Autor Thema: XJ 40 hinteres Radlager einstellen (wo messen und wie groß ist das Maß ?)  (Gelesen 4257 mal)

Offline Camillo

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Hallo Gentleman's
Ich habe gestern bei meinen XJ 40 Bj 90 den hinteren rechten Radträger zerlegt um die Lager zu wechseln (zu großes Spiel).
Der Aufbau Lager, Narbe, Distanzring usw. ist mir soweit verständlich.Nun bräuchte ich das Maß zum einstellen und den Punkt wo man das Maß messen muß.
Über jede Hilfe und Anregungen bin ich euch sehr Dankbar!
beste Grüße aus Berlin
Nicht Gekauft sondern Geschraubt

Offline Ogre

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Hallo Camillo,
wenn keine Lagerringe eingelaufen sind (und damit Material abgetragen hätten) sollte das Ensemble mit neuen Lagern und den alten Distanzringen (shims) genau so wieder zusammenpassen, da die shims weniger dem Ausgleich von Differenzen der Lager dienen als vielmehr dem Ausgleich von Fertigungstoleranzen an Welle und Nabe dienen. Und das ist mit den vorhandenen shims ja bereits geschehen.
So war es zumindest bei mir.
Viel Erfolg!
ogre
XJ40 3,6l Sovereign 1987

Offline Camillo

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Hallo orge
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Nur leider ist das innere Lager auf der Narbe nicht mit gelaufen so das aus dem Kugellager ein Gleitlager wurde was natürlich auch nicht lange hält. Also eine gebrauchte Narbe aus meinem Fundus rausgesucht und erstmal alles wieder zusammen gesteckt. Alter Radträger neuen Lagern gebrauchte Narbe. Und dabei mit einem Freund gegrübelt  :gruebel wie das funktionieren soll mit dem einstellen. Würde gerne auf Nummer sicher gehen und es genau einstellen.
Beste grüße aus Berlin

 
Nicht Gekauft sondern Geschraubt

Offline Peter Pleyer

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Moin Gent's.
Na...ich hab' da ja kein Bild jetzt vor mir wie der Aufbau genau ist.....hmm.....aber:
Es gilt wieder Grundsätzliches ca. bei den verschiedenen Aufbauten.
Zuallererst....es ist eine angetriebene Achse, wird also entweder 2 gleichgroße Kegelrollenlager in "O"-Anordnung haben
oder einen entsprechenden Satz mit gemeinsamem Außenring.
Da sich bei dir der Lagerschaden in Mitdrehen des Außenringes geäußert hat, dürfte es sich am Außenring um eine Übergangspassung handeln die den Zusammenbau ja schon mal erleichtert.
Lagerspiel bei solchen Geschichten immer so etwa 0,02mm MAXIMAL.
Die Lager können besser mit ein wenig Vorspannung laufen, das Tragbild ist ausschlaggebend für die Lebensdauer.
Bei zu hohem Lagerspiel kommt es zu wechselnder Punktberührung der Rollen was zu unweigerlichem Ausfall führt.
Die Vorspannung ist bei einstellbaren Lagern einfach fühlbar, nach Probefahrt ca. 10Min. nicht über 100km/h sollte die Nabe gefühlt Handwärme nicht überschreiten und bei Rütteln am entlasteten Rad kein Spiel fühlbar sein. Alle neuen Lager setzen sich sowieso noch, heißt es wird leichtgängiger, nach ein paar 100km muß man evtl. sogar noch mal nachstellen.
Lagereinheiten mit gemeinsamem Außenring werden meist (je nach Konstruktion der Nabe) am Außenring axial fest verbaut, die Innenringe ebenfalls auf Block zusammengedreht. Die sind paßgenau geschliffen so daß sich beim Zusammenziehen automatisch die korrekte Vorspannung ergibt.
Sollte man sich die Mühe machen wirklich mit der Meßuhr die 0,02mm einstellen zu wollen ist zu bedenken das die kompletten Rollensätze und Laufflächen dazu absolut fettfrei sein müssen. Sonst kann man so eine Messung vergessen.
Also mit Benzin waschen und trocknen, dann einbauen, einstellen und dann erst abschmieren.
In beiden Fällen ist es im Normalfall Wumpe auf welcher Seite man Ausgleichsscheiben anlegt, irgendwo ist da immer ein Axialausgleich im Antrieb vorgesehen. (Meist in der Stecknabe des Diff's.) Bei Lagerwechsel stellt man meist um, da die neuen Dichtringe dann auf einer neuen Linie laufen können was auch hier die Lebensdauer erhöht.
Gruß
Peter
Ich fahre inzwischen aus Bequemlichkeit...nur noch Range Rover Supercharged!

Offline KlausA

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Also, beim XJ40 sieht das mit dem hinteren Radlager immer so ähnlich aus:
http://www.jaguarclassicparts.com/de/jaguar-xj6-teilen/lenkung-und-aufh-ngung/nabe-und-tr-ger-hinten/nabentr-ger-und-nabe-hinten-ab-v-594576

Die Außenringe der beiden Kegelrollenlager haben so weit ich mich erinnere im Teil 8 Presspassung, kann mich aber auch täuschen (Lager müssen dann für sachgerechte Montage zerlegbar sein, denn auf der Nabe muss Presspassung sein!).
Falls sich nun bei Camillo tatsächlich nur auf der NABE ein Innenring gefressen bzw. mitgedreht hat ist der Fall eigentlich einfach: "Neue" Nabe besorgen und wieder zusammenbauen, denn der Distanzring 4 dient nur zur Anpassung der Lager an den Radträger (die Toleranzen der Lagerringe sind so eng daß bei ansonsten gleichen Bauteilen kein Vermessen notwendig ist).

Für den Fall daß die Lagersitze im Radträger beschädigt sind und ein Ersatzradträger kommt muß natürlich gemessen werden. Das Handbuch gibt dazu nichts her, es wird lediglich auf ein Spezialwerkzeug / Messlehre verwiesen.
Zu der Angabe von 0,02 mm Axialspiel der Lagerung kann ich Nichts sagen, hört sich aber erst Mal brauchbar an. Wenn die Nabenmutter dann mit ca. 300 Nm angezogen wird verringert sich das Spiel ja noch ein wenig. :o

Klaus A.

Offline Camillo

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Hallo Leute!
Erstmal vielen dank an alle die etwas zu diesem Thema beigesteuert hat.
Dadurch habe ich es verstanden.Also mit der Messuhr das Achsialspiel messen, dazu die Uhr auf den Radträger mit armen installieren und die Nadel der Uhr auf der Narbe.Dann laienhaft ausgedrückt das Spiel der Narbe messen.
Da hier als allgemeines Maß 0,002 mm genannt wurde und es die Einstellscheiben in einer Abstufung von 0,005 mm gibt glaube ich, daß das Mass 0,005 mm beträgt.
Habt Dank ihr habt mich echt nach vorne gebracht.
beste Grüße aus Berlin
Nicht Gekauft sondern Geschraubt

Offline Peter Pleyer

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Moin!
Nene....nicht 2 TAUSENDSTEL!  2 HUNDERTSTEL!!! 
Das is ja keine Schweizer Uhr!
Gruß
Peter
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Offline Ogre

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Hallo Camillo,
das Prinzip ist folgendes:

- Die Lagerung wird richtig zusammengebaut - jedoch benutzt man dafür bewusst erst einmal zu dicke shims ("Verstellbare Abstandsscheiben") - und ordentlich festgezogen!
- Die Folge ist, dass sich die NABE nun im Nabenträger etwas hin und her bewegt.
- DIESES Axialspiel ist zu messen und von der Gesamt-Dicke der probehalber verbauten shims zu subtrahieren, so dass man Null bzw. höchstens ein Spiel von 0,05 mm bekommt.
- Alles wieder zerlegen.
- Jetzt die Sache mit den frisch berechneten shims der richtigen Dicke wieder zusammenbauen, mit aller Kraft festziehen (die korrekten 300 Nm bringt man wahrscheinlich nur am Ende am Fahrzeug auf) - alles muss weiterhin leicht beweglich sein - und wieder messen.
- Gibt es ein Spiel, darf dieses nun nicht mehr größer sein als 0,05 mm.
- Ansonsten noch mal von vorn, bis es passt.

Viel Erfolg!
ogre
XJ40 3,6l Sovereign 1987

Offline Camillo

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Hallo

Ja sorry ihr habt natürlich recht da war eine Null zuviel.
Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken die mir geantwortet haben, ihr habt mir sehr geholfen.
Ich wünsche allen noch viel Spaß mit ihren Kätzchen.
bis bald
Nicht Gekauft sondern Geschraubt