Hallo Marcel,
Wirf bitte bitte nicht zwei Dinge in einen Topf, die nicht zusammengehören.

Sicherlich gelang Jaguar noch unter Ford mit dem X-Typ nicht der erhoffte großartige Vorstoß in die Mittelklasse mit Diesel und Frontrieb bei 1500 Kilo und gewohntem Stiling (Doppelauge) und gewohntem feinen Interieur. A4 und Passat wie 3er und Konsorten konnten auf dem Markt trotz großer Werbeoffensive zu Beginn des Jahrhunderts nicht verdrängt werden. Ebenso scheint es mit einem SUV zu werden - völlig richtig ist, dass doch genügend "Fachfirmen" dafür auf dem Markt sind - allen vorran sicherlich Land Rover, wie von Dir konstatiert - aber auch Mercedes, verschiedene Japaner und sogar Porsche (habe keinen sich übergebenden Smiley gefunden). Auch hier wartet wohl der Markt nicht gerade auf einen neuen Wettbewerber - es wird ebenso ausgehen wie das X - Experiment - wirtschaftlich!
Darüber hinaus gibt es auf übergeordneten Beurteilungsebenen keinerlei Gemeinsamkeiten bzw. abzuleitende Verhaltensvorlagen!

Wenn auch der X - Vorstoß in die Mittelklasse zunächst ernsthaft kaufmännisch begründet war - und sicherlich im VW - Konzern Vorbilder hat - bot die englisch-amerikanische Kooperative doch etwas wirklich brauchbares an: Einen schnellen Diesel mit 7-8 l/100km - Verbrauch und damit hohem Umweltfaktor und dennoch Vmax. jenseits der 220, erstklassiger Verarbeitung, gewohntem gediegenem englischen Stil (90% der Nichtjaguaristi können einen X-308 und einen X außen wie innen nicht auseinanderhalten, wenn sie nicht nebeneinander stehen - das ist so - der Größenunterschied wird für sich genommen schwer wahrgenommen), und einer zwar etwas älteren aber absolut soliden Fordtechnik aus dem Baukasten des Konzerns (witzig, dass meine beiden Kollegen mit Mondeo und Peugeot sich sofort in meinem Motorraum auskennen - aber ansonsten neidisch aus dem Hemd starren

). Dass in Deutschland dann doch lieber A4 und Passat gefahren wird, mag viele Gründe haben. Ich habe alles gefahren und alles besessen und in diesem Segment ist weder der nach wenigen Jahren littig ausgeleierte A4 noch die Opakutsche mit meinem X zu vergleichen!
Einen SUV braucht dagegen außer den Eifelbauern und dem Wattfischer KEIN Mensch! Schon gar nicht der erfolgreiche städtische Mittelstand, der im Parkhaus 2 Plätze braucht und einen bezahlt, weil er nicht reinpasst, auf den engen Innenstadtstraßen ein echtes Verkehrshindernis darstellt (und bin da gnadenlos - ich lasse keinen SUV aus Höflichkeit vor - wenn ich die parkenden Fahrzeuge nicht auf auf meiner Seite habe, lasse ich die Monster auch einen halben Kilometer zurücksetzen und wenn es den ganzen Nachmittag dauert), einen unverantwortlichen Verbrauch an Material, Ressourcen und Treibstoff hat und Sicherheit nur der Besitzerin (sorry, ich sehe kaum Männer in den Beulen fahren) gibt, nicht dem Fiat-Panda darunter, oder dem Fußgänger am Grill und auch nicht dem Motoradfahrer in der Beifahrertür, der nicht mal gnädig darüber fliegen durfte, wenn das unübersichtliche Mammut ihm die Vorfahrt genommen hat. Amerikanische Konzerne haben eine ökologische Fehlentwicklung und Vernunftskatastrophe im Automobilbau losgetreten, die jeder Verantwortung spottet. Hierzulande ist zudem der Sprit richtig teuer und die Städte sind eng - und trotzdem müssen wir den Amerikanern wieder alles nachmachen, nur weil es geht und wir das Geld haben. Und wenn denn mal einer ein Gewissen hat, kann er aus der Sprühdose Dreck an seine Kotflügel sprühen, damit er bei Kritik entrüstet darauf verweisen kann, dass er doch gerade aus dem Gelände kommt, wo er den SUV gerade wieder echt nötig hatte. Dabei hilft auch ein echter Suff (nicht SUV) nicht mehr, denn da stößt Alkohol bei mir an seine Grenzen

Bitte nicht mehr mein Spaß-Vernunftskätzchen mit dem zukünftigen Abfall der Automobilgeschichte vergleichen bitte

LG
Ralf