Hallo Peter,
jetzt muss ich doch einiges an Deinem Eintrag korrigieren:
Die Drosselklappe dient in erster Linie der Lastpunkteinstellung und nicht der Abgasnachbehandlung. Hierfür ist die Lambdaregelung mit Drei-Wege-Katalysator vorhanden - gut, bei Deinem 3,6er ist wahrscheinlich kein Kat verbaut.
Dann zum Thema Leistung: beim Ottomotor wird an der Vollast keine Rücksicht auf's Abgas genommen, es wird angefettet bis zur Höchstleistung (ca. Lambda 0,85-0,9); hier greift die Abgasgesetzgebung nicht, da diese Lastpunkte außerhalb des ECE-Zyklusses sind. Turbomotoren fetten teilweise bis Lambda=0,66 an, um bei Vollast den Turbolader zu kühlen.
Warum hat dann der Motor so wenig Leistung:
1. Es ist ein Zweiventiler (d.h. geringere Öffnungsquerschnitte als ein Vierventiler) ohne Aufladung. So kriegt er schon mal weniger Gemisch in den Zylinder als ein Vierventiler.
2. Der Motor hat außerdem keine variablen Ventilsteuerzeiten, so dass der Ladungswechsel immer zu festgelegten Zeiten stattfindet. In der Teillast ist z.B. ein frühes Einlassschließen günstig, da so die angesaugte Luft expandiert und dadurch abgekühlt wird. Außerdem kann man mit Umgebungsdruck ansaugen, was die Drosselverluste reduziert. An der Vollast dagegen braucht man ein möglichst lange geöffnetes Einlassventil, um so viel Gemisch wie nur irgendwie möglich ist anzusaugen. Also ist hier ein Kompromiss mit den Steuerzeiten gewählt worden, der den Motor im kompletten Kennfeld fahrbar macht, aber halt immer mit Abstrichen.
Dieser V12-Motor wurde Ende der 50er Jahre als Rennmotor konzipiert mit zwei oben liegenden Nockenwellen. Vielleicht existieren solche Motoren noch, denn die hatten um die 500 PS. Wenn Du so einen Motor auftreiben kannst und in Dein Auto reinkriegst, bin ich gespannt, ob Du nicht plötzlich für 12-Ender schwärmst.

Viele Grüße,
Marcel.