Hallo,
grundsätzlich schaden tut das Ausnutzen der Fahrleistungen nicht - vorausgesetzt die Technik des Wagens ist in einwandfreiem Zustand und es sind die richtigen Betriebsflüssigkeiten eingefüllt. Beim Motoröl reicht für den V12 dabei ein 50er Öl aus, mit einem 60er ist man jedoch immer auf der noch sichereren Seite. Die Höchstgeschwindigkeit mit einem 40er Öl (etwa einem preisgünstigen 10 W 40) fahren zu wollen, halte ich jedoch für sehr gewagt - hier findet dann selbst beim V12 ansonsten vermeidbarer Verschleiss statt.
Was allerdings in solchen Geschwindigkeitsbereichen überproportional ansteigt, ist das Risiko eines akuten Schadens!
Etwa ein in diesem Zusammenhang dann durch eventuell doch vorhandene Ablagerungen dabei verbrennendes Ventil oder ein Loch im Kolben. Gleiches durch eine eventuell ein wenig zugesetzte Einspritzdüse oder eine nicht mehr perfekte Zündkerze. Ein bei diesen Drücken und Temperaturen altersbedingt dann plötzlich platzender Kühlerschlach oder ein ebenfalls alterbedingt sich bei diesen Geschwindigkeiten dann auflösender Reifen (Karkassenbruch, Protektorablösung bis hin zum tatsächlichen "Platzen").
Man möge selbst entscheiden wie genau man über den inneren Zustand der einzelnen Bauteile im Bilde ist und wie viel einem das Risiko wert ist.
@ Rolf:
Nein, der XJ81 ist nicht abgeregelt.
Zum Thema Navi:
Da hätte ich einen guten Tipp, wenn einem Stilsicherheit UND ein gutes Navi gleichermaßen wichtig sind.
Zum Thema Straßenlage im Hochgeschwindigkeitsbereich:
Diese Beobachtung kann ich 1 : 1 bestätigen. Obwohl das Fahrverhalten etwa bei 100 km/h oder 130 km/h nur eher durchschnittlich ist, verändert es sich interessanterweise bei Geschwindigkeiten ab etwa 160 km/h deutlich zum Positiven hin, der Wagen liegt dann zunehmend einfach immer besser.
Ob das am einst für den Rennsport entworfenen Fahrwerkskonzept liegt, an der Achsgeometrie, an der geduckten Katzenhaltung bei jedoch bewusst nicht bis ins letzte Detail ausgefuchster Aerodynamik oder am ungewöhnlich niedrigen und glatten (!) Wagenboden - wer weiss?
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass man in den 80er Jahren auf ein bis dahin bei Straßenfahrzeugen (fast) unbekanntes Phänomen stiess: Es hatte sich herausgestellt, dass die damals erstmals in größerer Zahl aufkommenden Serienwagen mit perfektionierten CW-Werten (Audi 100 C3 und Ford Sierra '83 im August 1982 und Ford Scorpio '85 im April 1985) über eine ausgeprägte Seitenwindempfindlichkeit verfügten und sich darüber hinaus bei hohen Geschwindigkeiten zunehmend unsicherer fuhren. Das selbe Phänomen hatte man schon 1967 beim NSU Ro 80 beobachtet.
Eine weitere Übereinstimmung dieser Fahrzeuge war, dass alle über eine preiswerte McPherson-Vorderachskonstruktion verfügten.
In Fachkreisen machte man das Problem damals aber an der Aerodynamik fest - und hat es bis heute nicht wirklich in den Griff bekommen, da dies offensichtlich auch gar nicht geht.
Man behilft sich heute mit elektronischen Nachregelungssystemen, welche die negativen Grundeigenschaften auf dem Sekundärweg wieder ausgleichen.
@ Kai:
"zum Thema XJ40 / XJ81: ich fand einen 12er auch deutlich straffer als den 6er abgestimmt. Das betraf auch das Lenk- und Spurverhalten bei zügiger Fahrt."
Ich gehe davon aus, dass Du dabei zufällig ein Sechszylindermodell mit "Touring-Fahrwerk" und ein Zwölfzylindermodell mit "sportlicher Fahrwerksabstimmung" gefahren bist.
Beides war jedoch sowohl beim Sechszylinder, als auch beim Zwölfzylinder jeweils wahlweise zu haben. Wobei die "sportliche Fahrwerksabstimmung" bei den Zwölfzylindern für den deutschen Markt (wie oben bereits geschrieben) die SERIENMÄSSIGE Ausführung war. Beide Zwölfzylinder (also XJ12 und DD6) konnten auf Wunsch gegen Mehrpreis (in '94 für 1.070,- DM) aber auch mit dem "Touring-Fahrwerk" bestellt werden.
Bei den Sechszylindern war die "sportliche Fahrwerksabstimmung" nur beim XJ6 S serienmäßig, für alle anderen Sechszylinder (inkl. Daimler) war sie im Rahmen des "Sportpaketes" aufpreispflichtig (also genau andersherum wie bei den Zwölfzylindern). Das "Sportpaket" beinhaltete neben der sportlichen Fahrwerksabstimmung (immer bestehend aus speziellem Lenkgetriebe mit direkterer Abstimmung, im Durchmesser stärkerem Stabilisator, sowie strafferen Federn und (grünen statt schwarzen) Dämpfern) auch 8 x 16" Felgen mit Reifen der Dimension 225/55 ZR 16 statt der eher "wackligen" 15" Reifen mit 65er Querschnitt der normalen Sechszylinder). Reifentechnisch abweichend sind hiervon der DD6, der etwas schmalere 7 x 16" Felgen und etwas komfortablere 225/60 ZR 16 Reifen hatte, während der XJ12 auch felgen- und reifentechnisch das "volle" Sportpaket serienmäßig hatte.
Bemerkenswerterweise hatte aber ausgerechnet auch der XJ6 S "nur" die 225/60 ZR 16 Reifen (statt der exakteren 225/55 ZR 16). Das erklärt sich ganz einfach aus den sportlich aussehen sollenden besonderen Felgen des XJ6 S, die aber leider (wie die Felgen des DD6) nur 7" breit waren.
Man kann also nicht pauschal sagen, dass sich die Zwölfzylinder grundsätzlich straffer fahren als die Sechszylinder - alles wahlweise.
Gruß
PPS