die sogenannten Grübchen hinterlassen. Die Form entspricht etwa einem geachtelten Apfel, von Spitze zu Spitze etwa 0,5mm lang. In diesem Fall empfiehlt sich im Garten eine kleine Grube auszuheben und das Lager mit allen christlichen Ehren zu bestatten.
Ansonsten tauscht man einfach die Dichtungen (weil wenn eh schon auf...etc.

...nur wegen der Sicherheit) wäscht den ganzen Klamauk und baut das unter richtiger Lagerspieleinstellung wieder zusammen.
Das ist einfacher als man denkt, weil:
Am Halslager macht man gaaar nix! Da markiert man einfach die Stellung der Mutter mit einem kleinen Körnerschlag vor dem Öffnen, danach wird das Dinge einfach wieder in gleicher Stellung eingebaut.
Das Halslager singt NIE, da es egal bei welcher Lastrichtung immer nur Druck nach Aussen bekommt.

Das Aussenlager auf der RÜCKSEITE des Tellerrades wird ebenfalls mit den vorhandenen Distanzscheiben wieder so eingebaut wie es war.
Denn auch dieses bekommt im Normalfall nur DRUCK, kann aber gegen das Ritzel wandern wenn das gegenüberliegende Lager zu viel Spiel hat...dann singt auch die Verzahnung....

...das hört man!
Effekt dabei ist erstmal dass man das Tragbild der Zähne nicht verändert, die Spielzunahme in der Verzahnung ist durch Abnutzung gegeben und gegenüber einem schlechten Tragbild vernachlässigbar!
Merke: Ob eine Verzahnung 0,2mm Flankenspiel hat oder 0,8...ist zweitrangig...DAS TRAGBILD MUSS STIMMEN! Und das haben wir bis jetzt eben nicht verändert....

Also: Beim Zusammenbau zuerst das Rückenlager des Terrerades einbauen, dann das Ritzel mit dem Halslager und als letztes mit dem zweiten Schulterlager das Spiel auf ca. 0,02mm einstellen. Sogar Spielfrei macht nix. Zum Einstellen setzt man eine Messuhr auf den Anschlussflansch und kloppt die Welle mit dem Plastikhammer hin und her.
Fertich!
Gruss
Peter