Jaguar: WerkstattCD, Partskataloge, Zubehoer
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Autor Thema: Jetzt wird es Ernst für Jaguar  (Gelesen 61336 mal)

Offline dontpanic

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Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« am: Do.03.Aug 2006/ 12:15:05 »
Heute Titelstory im Handelsblatt:

Ford verliert die Geduld mit Jaguar

Konzernchef engagiert Investmentbanker als Berater und stellt alle Töchter auf den Prüfstand

FRANKFURT. Ein dramatischer Absatzrückgang zwingt Ford-Chef Bill Ford zu einem radikalen Konzernumbau. Dabei gibt es für den Autohersteller nun offenbar keine Tabus mehr: Als Berater hat der Konzernchef den ehemaligen Investmentbanker Kenneth Leet engagiert, einen Experten für Unternehmensverkäufe. Er soll nach Medienberichten als Erstes die britische Luxusmarke Jaguar auf den Prüfstand stellen. Ein Ford-Sprecher wollte auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben. Die Ford-Aktie reagierte mit einem Kurssprung von mehr als vier Prozent auf die Nachricht.
Wie das „Wall Street Journal" und amerikanische Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten, soll der neue Ford-Berater Leet mit einem kleinen Team sämtliche Unternehmensbereiche unter die Lupe nehmen, ob ein Verkauf sinnvoll und möglich wäre. Auch eine Allianz mit einem anderen Autohersteller soll geprüft werden. Leet hatte zuletzt bei der Investmentbank Golduran Sachs Fusions- und Übernahmeteams geführt.

Bisher galt Marktführer General Motors als finanziell angeschlagenster Konzern der Branche. Doch nach deutlichen Sanierungserfolgen hat GM jetzt die rote Laterne an Ford abgegeben. Ratingagenturen wie Standard & Poor's stufen Ford bereits unter „Schrottstatus" ein, die Marktkapitalisierung ist innerhalb eines Jahres um fast sieben auf knapp elf Mrd. Dollar abgestürzt. Im zweiten Quartal kam nun noch ein dreistelliger Millionenverlust dazu. Zur Disposition könnte angesichts dieser Zahlen sogar die rentable Ford-Finanztochter stehen, was Ford bislang dementiert hat. Konkurrent GM hat es'vorgemacht: Er hat die Mehrheit seiner Finanzaktivitäten für 14 Mrd. Dollar an ein Finanzkonsortium verkauft. „Ich bin nicht geduldig", hat Bill Ford schon vor zwei Wochen gesagt und ergänzte viel sagend, man halte sich alle Optionen offen - und zwar für alle Sparten. „Die Verpflichtung von Leet überrascht mich nicht", sagte David Cole, Chef des Center for Automotive Research. „Ford steckt in einer schwierigen Lage und kann es sich nicht mehr leisten, über bestimmte Themen nicht zu reden." Nach seiner Einschätzung sind von den ausländischen Konzernmarken nur Volvo und Mazda so eng in den Ford-Betrieb integriert, dass eine Abspaltungunwahrscheinlich ist. „Alle übrigen stehen auf dem Prüfstand", urteilt Cole.

Schon im vergangenen Jahr hatte es Gerüchte gegeben, dass der französische Hersteller Renault sich für eine Übernahme von Jaguar interessiert. Damals war dies noch heftig dementiert worden. Jetzt wollen Ford-Sprecher die neuerlichen Verkaufsspekulationen nicht mal mehr kommentieren. Als mögliche Käufer für die Luxusmarke gelten in Branchenkreisen nicht nur Finanzinvestoren. Auch chinesische Autohersteller stehen bereit. In Frage kommen die Nanjing Automobile Corporation, die schon die britische MG-RoverGruppe aus der Insolvenz heraus erworben hat. Auch der Shanghai Automotive Industry Corporation, Partner von VW und GM in China, wird nachgesagt, für den geplanten Einstieg auf Auslandsmärkten an etablierten Marken mit ausgereifter Technik interessiert zu sein.

Für Ford entpuppte sich die Übernahme von Jaguar im Jahr 1989 als finanzielles Fiasko. Neben dem hohen Kaufpreis von 2,6 Mrd. Dollar hat der zweitgrößte US-Hersteller Investitionen in Milliardenhöhe in Jaguar gesteckt. Dennoch ist es nicht gelungen, Jaguar in die Gewinnzone zu führen. Nach Schätzungen von Analysten hat Ford das Jaguar-Abenteuer bislang mehr als sechs Mrd. Dollar gekostet.
Geplant hatte Bill Ford etwas ganz anderes: Die Ford-Luxussparte Premier Automotive Group, zu der neben Jaguar auch Volvo, Land Rover und Aston Martin gehören, sollte im laufenden Jahr bereits die Hälfte des versprochenen Frord-Gewinns von sieben Mrd. Dollar liefern. Tatsächlich schreibt die Luxussparte Verluste in Höhe von 162 Mill. Dollar. Und riesige Verluste auf dem US-Automarkt drückten den gesamten Ford-Konzern im zweiten Quartal überraschend in die roten Zahlen.
Bislang hatte Ford auf die anhaltend hohen Verluste im Heimatmarkt mit den klassischen Sanierungsmaßnahmen reagiert: Arbeitsplatzabbau und Fabrikschließungen. Bill Ford hatte bis 2012 die Schließung von 14 Fabriken und den Abbau von 30 000 Stellen angekündigt. Nach den von Analysten als „trostlos" bezeichneten Zahlen für das zweite Quartal musste der Urenkel des Ford-Gründers bereits einräumen, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen.

Das Fass zum Überlaufen brächten nun die jüngsten Marktzahlen in den USA. Erstmals verdrängte im Juli der japanische Konkurrent Toyota Ford im Heimatmarkt USA vom zweiten Platz. Schon im ersten Halbjahr war der Marktanteil von Ford um 0,4 Prozentpunkte auf nur noch 17,1 gefallen: Im Juli dann brach der Absatz in den USA erneut um ein Drittel ein, doppelt so stark wie der Marktdurchschnitt. Toyota dagegen schaffte in einem schrumpfenden Markt ein Absatzplus von 16 Prozent. hof/je

Offline dontpanic

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #1 am: Do.03.Aug 2006/ 12:21:42 »
Und auch bei den Kommentaren noch einmal das Thema:

Zahnloser Jaguar

Lange galt General Motors als das Symbol für die existenzbedrohende Krise der US-Automobilindustrie. Ford litt zwar unter den gleichen Symptomen wie Einbrüchen bei Marktanteilen und Margen, wurde jedoch von den meisten Experten als minderschwerer Krisenfall bewertet. Diese Einschätzung hat sich gedreht. Mittlerweile wird GM zugetraut, die Probleme schneller in den Griff zu bekommen. Durch den Verkauf der Mehrheit an der GM-Finanzsparte hat sich die Liquidität verbessert, die Maßnahmen zum Personalabbau greifen schneller als erwartet. Ford, das haben die jüngsten Quartalszahlen gezeigt, hinkt hinterher.

Nun zieht Ford-Chef Bill Ford offenbar die Reißleine. Er engagiert einen ausgewiesenen Fachmann für Unternehmensverkäufe. Das lässt einzig den Schluss zu, dass Ford auf dem Weg zur Genesung Ballast abwerfen will. Dafür kommen nun auch bislang als sakrosankt geltende Bereiche auf den Prüfstand, wie zum Beispiel die britische Edelmarke Jaguar. Seit der Übernahme der Marke ist Jaguar eine Dauerbaustelle. Ford ist es nie gelungen, den wertvollen Namen in die Liga von BMW oder. Mercedes zu führen. Versuche, die Modellpalette mit Dieselmotoren und Kombis zu spreizen, haben sich als eher kontraproduktiv erwiesen. Ohne ein durchgängiges Konzept in der Hand haben die Amerikaner bei Jaguar über Jahre hinweg Milliarden versenkt, immer neue Verluste ausgeglichen. Gegen die starken, traditionellen Wettbewerber wie Mercedes und BMW fand Jaguar aber ebenso wenig ein Mittel wie gegen Angreifer, sei es Audi oder Lexus. Das Denken in Stückzahlen des Massenherstellers Ford ist anscheinend nicht vereinbar mit den Ansprüchen einer anspruchsvollen Edelklientel. Daher: Falls sich ein Käufer findet, weg damit! Auch zum Wohle von Jaguar.


Offline HeikoK

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #2 am: Do.03.Aug 2006/ 16:35:12 »
Eben! Der letzte Satz klingt ziemlich vernünftig.

Ford hat Jaguar zwar das Minimum an heute notwendiger Zuverlässigkeit gebracht, das war's aber auch schon. Und das reicht eben nicht.

Also: mit Optimismus in die Zukunft! Ich meine, selbst wenn Jaguar von Toyota gekauft würde - die sind sogar noch zuverlässiger .... Dann gibt es wenigstens wieder die Hoffnung, dass vielleicht einem mal ein Design- und Gesamtkonzept einfällt. Das erwarte ich unter der jetzigen Führung schon lange nicht mehr. Da herrscht Ratlosigkeit.

Offline Peter Pleyer

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #3 am: Do.03.Aug 2006/ 16:39:30 »
Back to the roots! "X" und "S" raus aus'm Programm! Dafuer Neuauflage von XJ-S und XJ/C in Alu, ersma mit V8 Power. Und dann den V8 wieder um 4 Zylinder verlaengern und nen schoenen V12 herzaubern....mit dem dann ne Jubileumsauflage E-Type mit allem Schickimicki und dann rein damit in die XJ-S-C..... :super :super :super :super :super
Ich fahre inzwischen aus Bequemlichkeit...nur noch Range Rover Supercharged!

Offline Peter Pleyer

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #4 am: Do.03.Aug 2006/ 16:47:42 »
BTW: Dann koennte Ford mal sehen WIE man einen V12 baut....nich so krankhaft wie Aston Martin als Basis auf Mondeo V6 aus'm Regal zurueckgreifen muessen weil neue Ideen fehlen!  :( Will nich wissen was die bei AM von sich gegeben haben als Ford ihnen das aufs Auge gedrueckt hat!  :motz! Denke mal die haetten damals schon lieber einen "langen" AJ8 gehabt!  :-X
HACH waer das schoen....... 8) 8)
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Offline Ralf B.

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #5 am: Do.03.Aug 2006/ 17:22:20 »
Back to the roots! "X" und "S" raus aus'm Programm! Dafuer Neuauflage von XJ-S und XJ/C in Alu, ersma mit V8 Power. Und dann den V8 wieder um 4 Zylinder verlaengern und nen schoenen V12 herzaubern....mit dem dann ne Jubileumsauflage E-Type mit allem Schickimicki und dann rein damit in die XJ-S-C..... :super :super :super :super :super

Genauso muß es sein :super
Und biiiittte den Diesel wieder aus dem Programm nehmen!!!!! :xxx
Hab ja nix gegen Diesel(mein nächster Firmenwagen wird wohl auch einer),aber er gehört halt NICHT in einen Jaguar.

Gruß
Ralf 8)

Offline XJörn

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #6 am: Do.03.Aug 2006/ 18:23:40 »
Genauso muß es sein :super
Und biiiittte den Diesel wieder aus dem Programm nehmen!!!!! :xxx
Hab ja nix gegen Diesel(mein nächster Firmenwagen wird wohl auch einer),aber er gehört halt NICHT in einen Jaguar.

Du bist lustig Ralf, ich laß mir gerade Angebote für 'nen 2,7D machen und dann sowas  :D
Wat für'n Diesel soll man sich denn als Firmenwagen zulegen?
5er? Gefällt mir weder innen noch aussen (3er erst Recht nicht)
A6? Als 3.0 Quattro vielleicht...aber richtig hübsch isser nicht. Außerdem sieht man ihn zu oft
XC90 gefällt mir persönlich ganz gut - aber Vmax mit Automatik 190 . Da drängelt mich ja jeder von der Spur  :tongue!
'n Stern will ich nicht (will ja fahren und nicht auf'm Pannenstreifen picknicken  ;D)
Was bleibt denn da noch? Any ideas???

Gruß

Jörn



Offline Ralf B.

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #7 am: Do.03.Aug 2006/ 21:22:11 »
Wat für'n Diesel soll man sich denn als Firmenwagen zulegen?
5er? Gefällt mir weder innen noch aussen (3er erst Recht nicht)
A6? Als 3.0 Quattro vielleicht...aber richtig hübsch isser nicht. Außerdem sieht man ihn zu oft
XC90 gefällt mir persönlich ganz gut - aber Vmax mit Automatik 190 . Da drängelt mich ja jeder von der Spur  :tongue!
'n Stern will ich nicht (will ja fahren und nicht auf'm Pannenstreifen picknicken  ;D)
Was bleibt denn da noch? Any ideas???


Hi Jörn,
wenn Du nicht von der Spur gedrängelt werden willst,dann darfst Du keinen Diesel fahren........... :D :D :D
Für mich persönlich kommen 2 Fahrzeuge in die engere Wahl:
Range Rover Sport und Chrysler 300C Kombi.
Natürlich macht der Range mehr her,aber der 300C ist verdammt günstig.Fahren tun sie beide gut.Sind halt keine Beschleunigungsmonster,aber müssen sie ja auch nicht----dafür fahr ich Jaguar :xxx

Gruß
Ralf 8)

Offline admin

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Re: Jetzt wird es Ernst für Jaguar
« Antwort #8 am: Fr.04.Aug 2006/ 01:01:24 »
Die Welt:

Die Spekulationen über einen möglichen Verkauf Jaguars wurden durch die Einstellung des Investmentbankers Kenneth Leet verstärkt, der den Verkauf von Unternehmensteilen ebenso prüfen soll wie mögliche Allianzen mit anderen Herstellern. In einem Schreiben an Mitarbeiter teilte Ford-Vorstandschef Bill Ford jedoch mit, dass "noch nichts entschieden ist und wir nicht vorschnell ein Urteil fällen."

Besonders die Raubkatzen-Marke Jaguar macht den Ford-Bossen zu schaffen. Seit der Übernahme 1989 für 2,3 Mrd. Dollar hat die englische Tochter noch nie Gewinne erwirtschaftet. Der weltweite Boom bei Luxusfahrzeugen geht an Jaguar vorbei. Im Gegenteil: Trotz zahlreicher neuer Modelle ist der Verkauf in den USA, dem wichtigsten Markt für Luxuskarossen, in diesem Jahr um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Von dem Ziel, pro Jahr 200 000 Autos zu verkaufen, ist das Unternehmen weit entfernt. Zuletzt hatte Jaguar im Dezember 2005 mitgeteilt, dass die Muttergesellschaft mit einer zwei Mrd. Dollar-Spritze aushelfen müsse, um hohe Verluste und Abschreibungen auszugleichen.

Offline Adam.Jones

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Ford prüft den Verkauf von Jaguar
« Antwort #9 am: Fr.04.Aug 2006/ 09:57:39 »

 Hallo!

Dies ist hier nachzulesen: http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/index.php/n2006080215273000002

Was bedeutet das für die Marke Jaguar?

 Gruss,
 Adam
Ortokraffie ist Griieg!